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Riss und Lücke

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Riss und Lücke ist ein alternatives Wohn- und Lebensprojekt in Wuppertal von jungen Menschen, die in Bauwägen leben, um in einer größeren Gemeinschaft flexibel¹ leben zu können. Sie haben diese Lebensform gewählt, da wir eine grundlegende Kritik an den herrschenden Verhältnissen haben. In dieser Gesellschaft werden Lebewesen unterdrückt und ausgebeutet und die herrschenden Verhältnisse werden durch Normen² gestützt. Individuen werden zu großen Teilen in stereotype Vorstellungen untergliedert, ihnen wird ein Geschlecht, eine konstruierte Rasse, sexuelle Ausrichtung und andere Normvorstellungen aufgezwungen und damit auf- oder abgewertet.

Deswegen versuchen sie mit ihrem Projekt einen Schutzraum vor diesen Unterdrückungsmechanismen zu schaffen, indem sie sich selbst und andere auf solche hinterfragen und überprüfen. Sie wollen frei von Rassismus, Sexismus, Patriarchat und Hierarchie leben. Da immer mehr öffentlicher Raum aus kapitalistischen Verwertungsinteressen heraus privatisiert wird und immer mehr Menschen vereinzelt werden, nehmen sie sich diesen ungenutzten Raum ohne wirtschaftliche Interessen, um ihn für ein soziokulturelles³ Projekt jenseits des gesellschaftlichen Mainstream zu nutzen. Sie wollen gemeinsam basisdemokratisch in einem Kollektiv leben und streben entgegen der akuten Umweltzerstörung ein ökologisches Leben an.

Fußnoten:


¹ Neben dem möglichen Umzug von Platz zu Platz spielt die Mobilität innerhalb des einzelnen Platzes eine wichtige Rolle: Sie ermöglicht das flexible Zusammenstellen - im wahrsten Sinne des Wortes- von Wohngemeinschaften". Je nach Bedarf werden die Wagen einzeln oder in Gruppen gestellt.


² z.B. Zweigeschlechtlichkeit, Heterosexualität, unbezahlte Reproduktionsarbeit oder eine Werteordnung innerhalb einer Gesellschaft

³ Unter Soziokultur versteht man die Summe aus allen kulturellen, sozialen und politischen Interessen und Bedürfnissen einer Gesellschaft beziehungsweise einer gesellschaftlichen Gruppe. Die Wortverbindung soziokulturell hingegen bezeichnet den engen Zusammenhang zwischen sozialen und kulturellen Aspekten gesellschaftlicher Gruppen und ihren Wertesystemen.

Räumung[edit]

Am 23.05.2006, gegen 5.50 Uhr tauchte eine Einsatzhundertschaft der Essener Bereitschaftpolizei, sowie der Wuppertaler Staatsschutz mit Hundestaffel, Abschleppwägen und Bulldozer am Wagenplatz auf. Sie riegelten unverzüglich das ehemalige Brachgelände ab. Eine mitgebrachte Gerichtsvollstreckerin verlas den Räumungsbeschluss des Amtsgerichts Wuppertal.

Die zum grössten Teil verschlafenen Bewohner_Innen wurden von den Cops aus den Wägen gezerrt und ein Wagenplätzler brutal über den Platz geschubst. Alle Anwesenden mussten ihre Personalien feststellen lassen. Dabei wurde die ganze Szene eifrig von Polizeikameras verfolgt. Fünf Bewohner_innen kamen aufgrund von Personalausweismangel in PG. Die Wägen des Bauwagenkollektivs wurden widerechtlich beschlagnahmt.


Infotelefon: 0162/5471383

Weblinks[edit]

Kategorie:Freiräume Kategorie:Wuppertal