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Julius Adolf Lieske

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Am 17. November 1885 wurde der 22jährige Anarchist Julius Adolf Lieske als angeblicher Mörder des Frankfurter Polizeirates Rumpff in der JVA Kassel-Wehlheiden hingerichtet.

Am 14. Januar 1885 wurde in Frankfurt der Polizeirat Rumpff mit einem Messer erstochen. Für die Polizei und Öffentlichkeit war sofort klar, dass der Mörder aus der anarchistischen Bewegung kam. Die Justiz brauchte einen Schuldigen und bekam ihn auch. Am 19. Januar wurde Lieske von einem Gendarm mit falschen Papieren angetroffen. Lieske wollte sich der Verhaftung entziehen, riss sich los und gab zwei Warnschüsse auf die ihn verfolgenden Polizisten ab. Er wurde aber trotzdem überwältigt und verhaftet. Da er eine Handverletzung hatte, die von einem Messer stammen konnte, wurde er wegen des Mordes am Polizeirat Rumpf angeklagt. Liese beteuerte immer seine Unschuld und wurde trotzdem zum Tode verurteilt. Er nahm das Urteil mit folgenden Worten entgegen:

„Meine Herren! Ich bin nicht verrückt, aber für einen Mörder stehe ich jetzt hier! Warum wollen sie mich zum Tode verurteilen? Hier! Bringen sie mir die Beweise! Herr Präsident, noch ein paar Worte ... Ich stehe hier, aber wehe Euch, Eure Bluturteile werden Euch überleben und Eure Namen werden an dem Schandpfahl prangen! Und sie, Herr Staatsanwalt, das ist auch der Letzte, den, den Sie zum Tode verurteilen!“

Am 17. November 1885 wurde Lieske in der JVA Kassel-Wehlheiden hingerichtet. Der Staatsanwalt Frehese, der das Urteil gegen Lieske durchgesetzt hatte, wurde später wahnsinnig und starb im Irrenhaus.

Literatur[edit]

  • Hohmann, Andreas W. / Johannes, Dieter: Mord im Sachsenlager 5. Die Ermordung des Polizeirat Rumpff im Jahre 1885

Kategorie:AnarchistInnen