Still working to recover. Please don't edit quite yet.

Talk:Friedrich Nietzsche

Aus <a href="http://deu.anarchopedia.org/Friedrich_Nietzsche">Anarchopedia</a>, dem offenen Wissensportal für und von AnarchistInnen
Jump to: navigation, search

Gedanken[edit]

Ich vertrete die Meinung, das Nietzsche vielleicht sogar als Anarchist zu beurteilen ist. Man darf nicht meinen, dass man Nietzsche nur durch seine Werke verstehen kann. Man muss auch Nietzsches Leben sehen und verstehen. Warum lehnt er sich Beispielsweise gegen die Religion auf? Ein paar Gründe sind typisch anarchistisch.

Ein Widerspruch um es zu verdeutlichen. In seinem Buch steht geschrieben, dass es Sinn macht Sklaven zu halten und gegen den "Untermenschen" vorzugehen. Bzw. dass sich der Übermensch den Untermenschen zum Sklaven macht. Der Untermensch ist der Gebrechliche, Kranke, Schwache und Hässliche. Jetzt seht euch mal Nietzsches Leben an. Er war genau dieser.

Nietzsche macht, soweit ich gelesen habe, diese als rassistisch geltenden Zitate (welche ich auch für rassistische halte) aber niemals zu seiner eigenen Meinung. Ich würde Nietzsches Werk eher als ein Entlarven des Faschismus sehen.

Außerdem hat Nietzsche sehr vieles kommen sehen: "Angebot und Nachfrage... das ist es, worauf ihr Menschen des nächsten Jahrhunderts stolz sein werdet." oder "Es wird Kriege geben, wie ihr es noch keine auf Erden gegeben hat."

Das alles mit dem Wissen, dass ein großer Umbruch stattfindet.

Sklaven? Wir haben Maschinen, Computer und Roboter. Alles Gründe, warum jetzt der Richtige Zeitpunkt für Anarchismus gekommen ist.

Alles Möglichkeiten um Gegnern von Anarchismus zu widersprechen.

"Aber wenn alle alles machen, will keiner mehr arbeiten." "Wir haben so viele Errungenschaften (siehe oben), wir könnten sie ja endlich nutzen" "Wer baut die?" -> Verweis auf Open Source, Kommunen, ... Jeder kann machen, was er wirklich will. Alle tauschen und es gibt keine niederen Arbeiten mehr. Vielleicht werden am Ende die Kloputzer die reichsten sein... oder die Roboter (lat. Sklaven) werden die Arbeit erledigen. -> Nietzsche hatte Recht!

Mit jedem Nietzsche-Buch, das ich las durchschaute ich die Schwächen des Faschismus besser. Die Nazis haben übrigens auch Nietzschebücher verbrannt ;-)

Der Beitrag war von mir.

--Anonym 13:19, 20. Mär. 2008 (UTC)

Kategorie Faschismus?[edit]

Okay ich habe mcih noch nicht wirklich mit Nietzsche selber auseinander gesetzt. Aber ich denke Nietzsche muss nicht zwangsweise faschistisch gelesen werden, ich meine okay viele seiner Werke wurden von den Nazis, mittels großer mithilfe seiner Schwester" vereinnahmt, aber hm. --Blackredisbeautiful 14:00, 12. Sep 2006 (UTC)


  • "Einstweilen kennen wir keine anderen Mittel, wodurch mattwerdenden Völkern jene rauhe Energie des Feldlagers, jener tiefe unpersönliche Hass, jene Mörder-Kaltblütigkeit mit gutem Gewissen, jene gemeinsame organisirende Gluth in der Vernichtung des Feindes, jene stolze Gleichgültigkeit gegen grosse Verluste, gegen das eigene Dasein und das der Befreundeten, jenes dumpfe erdbebenhafte Erschüttern der Seele ebenso stark und sicher mitgetheilt werden könnte, wie diess jeder grosse Krieg thut:" Nietzsche über die Notwendigkeit der Kriege
  • "...denn ich rühre bereits an meinen Ernst, an das "europäische Problem", wie ich es verstehe, an die Züchtung einer neuen über Europa, regierenden Kaste." aus "Jenseits von Gut und Böse"
  • "Man hält das Weib für tief - warum? weil man nie bei ihm auf den Grund kommt. Das Weib ist noch nicht einmal flach." Nietzsches frauenfeindlicher Humor
  • "Du gehst zu Frauen? Vergiss die Peitsche nicht!" (Zarathustra)
  • "... sondern als dessen Sinn und höchste Rechtfertigung fühlt, - dass sie deshalb mit gutem Gewissen das Opfer einer Unzahl Menschen hinnimmt, welche um ihretwillen zu unvollständigen Menschen, zu Sklaven, zu Werkzeugen herabgedrückt und vermindert werden müssen. Ihr Grundglaube muss eben sein, dass die Gesellschaft nicht um der Gesellschaft willen dasein dürfe, sondern nur als Unterbau und Gerüst, an dem sich eine ausgesuchte Art Wesen zu ihrer höheren Aufgabe und überhaupt zu einem höheren Sein emporzuheben vermag ..." Nietzsche über die Notwendigkeit von Sklaverei
  • Das Unrecht liegt niemals in ungleichen Rechten, es liegt im Anspruch auf "gleiche" Rechte ... (Antichrist)
  • "Der Gewissensbiß ist, wie der Biß des Hundes gegen einen Stein, eine Dumm-heit." Rechtfertigung der Gewissenslosigkeit

