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Jukss

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Der Jukss ist dieses Jahr vom 25.12.09 bis zum 03.01.10 und findet wahrscheinlich in Hamburg/Elmshorn statt. Für genauer Infos geht auf das [[http://jukss.de/ Jukss-Wiki]]

Was ist eigentlich ein Jukss...?[edit]

Jukss ist eine Abkürzung und steht für Jugendumweltkongress. Was der Jukss nun genau ist, wird von Zeit zu Zeit neu erfunden. Auf jeden Fall ist der Jukss eine bunte, vielfältige, selbstorganisierte, utopische, unglaubliche, openspacige und überhaupt tolle Veranstaltung, die normalerweise zum Jahreswechsel statt findet.

Vereinbaren statt entscheiden[edit]

Die Evolution der Mitbestimmung auf dem Jukss[edit]

Schon seit Jahren beschäftigen sich Menschen damit, die Organisationsstrukturen auf dem JugendUmweltKongress (Jukss) so zu gestalten, dass alle Menschen sich gleichberechtigt beteiligen können, ohne dass jemand übergangen oder zu etwas gezwungen wird. Dabei sollen Dominanzen (z.B. durch Menschen mit längerer Erfahrung, geübter Rhetorik, aus dem Orgateam etc.) vermieden werden. Ausserdem soll die Organisation aber auch effektiv und ohne Frust für die Beteiligten laufen. Auch in diesem Jahr haben einige Menschen wieder versucht, aus den Erfahrungen der letzten Jahre zu lernen. Die Ergebnisse davon versucht dieser Text widerzuspiegeln - in der Hoffnung, dass die auf dem Jukss gewonnenen Erfahrungen auch in anderen Zusammenhängen nützlich sind.

Vereinbarungen[edit]

Entscheidungen oder Beschlüsse, die für alle zwingend sind, kann es auf dem Jukss nicht geben - es gibt ja auch keine Strukturen, um sie durchzusetzen (Kongresspolizei oder so). Der Jukss ist ein Freiraum, in dem prinzipiell jedeR tun und lassen kann, was sie will. Klar ist jedoch, dass mehrere sich widersprechende Interessen einer Lösung bedürfen. Diese Lösung kann immer nur eine Vereinbarung zwischen den jeweils Betroffenen sein. In den meisten Fällen muss dafür auch nicht eine Seite nachgeben: oft gibt es kreative Lösungen, die alle Interessen mit einbeziehen. Eine solche Lösung ist dann für diejenigen, die nicht an der Diskussion beteiligt waren, lediglich ein Vorschlag, wie mit dem Problem umgegangen werden kann, und offen für Weiterentwicklungen. Er ist nicht zwingend, die darin investierte Mühe sollte aber respektiert werden. Direkte Intervention

Wenn ich ein Problem mit einer bestimmten Handlung, Verhaltensweise o.ä. eines anderen habe, ist das Naheliegendste, denjenigen direkt darauf anzusprechen. Oft geht es um Dinge, auf die jemand einfach nicht geachtet hat, oder derjenige ist froh über einen Verbesserungsvorschlag. Wer sieht, dass etwas getan werden müsste, kann das auch einfach machen - für solche Dinge bedarf es keiner gemeinsamen Entscheidungen, sondern Eigeninitiative und Kommunikation mit anderen, die dann vielleicht mitmachen. Aufgabengruppen

Für die einzelnen Bereiche der Jukssorganisation bilden sich sogenannte "Aufgabengruppen", z.B. für Infothek, Computerpool, Finanzen, Klozeitung etc. Sie sind autonom, d.h. sie können in ihrem Bereich frei entscheiden. Wichtig ist dabei, Treffen und Entscheidungen transparent zu machen und sich mit anderen, "verwandten" Aufgabengruppen abzusprechen. Sie sind offen, d.h. jedeR kann sich an ihrer Arbeit und Entscheidungen beteiligen.

Interessentreffen[edit]

Wenn es nicht möglich ist, direkt eine Vereinbarung zu treffen, mit der alle Beteiligten leben können, oder das Thema noch mehr Leute etwas angeht, kann mensch ein Interessentreffen einberufen. Das sollte möglichst einen Tag vorher angekündigt werden, damit jedeR davon erfahren kann. Den Interessentreffen steht es frei, wie sie Diskussionen führen - denkbar sind Runden, in denen der Reihe nach jedeR etwas sagt, Fishbowl/ Blüte, Kleingruppendiskussionen etc. Für Interessentreffen empfehlen wir 20-21 Uhr in der Nähe von Feld 2 - dann können Menschen, die sich für mehrere Treffen interessieren, zwischendurch leichter wechseln und es gibt wahrscheinlich keine Workshops zur selben Zeit.

