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Talk:Wladimir Iljitsch Uljanow

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omg .. einen dikator, der -zigtausend leute erschießen ließ und dafür von kropotkin mehrfach gerügt wurde als demokratIn zu bezeichnen finde ich etwas krass. --Anna 13:38, 9. Feb 2007 (UTC)

Er ist aber einer und hat sich auch selbst so bezeichnet. Was Du sagst stimmt natürlich, aber es ist eigentlich mehr ein Zeichen für die Doppelmoral und Perversion der Sozialdemokratie. Was die Sozialdemokraten den Kommunisten an Schweinereien vorwerfen, sind nämlich häufig sozialdemokratische Schweinereien. --X 13:41, 9. Feb 2007 (UTC)
Er war Vorsitzender der kommunistischen Partei, und Gegner des Reformismus der Sozialdemokraten. --Anna 13:46, 9. Feb 2007 (UTC)
Das bestreite ich auch nicht. Es geht mir auch nicht um eine Verharmlosung von Lenin, sondern um das Anprangern eben jener Weißkragen-Sozialdemokratie, die bis in die äußersten Extremitäten verlogen ist. --X 13:52, 9. Feb 2007 (UTC)
Lenin war nur Jünger von Marx, nichts weiter. Das ist alles in der Herrschaft der Partei angelegt. --Anna 13:55, 9. Feb 2007 (UTC)
Die Herrschaft der Partei stammt von Lenin selbst. --X 14:02, 9. Feb 2007 (UTC)
Bakunin ist wegen seiner Gegnerschaft zur Herrschaft der Partei von Marx aus der Erste Internationale rausgeschmissen worden. --Anna 14:05, 9. Feb 2007 (UTC)
Das stimmt meines Wissens nicht. Es gab es zwischen Marx und Bakunin persönliche Differenzen, die in einem tiefen Mißtrauen wurzelten. Marx ist auch übrigens nicht gleich Marx. "... im offenen Krieg gegen den ganzen Gesellschaftskörper außerhalb ihres eignen engen Kreises - wird die Herrschaft der Partei der Ordnung zur unerträglichsten Herrschaft der Unordnung" (Marx) --X 14:11, 9. Feb 2007 (UTC)


Noch ein netter Textauszug von Peter Möller zum Thema Stalinismus:

Sowjetrußland war um 1922 ein Reich von Bauern. Die Masse dieser Bauern bestand aus Analphabeten, die abergläubisch der orthodoxen Kirche ergeben waren. Es fehlte an jeder demokratischen Tradition. Die Bauern kannten nur die Despotie des Zaren. Demokratische Rechte, repräsentative Körperschaften, Wahl der Regierung, Pressefreiheit, Versammlungsfreiheit u. ä. hatte es nie gegeben.

Auch das Proletariat war verschwunden. Lenin sprach davon, daß durch den Krieg und durch die Zerrüttungen das Proletariat "deklassiert, das heißt aus seinen Klassengeleisen geworfen ist und aufgehört hat, als Proletariat zu existieren." Ein großer Teil des klassenbewußten Proletariats war im Bürgerkrieg gefallen und die Überlebenden in den Staatsapparat abgezogen worden. Was übrig blieb, waren nach Lenin deklassierte Elemente.

Als sich Anfang der 20er Jahre die Arbeiter, also diese deklassierten Elemente, die übrig geblieben waren, von der bolschewistischen Partei abwandten, standen die Bolschewiki vor einem unerwarteten Problem. Bisher war man stillschweigend davon ausgegangen, daß das Proletariat den Sozialismus will. Aber kann man den Sozialismus auch gegen den Willen der Arbeiter aufbauen? Hätten zu dieser Zeit freie Wahlen stattgefunden, es wären menschewistische und anarchistische Leute gewählt worden, was gleichbedeutend mit dem Ende der Revolution gewesen wäre. Die Bolschewiki ließen dies nicht zu.

So war für Lenin die Diktatur des Proletariats, zwar nicht de jure aber de facto, Diktatur der Partei. Lenin und die Partei waren überzeugt, die Interessen der Arbeiter besser begriffen zu haben als die Arbeiter selbst. Von Selbstbefreiung der Arbeiter war sowieso nur pro forma die Rede gewesen. Die leninsche Parteitheorie und die konkrete Situation Rußlands ergänzten sich und führten schon zu den Lebzeiten Lenins zur Diktatur der bolschewistischen Partei. Lenin sprach davon, wenn der Zar in der Lage war, das Land mit seinen 130.000 Gutsbesitzern zu regieren, warum sollten dann 240.000 Mitglieder der bolschewistischen Partei nicht in der Lage sein, Rußland zu regieren, es im Interesse der Armen gegen die Reichen zu regieren.