Peter Möller trifft den Nagel ziemlich auf dem Kopf, wenn er schreibt: "Nietzsche einen geistigen Wegbereiter des Faschismus zu nennen, bedeutet nicht zu behaupten, Nietzsche wäre ein 100%iger Befürworter der nationalsozialistischen Ideolo-gie und Bewegung gewesen, hätte er zu der Zeit noch gelebt. Mir ist bekannt, daß es auch Äußerungen Nietzsches gibt, mit denen man hervorragend gegen Hitler und die Nazis polemisieren kann. Diese sagen aber lediglich aus, daß Nietzsche mit der konkreten Art, wie der Faschismus von den Nazis praktiziert wurde, wohl in einigen Punkten nicht übereingestimmt hätte. Aus seiner Begeisterung für Cesare Borgia, Ivan den Schrecklichen, Machiavelli, Napoleon u. ä. m. kann man aber zu Recht schließen, daß Nietzsche auch ein begeisterter Anhänger Hitlers hätte gewesen sein können."

--X 15:07, 12. Sep 2006 (UTC)
Im unten verlinkten Text ist auch ein interessantes Zitat: "Aus solchen Auffassungen ergibt sich auch Nietzsches Rechtfertigung der Sklaverei. In dem Text "Der griechische Staat", der zu den "Fünf Vorreden zu fünf ungeschriebenen Büchern" gehört, heißt es: Wir müssen "uns dazu verstehen, als grausam klingende Wahrheit hinzustellen, daß zum Wesen einer Kultur das Sklaventum gehöre ..." Auch wenn diese Aussage im Kontext einer historischen Betrachtung angestellt wurde, hielt Nietzsche die Sklaverei auch für seine Gegenwart für angemessen. Weiter bemerkte er: "Aus der Verzärtelung des neuen Menschen sind die ungeheuren sozialen Notstände der Gegenwart geboren, nicht aus dem wahren und tiefen Erbarmen mit jenem Elende; und wenn es wahr sein sollte, daß die Griechen an ihrem Sklaventum zugrunde gegangen sind, so ist das andere viel gewisser, daß wir an dem Mangel des Sklaventums zugrunde gehen werden: als welches weder dem ursprünglichen Christentum, noch dem Germanentum irgendwie anstößig, geschweige denn verwerflich zu sein dünkte. Wie erhebend wirkt auf uns die Betrachtung des mittelalterlichen Hörigen, mit dem innerlich kräftigen und zarten Rechts- und Sinnenverhältnisse zu dem höher Geordneten ..."" Meiner Meinung nach ist Sklaverei mit relativ wenigen Strämungen des Anarchismus vereinbar. Bin aber lernbereit! :P --Anna 15:16, 12. Sep 2006 (UTC)
Und noch was schönes - Eliminierung der Missratenen: "Gerade um der Entwicklung einer von ihm propagierten Auffassung von Kultur willen hielt Nietzsche die Sklaverei für eine gesellschaftliche Notwendigkeit. Er forderte aber nicht nur die Ausbeutung und Unterwerfung, sondern auch den Untergang und die Vernichtung des Schwachen. In "Der Antichrist" heißt es: "Die Schwachen und Mißratenen sollen zugrunde gehn: erster Satz unsrer Menschenliebe. Und man soll ihnen noch dazu helfen."(48) Auch die willkürliche Opferung der Masse im Dienste der Elite hielt Nietzsche für legitim. In "Jenseits von Gut und Böse" schrieb er: "Das Wesentliche an einer guten und gesunden Aristokratie ist aber, daß sie sich nicht als Funktion (sei es des Königstums, sei es des Gemeinwesens), sondern als dessen Sinn und höchste Rechtfertigung fühlt – daß sie deshalb mit gutem Gewissen das Opfer einer Unzahl Menschen hinnimmt, welche um ihretwillen zu unvollständigen Menschen, zu Sklaven, zu Werkzeugen herabgedrückt und vermindert werden müssen. Ihr Grundgedanke muß eben sein, daß die Gesellschaft nicht um der Gesellschaft willen da sein dürfe, sondern nur als Unterbau und Gerüst, an dem sich eine ausgesuchte Art Wesen zu ihrer höheren Aufgabe und überhaupt zu einem höheren Sein emporzuheben vermag ..."(49) Die kommende Elite sollte für Nietzsche grundsätzlich die Option zur Vernichtung Anderer und Minderwertiger haben, heißt es doch in "Ecce Homo": "Jene neue Partei des Lebens, welche die größte aller Aufgaben, die Höherzüchtung der Menschheit in die Hände nimmt, eingerechnet die schonungslose Vernichtung aller Entartenden und Parasitischen, wird jenes Zuviel von Leben auf Erden wieder möglich machen, aus dem auch der dionysische Zustand wieder erwachsen muß."(50) Derartige Vernichtungsphantasien ziehen sich durch das gesamte Werk Nietzsches, es handelt sich somit nicht um Ausnahmen oder Ausrutscher. Der Philosoph stellte die Opferung und Vernichtung von Menschen sogar in einen direkten Zusammenhang mit der Entwicklung des Fortschritts . In "Zur Genealogie der Moral" bemerkte er: "Die Größe eines ‘Fortschritts’ bemißt sich sogar nach der Masse dessen, was ihm alles geopfert werden mußte; die Menschheit als Masse dem Gedeihen einer einzelnen stärkeren Spezies Mensch geopfert – das wäre ein Fortschritt ..." [1]--Anna 15:19, 12. Sep 2006 (UTC)


