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Rechtsextremismus in der Türkei

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Der Rechtsextremismus in der Türkei hat eine lange Tradition und ragt bis in die Mitte der Gesellschaft (→ Extremismus der Mitte).

Bei den Parlamentswahlen 2007 holte die rechtsextreme Milliyetçi Hareket Partisi 14,3% der Stimmen. Sie verfügt über einen Ableger in Deutschland, die Föderation der Türkisch-Demokratischen Idealistenvereine in Deutschland.

Geschichte[edit]

Der Rechtsextremismus in der Türkei ist eng mit dem Kemalismus verbunden. Die jungtürkische Bewegung des späteren Gründers der Türkischen Republik, Kemal Atatürk, war schon in ihren Anfängen in ihrem Bestreben, die Reste des auseinanderbrechenden Osmanischen Reiches zusammenzuhalten, von großtürkischem Chauvinismus geprägt. Die Einheit dieses Staates baute auf der Vernichtung ganzer Völker auf. Den Ausbruch des Ersten Weltkrieges benutzten die Jungtürken dazu, den bereits vor dem Krieg ausgearbeiteten Plan zur Ausrottung der Armenier Tat umzusetzen. Von etwa 2 Millionen Armeniern, die es im Osmanischen Reich gab, blieben weniger als 100.000 am Leben. Nachdem Aufständen in Kurdistan begann die planmäßige Vernichtung des kurdischen Volkes. In den Jahren 1914 bis 1918 fielen dieser Politik mehr als 700.000 Kurdinnen und Kurden zum Opfer. Unabhängigkeitsbestrebungen aller nichttürkischen Völker wurde unterdrückt. Ziel war die Zwangsassimilation der übrigen Völker, eine Türkisierung der Albaner, Armenier, Araber, Bulgaren und Kurden. Nach der Machtergreifung durch die Jungtürken im Jahre 1908, erfolgte bereits im Jahre 1909 die Beseitigung der Organisationsfreiheit für Minderheiten, Türkisch wurde in allen Schulen und Verwaltungen zur einzig offiziellen Sprache erklärt. Begünstigt wurde diese rassistische Politik der Zwangsassimilation durch die Verbreitung des Turanismus, der die Einheit aller Turkvölker anstrebte. Einer der jungtürkischen Turanisten, Ziya Gölap, gab die Parole aus: „Vorn die Flagge, in der Hand das Bajonett, im Herzen Gott. Wir wollen Herrscher über die Welt sein.“ Im Jahr wurde durch Turanisten die heute noch bestehende nationalistische Vereinigung „Türk Ocagis“ gegründet, die auf rassistischer Grundlage das „Reich Turan“ herstellen will. Aufgabe dieser Organisation war: „Arbeiten an der nationalen Erziehung des türkischen Volkes, dem wichtigen Bestandteil des Islamismus, an der Hebung seines intellektuellen, sozialen und ökonomischen Niveaus, an der Vollendung der türkischen Sprache und Rasse.“[1]

Nach Übersetzung des Strafgesetzbuch der italienischen Faschisten ins Türkische in den 1930er Jahren wurden für die türkische Strafgesetzgebung zahlreiche Paragraphen direkt übernommen. Zur Erziehung der Jugend im Sinne rassistischer Ideologie wurde der „Nationale Türkische Studentenbund – MTTB“ ins Leben gerufen.[2]

Einzelnachweise[edit]

  1. Die "Grauen Wölfe"
  2. Kemal Bozay, Die türkische Rechte im Aufwind. Die türkische Rechte im Aufwind, Geschichte und Aktualität, Der rechte Rand, Nr. 75 vom März / April 2002, S. 15 ff.

Kategorie:Rechtsextremismus