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Talk:Vermeidung des Entstehens neuer Machtkonzentrationen

Aus <a href="http://deu.anarchopedia.org/Vermeidung_des_Entstehens_neuer_Machtkonzentrationen">Anarchopedia</a>, dem offenen Wissensportal für und von AnarchistInnen
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"Und was ist mit Besitz?" "Gibt es in der Anarchie nicht. Alles ist Allgemeinbesitz, du kannst mir natürlich mein Auto stehlen, aber du hast wohl Eigenes, und wenn du ein neues brauchst, so "gehört" es dir bereits, denn du kannst es einfach nehmen. Wenn du meines nähmest würde ich einfach mit den Schultern zucken und mir ein Neues holen. Sinnlos also"

Wer so argumentiert, hat anscheinend zuviel sokratische "Dialoge" gelesen ... denn die sind genauso aufgebaut ... es werden scheinbare Gegenargumente angeführt, die scheinbar leicht widerlegt werden können, um die Illusion zu erzeugen, daß die Meinung das echte Ergebnis einer sachlichen Debatte wäre ...
Daß jedoch alles Allgemeinbesitz ist, ist eine schlichte - und zudem autoritäre und somit Antianarchistische - Behauptung der Kommunisten ... daß die sich manchmal als Anarchisten ausgeben, hat ja schon Tradition wie man aus der Geschichte Russlands sehen kann, wo die Bolschewiki ihre anarchistischen "Freunde" zuerst einen großteil der Arbeit machen ließen, bevor sie sie dann über die Klinge springen ließen ...
Wenn alles Allgemeinbesitz ist und ich mir dadurch, daß ich Dir immer Deinen Wodka weggesoffen habe, nach ein paar Jahren ein Nierenleiden zugezogen habe ... ist dann Deine Niere auch allgemeinbesitz? Kann ich sie mir dann auch einfach so nehmen? Nach Deiner Definition schon, denn sie gehört mir ja bereits und Du brauchst schließlich nur die andere, die ich Dir ja auch lasse ...
Nur Leute, die sich mit dem Begriff "Besitz" nicht wirklich auseinandergesetzt haben, können so argumentieren ...
Oder Menschen, die in einer Gesellschaft aufgewachsen sind, in der es keine guten und schlechten Autos gibt, sondern nur schlechte, sodaß es egal ist, wenn man eines gegen ein beliebiges anderes austauscht ...
Das wirklich blöde daran ist, daß in einem solchen Umfeld niemand einem andern sein Auto wegnehmen würde, weil jeder selber eines hätte, auf das er genausowenig Wert legt wie der (Nicht)-Besitzer dies bei seinem tut ...
Das aber wäre eine wahrhaft anödende Welt ... denn das würde bedeuten, daß irgendjemand darüber wachen müßte, daß es keine Unterschiede gibt ... also darf niemand sein Auto verschönern, weil das ja einen Unterschied bedeuten würde, wodurch sich jemand zum Diebstahl beflissen fühlen könnte ... alle Autos hätten dieselbe langweilige Farbe, dieselben langweiligen Armaturen, Sitze, Felgen, usw ... denn nur das verhindert, daß irgendjemand anders sich das Teil unter den Nagel reißt ...
Und das gilt dann natürlich auch für alles andere und nicht nur für Autos ... wenn also jemand eine tolle neue Idee hat, muß er sein Maul halten, weil die ja zu einem Konkurrenzprodukt führen könnte, das viel besser ist als die herkömmlichen Produkte ... nach dieser Denkweise würden wir heute noch Schellackplatten abspielen, weil die Erfindung der CD oder auch schon der Musikkassette diese "schöne neue Welt" aus den Angeln gehoben hätte ...
Du hast dabei eines vergessen: wenn niemand einen anderen daran hindert, daß der mir mein Auto klaut, dann hindert mich auch niemand daran, daß ich ihn daran hindere ... mit allen Mitteln, die ich dabei für angebracht halte ...
Entgegen der von der kommunistischen Seite gerne immer wieder vorgebrachten Propaganda gibt es (und gab es schon immer) in allen Kulturen, die überhaupt Dinge von Wert besaßen, sehr wohl den Begriff des Besitzes (natürlich ist der Begriff überflüssig, wenn alles, was man hie und da verwendet, jedem gleichermaßen zur Verfüung steht und es keine besonderen Dinge gibt, die einzelne für sich reservieren könnten ... es ist bezeichnenderweise immer so, daß die besitzlosen darauf beharren, daß aller Besitz allen gehört ... denn das würde sie zu Besitz verhelfen, ohne auch nur einen Handschlag dafür getan zu haben) ...
Es ist das natürliche Bestreben eines Menschen, das, was er geschaffen bzw. irgendwie erworben hat, zu behalten ... denn sein Besitz ist u.a. auch eine Selbstbestätigung .... eine greifbare Sache, anhand derer er erkennen kann, daß seine Mühen etwas wert waren und er sich nicht völlig zwecklos abgeschafft hat ...
Chiron McAnndra 88.217.12.92 21:34, 26. Aug 2007 (UTC)