genauso gibt es aber stellen im zarathustra, die dem sinn nach "wo der staat aufhört fängt der mensch an" lauten. sicher kann man nietzsche sehr einfach faschistisch vereinnahmen, sicher gibt es sexistische und antisemitische Aussprüche, doch das ist ganz einfach viel zu kurz gedacht. das hat ungefähr soviel mit der hauptaussage zu tun wie das "steinige alle kanaaniter" in der bibel mit den 10 geboten, es sind also sicher (auch wenn ich seinen sexismus, antisemitismus, bzw. seine doppeldeutige schreibweise nicht in schutz nehmen will) oft einfach auch dinge, die aus dem kontext gerissen wurden. ich glaube hier wurde viel zu oft durch die faschistische brille interpretiert.

Ihr vergesst, dass der gute Nietzsche sich gegen jede Art Gruppendenken ausgesprochen hat! Es gibt bei ihm Textstellen gegen Christentum, Judentum, Nationalismus, Antisemitismus (soviel zum Vorwurf, er sei Vorläufer der Nazis), Liberalismus, Sozialismus, Anarchismus usw. Die "Schwachen" sind bei Nietzsche diejenigen, die unfähig sind, über die bestehenden Gegebenheiten hinauszudenken und sich lieber solchen Ideologien verschreiben statt selber nachzudenken, lieber sich und andere zu "Sklaven" dieser Ideologien machen und die "Herren" oder "Starken" (also diejenigen, die geistig in der Lage sind, Dinge zu hinterfragen)bekämpfen. Für Nietzsche war es die Moral der Schwachen, die die Starken als "böse" stigmatisiert. Nietzsche war so freigeistig, dass er selbst Anarchisten für unfreie "Décadents" hielt! :D

Nietzsche ist in Person und Werk so wahnsinnig widersprüchlich, dass es schwer ist, ihn zu kategorisieren. Er war ganz klar ein Utopist, ein Freidenker, einer der auf eigene Faust denkt: was ihn mit anarchistischen Gedanken verbindet.

Inhaltlich ist er zunächst, was oft in der Disussion untegeht, nur beobachtend: er analysiert die Gesellschaft, die Kultur, die Wissenschaft seiner Zeit, zeigt Strukturen auf, die so noch nie gesehen wurden und auch später wieder vergessen wurde. Beispiele sind Kritiken des gesellschaftlichen Umgangs mit Moral, mit totalitären Gedanken, etc...

Auf diese (meist sehr gelungene) kultursoziologischen Beobachtung, stellt er dann seine normativen Gedanken, meist in Form von Aphorismen, also kurzen, prägnant formulierten und für sich allein stehenden Absätzen.


