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Schwarzer Kanal

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Das Kultur- und Wohnprojekt SCHWARZER KANAL e.V. befindet sich (noch) in Berlin.

Selbstdarstellung[edit]

Der Name "Schwarzer Kanal" steht für ein seit 12 Jahren existierendes, idealistisches und funktionierendes Kultur- und Wohnprojekt. Seit 1990 gibt es am Südufer der Spree an der Schillingbrücke einen Wagenplatz, auf dem etwa 20 Menschen wohnen. Ein zentraler Punkt auf dem Gelände ist die Bühne, auf der regelmäßig Veranstaltungen wie Varietés, Theater, Konzerte, Diashows und Filmvorführungen stattfinden. Diese Veranstaltungen werden regelmäßig von bis zu 300 Gästen besucht. Diese unbezahlte Kulturarbeit der Bewohner/Innen ist ein Beitrag zur unkommerziellen und bunten Kulturlandschaft in Berlin. Die Veranstaltungen bieten unterschiedlichsten Künstler/Innen und Artist/Innen nicht nur aus Berlin die Möglichkeit aufzutreten. Andererseits ermöglichen sie den Zuschauer/Innen, Kunst und Kultur unentgeltlich zu genießen.

Die Menschen, die auf diesem Platz in Bau- und Zirkuswagen und in Lkws wohnen, haben sich bewußt für ein Leben in einer selbst organisierten Gemeinschaft entschieden. Es sind Menschen mit unterschiedlichen Interessen und Berufen und zum Teil aus unterschiedlichen Ländern. Es finden auch häufig Gäste für einige Zeit hier eine Unterkunft. Die gemeinschaftlichen Belange und Inhalte werden in einem wöchentlichen Plenum besprochen und anfallende Arbeiten aufgeteilt.

Da es auf dem Gelände weder Wasser- noch Stromanschluß gibt, haben wir auf Alternativen zurückgegriffen. Die meisten Wagen sind mit Solaranlagen ausgestattet, die ausreichen, um für Licht, Musik oder den Computerbetrieb zu sorgen. Regenwasser wird als Brauchwasser genutzt, und Trinkwasser wird in Kanistern aus der Nachbarschaft geholt. Da diese Ressourcen beschränkt und mit Arbeit verbunden sind, haben wir einen bewußten und sparsamen Umgang damit entwickelt.

Der Platz mitten in der Stadt hat durch Flußlage, Baum- und Strauchbewuchs Seltenheitswert. Er ist für Bewohner- und Besucher/innen eine Oase. Hier finden Menschen Ruhe vor der Großstadt, Tiere einen Rückzugs- und Lebensraum und Kinder aus der Umgebung vielfältige Spielmöglichkeiten. Im Jahr 1991 sprach der damalige Bürgermeister des Bezirkes Mitte eine Duldung bis Baubeginn für den Platz aus. Seit Januar 2002 ist eine Bebauung des Grundstücks offiziell geplant, ohne daß den Bewohnerinnen eine direkte Mitteilung gemacht wurde.

Wir wünschen uns den Dialog mit Investoren, Baufirmen und verantwortlichen Politikern, um den Bestand unseres Projektes zu sichern. Die Menschen in dieser Stadt, und nicht zuletzt wir, brauchen einen vielfältigen Lebensraum, den wir selber gestalten wollen, und nicht nur mit Glasfassaden verbaute Wohnräume und Konsumtempel. Eine Legalisierung des Wagenlebens, und die Integration selbständiger Kulturprojekte können das gesellschaftliche Leben und die Großstadt Berlin um viele Aspekte bereichern.


Weblinks[edit]

Kategorie:Freiräume Kategorie:Berlin Kategorie:Wohnprojekte Kategorie:Wagenplätze