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Opportunismus

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Opportun heißt "herangetragen" (wörtlich), "gelegen" (figurativ), und bezieht sich auf eine günstige Gelegenheit; der Opportunist geht allerdings viel weiter, er nutzt eine günstige Gelegenheit ohne Rücksicht auf Konsequenzen oder eigene Wertvorstellungen zu seinem Vorteil. Es ist ein überwiegend negativ besetzter Begriff: Der Opportunismus stellt die Zweckmäßigkeit über das Ziel. Eine abgeschwächte Form des Opportunismus findet sich im Realismus (siehe auch: real existierender Sozialismus) wieder. In diesem Begriffszusammenhang ist es schwierig, den Ãœbergang zwischen Kompromissbereitschaft und Opportunismus zu definieren / festzulegen.

Der Opportunismus nimmt auch langfristige Nachteile in Kauf, nur um kurzfristig Zustimmung zu erzielen, was oftmals das Aufgeben der eigenen Meinung bedeutet. Damit erhofft mensch sich größere Chancen auf allgemeine Zustimmung. Der Grundgedanke des Opportunismus ist also der Weg des geringsten Widerstandes, selbst auf die Gefahr hin, daß dadurch das Ziel aus den Augen verloren wird. Ein typisches Beispiel findet sich in der Sozialdemokratie, die ihre aus der Arbeiterbewegung stammenden Ideale für die Beteiligung an der Macht verkauft hat.

Der Opportunismus ist also nicht, wie häufig behauptet wird, das Gegenstück zur Ideologie, da ideologische Verwerfung hier genauso häufig auftreten bzw. durch Negierung der Hinterfragung einfach ignoriert werden (siehe dazu auch: Demokratiekritik), vielmehr ist er das Gegenstück zum Perspektivismus.

Anmerkung: Opportunismus hat nichts mit Opposition (Gegenposition) zu tun!

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