Ich will einige Themen aufzählen, die er oft genug beschreibt, um sie eindeutig nachzeichnen zu können. - gegen eine absolute Auffassung der Moral, entlarvt "Gut und Böse" als relativ und vom Menschen gemacht - für Individualismus, Kreativität, Freundschaft, kulturelles Schaffen - gegen Gleichmacherei, das Heerdentier, Standardisierung der Lebensformen, Mit-dem-Strom-schwimmen - gegen Religion, Verschmähung des Lebens zu Gunsten eines Glauben an ein Jenseits - gegen Nationalismus, Nation, für Europäisierung

- gegen Humanitäres Gedankengut, Mitleid, Nächstenliebe, Sozialismus, Anarchie, Demokratie - hetzt gegen das weibische und Frauen (meist nebenbei in einem Vergleich: "blabla ist so wie die Frauen")


Sehr Problematisch weil Widersprüchlich finde ich bei Nietzsche folgende Themen: - Rassistische Urteile (seine Bemerkungen über Juden sind wahnsinnig komplex und reichen von der bloßen analyse der Religion, die er leich wie das Christentum verwirft, über die Tatsache der zu seiner Zeit kapitalistischen Juden) - Idee des Übermenschen (als Herrscher?, als Freier unter Freien?) - usw usw


Ich bin für mehr Zitate[edit]

Wenn der Anarchist, als Mundstück niedergehender Schichten der Gesellschaft, mit einer schönen Entrüstung „Recht,” „Gerechtigkeit,” „gleiche Rechte” verlangt, so steht er damit nur unter dem Drucke seiner Unkultur, welche nicht zu begreifen weiss, warum er eigentlich leidet, — woran er arm ist, an Leben ... Ein Ursachen-Trieb ist in ihm mächtig: Jemand muss schuld daran sein, dass er sich schlecht befindet ... Auch thut ihm die „schöne Entrüstung” selber schon wohl, es ist ein Vergnügen für alle armen Teufel, zu schimpfen, — es giebt einen kleinen Rausch von Macht. F.Nietzsche, Götzen-Dämmerung (1889); § 34

Der Christ und der Anarchist — Beide sind décadents. — Aber auch wenn der Christ die ”Welt” verurtheilt, verleumdet, beschmutzt, so thut er es aus dem gleichen Instinkte, aus dem der socialistische Arbeiter die Gesellschaft verurtheilt, verleumdet, beschmutzt: das „jüngste Gericht” selbst ist noch der süsse Trost der Rache — die Revolution, wie sie auch der socialistische Arbeiter erwartet, nur etwas ferner gedacht F.Nietzsche, Götzen-Dämmerung (1889); § 34


"Der Staat als Erzeugnis der Anarchisten. — In den Ländern der gebändigten Menschen gibt es immer noch genug von den rückständigen und ungebändigten: augenblicklich sammeln sie sich in den sozialistischen Lagern mehr als irgendwo anders. Sollte es dazu kommen, dass diese einmal Gesetze geben, so kann man darauf rechnen, dass sie sich an eine eiserne Kette legen und furchtbare Disziplin üben werden: — sie kennen sich! Und sie werden diese Gesetze aushalten, im Bewusstsein, dass sie selber dieselben gegeben haben, — das Gefühl der Macht, und dieser Macht, ist zu jung und entzückend für sie, als dass sie nicht Alles um seinetwillen litten." F.Nietzsche, Morgenröte (1881) § 184

Fragmente (Themen: Sklaven, Elite, Kultur...): [2] (ab absatz 7. wirds extrem!)

Leider funktioniert der Link nicht mehr. Man muss bei so etwas immer den K0ontext sehen. Zuerst mal war das lange vor Nazis und zum Anderen war das zu einer Zeit, als sich Anarchisten erst vor kurzem vom Sozialismus abgespalten hatten. Anarchismus hat seither teilweise (nicht generell!) andere Formen angenommen. Versteht mich nicht falsch, ich will Nietzsche nicht zum Anarchisten machen. Aber man muss auch sehen, dass Nietzsche Anarchisten meist in einem Atemzug mit Sozialisten erwähnt, was in Zeiten in denen Begriffe, wie Anarchokapitalismus und ähnliche existieren wohl unpassend ist. Nietzsche war sicherlich jemand, bei dem das Individuum (das was er mit Ãœbermensch beschrieben hat) im Mittelpunkt. Das Gegenteil davon war jemand der sich unterwirft (siehe Sklavenmoral) und dem stimmen wohl alle Anarchisten, egal ob sie vom Liberalismus oder vom Kommunismus kommen zu. Die Aufspaltung der Anarchisten in verschiedene Gruppen zeigt ja lediglich, dass sich (aus gutem Grund) Leute aus allen politischen Richtungen auf den Anarchismus zu bewegen. Okay, der Nationalismus ist vielleicht wirklich unvereinbar. Aber es ist möglich einem Neonazi zu erklären, warum Nationalismus scheiße ist. Nur muss das mal passieren, wenn ihm ständig das Gegenteil "erklärt" wird. Sorgt dafür, dass sie selbst denken und ihr habt einen Anarchisten. :)