Blüte[edit]

Eine besondere Form von Interessentreffen ist die Blüte. Sie ist für Themen bestimmt, die mensch gern mit möglichst vielen anderen besprechen möchte. Bei der Blüte kann es um mehrere Themen hintereinander gehen. Sie funktioniert ähnlich wie eine Fishbowl-Diskussion: In der Mitte gibt es einen Kreis von SprecherInnen. Hinter jedeR SprecherIn sitzt die zugehörige Bezugsgruppe im Kreis (daraus ergibt sich die Form einer Blüte). Die SprecherInnen tragen die Meinungen aus ihren Gruppen zusammen und versuchen daraus einen Vereinbarungsvorschlag zu machen. Auf diese Weise reden wenige Menschen direkt und konstruktiv miteinander, statt aneinandergereihte Reden zu halten wie im Plenum. Zwischendurch drehen sich die SprecherInnen einfach um und diskutieren innerhalb der Bezugsgruppe. Die SprecherInnen können jederzeit von ihrer Gruppe abgelöst werden. Auch die Blüte fällt natürlich keine Entscheidungen für alle, sondern trifft im Konsens Vereinbarungen zwischen den Beteiligten. Die Blüte findet wie jedes andere Interessentreffen nur dann statt, wenn Leute ein Problem haben und sich zur Lösung ein Blütentreffen wünschen. Für die Blüte empfehlen wir 19-20 Uhr auf Feld 2, also nach dem Essen und vor den Interessentreffen - dadurch können Themen, die nicht alle in der Blüte interessieren, auf ein Interessentreffen verschoben werden.

Transparenz[edit]

Bei allen Vereinbarungen ist es wichtig, sie transparent zu machen, d.h. durchschaubar und nachvollziehbar für alle, die sich dafür interessieren. Dafür gibt es die Zentrale Infowand, an der Treffen und Ergebnisse ausgehängt werden. Eine Aufgabengruppe kümmert sich darum, dass sie übersichtlich bleibt. Menschen, die nicht lesen wollen, können andere um Hilfe bitten. Um Probleme u.a. Dinge noch bekannter zu machen, kann mensch auch das offene Mikrofon oder die Klozeitung nutzen.


Der Verzicht auf zentrale Entscheidungen und ein verpflichtendes Treffen aller bedeutet nicht Vereinzelung und Nebeneinander. Vielmehr soll er fördern, dass Menschen aufeinander zugehen und direkt kommunizieren .

Da dies alles nur Vorschläge sind, darf mensch allerdings gespannt sein, was auf dem Jukss tatsächlich passiert... Viel Spaß beim Experimentieren!

felipe

Geschichte[edit]

Der Jugendumweltkongress ging aus den zuvor getrennt stattfindenden Bundeskongressen der Naturschutzjugend und der BUNDjugend hervor und ist eine Nachfolgeveranstaltung des AufTakt, das Ende einer internationaler Sternradtour 1993 in Magdeburg stattfand. Er findet seitdem einmal pro Jahr, meist über Silvester, in unterschiedlichen Städten in Deutschland statt. Der erste Kongress fand 1993/94 in Göttingen statt. Seitdem gab es weitere in Neubrandenburg, Freiburg, Berlin, Münster, Göttingen, Tübingen, Nürnberg, Dresden, Hittfeld (bei Hamburg), Darmstadt, Magdeburg, Bielefeld, Königs-Wusterhausen (bei Berlin), Berlin, Frankfurt am Main, Elmshorn (bei Hamburg). Nachdem die ersten Jugendumweltkongresse vor allem von den beiden großen Jugendumweltverbänden (BUNDjugend und Naturschutzjugend) sowie den damals noch existenten Umweltprojektwerkstätten vorbereitet und gestaltet wurden, wird der Jugendumweltkongress seit dem das Umweltbundesamt die Fördermittel für die Veranstaltung 1998 gestrichen hat, der Kongress vom unabhängigen, gemeinnützigen Trägerverein Jugendaktionstage e.V. ausgerichtet, in dem sich Menschen aus unterschiedlichen politischen Zusammenhängen organisiert haben. Die Teilnehmerzahlen bewegen sich in den letzten Jahren zwischen 200 und 500 Personen, in den Anfangsjahren gab es bis zu 1500 Teilnehmer); damit ist der Jukss eine der größten regelmäßig stattfindenden umweltpolitischen Veranstaltungen im europäischen Raum.

Teilnehmende[edit]

Auf dem Jukss sind alle an Ökologie und Selbstbestimmung interessierten Menschen willkommen. Die überwiegende Mehrheit der Teilnehmenden ist zwischen 16 und 25 Jahren alt (einige auch jünger oder deutlich älter). Auf den Jukss kommen Menschen mit den unterschiedlichsten Interessen, z. B. um

  • Ideen und Kontakte für eigene Projekte zu finden
  • Kontakte zu Gleichgesinnten zu finden
  • sich umweltpolitisch weiterzubilden
  • andere Lebensweisen und Entscheidungsmodelle auszuprobieren
  • eigene Projekte vorzustellen und Wissen weiterzugeben
  • Spaß zu haben

Kritik[edit]

Auf dem Jukss 2006 gab es Bedrohungen und Übergriffe durch rechtsgerichtete Ortsbewohnende, die ein freundschaftliches bis dominierendes Verhältnis zu den Repressionsorganen hatten. Diese Probleme wurden nicht gelöst, da Entscheidungen über den Umgang damit und Schutz der Teilnehmenden auf Grund der Struktur des Jukss nicht getroffen werden konnten. Daraufhin reisten einige Teilnehmende ab.
Die Informationen über Interessentreffen waren sehr schleppend bis gar nicht zu bekommen, da die Infowand nicht entsprechend gepflegt wurde. So hat sich eine informelle Insiderhierarchie entwickelt.

Weblinks[edit]