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Mindfuck

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Ein Mindfuck (engl., wörtlich etwa Gedanken-Fick) ist ein Ding oder eine Aktion, die durch kognitiv dissonante oder kognitiv dissonant erscheinende Elemente den Geist derer verwirrt, die ihm ausgesetzt sind, und sie so zwingt, ihre Denkmuster aufzubrechen. Menschen, die dieser psychisch-kognitiven Erfahrung ausgesetzt sind, können anschließend 'gebrochen' sein. Spezielle Anwendung findet der 'Mindfuck' in der Kriminologie (bei Verhören), Kriegsführung (Gefangenenverhör und Propaganda) und auch der Psychologie.

Das Ziel eines Mindfuck kann es sein, der Zielperson zu der Erkenntnis zu verhelfen, dass wir wenig bis gar nichts darüber wissen, was wirklich ist. Heute weitverbreitete Mindfucks sind die Indoktrinationsbemühungen verschiedener Sekten oder auch Terroristengruppen.

In der Gesellschaft gibt es die Gruppen der Diskordianer oder die der No Stream Movement , welche den Mindfuck als kognitive Herausforderung besonders schätzen. Klassische Mindfucks (von R. A. Wilson) sind die 23 und Fnord – letzteres so sehr, dass das Wort Fnord manchmal auch synonym mit Mindfuck verwendet wird. Die vor allem von Robert Anton Wilson und Kerry Thornley propagierte Anwendung dieses Konzeptes auf die Gesellschaft als Ganzes ist die Operation Mindfuck. Ein Mindfuck zum Zweck des politischen Aktivismus ist zum Beispiel die Medienguerilla. Ein aktueller Mindfuck sind Flashmobs, ein frühes Beispiel sind die Streiche des Till Eulenspiegel.

Die Bedeutung des Begriffes ist weit gefächert. Ein paar Beispiele: ein Horrorfilm, der dafür sorgt, dass sich der Betrachter nachher vor jedem Schatten erschreckt, ist ein Mindfuck. Auch die Illuminatus!-Romantrilogie von Robert Anton Wilson kann insgesamt als ein Mindfuck verstanden werden, da sie Fiktion und Wirklichkeit so lange vermischt, bis der Leser nicht mehr weiß, was wirklich und was fiktiv ist. Einer der Handlungsstränge in Illuminatus! trägt sogar den Titel Operation Mindfuck. Es handelt sich um eine Verschwörung zur Verbreitung von Verwirrung.

Der Mindfuck in den Medien[edit]

Moderne Mindfucks begegnen uns auch in den Massenmedien. Zum einen in Form von Literatur. Dies kann jede Art von Unterhaltungsliteratur sein, aber auch zielgerichtete Information durch ein Masseninformationsmedium. Zum anderen in Wort und Bild im Rundfunk.

Mindfucks im Spiel[edit]

Es existieren auch Videospiele, die auf Mindfucks basieren. Im Spiel Blade Runner, das auf dem gleichnamigen Film basiert, wird dem Spieler nicht eindeutig mitgeteilt, ob seine Spielfigur ein Mensch oder ein Replikant (Roboter) ist. Besonders interessant ist bei diesem Beispiel, dass die Interaktivität des Videospiels im Verlauf des Spiels dem Spieler die Möglichkeit gibt, eher als Mensch oder eher als Replikant zu agieren; was er tatsächlich ist, wird vom Zufall und seinen Entscheidungen beeinflusst.

Mindfucks in TV und Film[edit]

Ab dem Jahr 2000 sind einige amerikanische Kriminal-Fernseh-Serien auf den Markt gekommen, die dem nach intelligenten Stories verlangenden Publikum immer wieder Mindfucks vorsetzten. Dazu gehören die Law-&-Order-Serien, Desperate Housewives, Lost etc.

Ein gutes Beispiel für Mindfucks im Film ist Fight Club, in dem eine unerwartete Wendung die gesamte Handlung plötzlich auf den Kopf stellt. In der Tat ist Fight Club nur ein Vertreter eines neueren Film-Genres, das von Kritikern oft mit Mindfuck bezeichnet wird. Typischerweise ist der Protagonist solcher Filme verwirrt oder getäuscht in Bezug darauf, was die Realität ist, wobei die Zuschauer gleichermaßen im Dunkeln gehalten werden. Am Ende wird dann entweder (oft in überraschender Weise) Klarheit geschaffen, oder aber das Ende bleibt absichtlich mehrdeutig. Meist ist es so, dass sich einige Sequenzen des Films im Nachhinein als unwirklich herausstellen, zum Beispiel als Traum, virtuelle Realität, psychotische Halluzination oder Schizophrenie, gezielte Manipulation durch eine überlegene Macht, ein subjektiver Irrtum des Protagonisten basierend auf einem fehlerhaften Verständnis der eigenen Identität, oder eine andere Erfahrung, die nicht der Realität entspricht. Filme, die diese Frage offen lassen, eröffnen mehrere Möglichkeiten, anstatt die Frage zu beantworten. Einer der ersten Filme der auf einem Mindfuck basiert ist Tanz der toten Seelen von 1962. Auch Michelangelo Antonionis Kultfilm Blow Up (1966) enthält als zentrale Aussage einen bis zuletzt unaufgelösten Mindfuck, der die mediale Reproduzier- und insgesamt die Objektivierbarkeit von Realität in Frage stellt.

Siehe auch[edit]

Weblinks[edit]

Kategorie:Mindfuck und Spaßguerrilla