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Shoah
Shoah (hebräisch: „Katastrophe“, „großes Unglück“) und Holocaust (auch Holokaust, von gr. ολοκαÏτωμα, olokáutoma: „vollständiges Brandopfer“) sind ungenaue Bezeichnungen für den industriellen Massenmord an Menschen während des Nationalsozialismus in Deutschland.
Die Begriffe bezeichnen im engeren Sinn den Völkermord an etwa sechs Millionen Juden zur Zeit des Nationalsozialismus. Im weiteren Sinn umfasst der Begriff Holocaust auch die systematische Ermordung von Sinti, Roma, Jenischen und weiteren als Zigeuner bezeichneten Gruppen, von Behinderten, Zeugen Jehovas, Queeren sowie von polnischen Intellektuellen, russischen Kriegsgefangenen und Angehörigen anderer, überwiegend "slawischer Volksgruppen".
Insgesamt sind 9 bis 10 Millionen Menschen in den Vernichtungslagern
- Auschwitz-Birkenau
- Chelmno (dt. auch Kulmhof)
- Treblinka bei Warschau
- Majdanek bei Lublin
- Belzec bei Lublin
- Sobibor bei Lublin
- Maly Trostinez bei Minsk
und weiteren Arbeits- und Konzentrationslagern, die zu Hunderten sogar in kleinsten Städten (wie Tübingen) gab, ermordet worden.
Absolut exakte Zahlen konnten nie ermittelt werden, da viele Deportierte gleich nach ihrer Ankunft unregistriert in die Gaskammern geschickt wurden. Für die unter nationalsozialistischer Kontrolle stehenden Gebiete nennt das Werk „Dimension des Völkermords“ (siehe unten) folgende Minimalzahlen:
Albanien | 600 |
---|---|
Bulgarien | 11.000 |
Dänemark | 161 |
Deutschland | 165.000 |
Frankreich und Belgien | 32.000 |
Griechenland | 60.000 |
Italien | 7.600 |
Jugoslawien | 55.000 – 60.000 |
Luxemburg | 1.200 |
Niederlande | 102.000 |
Norwegen | 735 |
Österreich | 65.000 |
Polen | 2.700.000 |
Rumänien | 211.000 |
Sowjetunion | 2.100.000 – 2.200.000 |
Tschechoslowakei | 143.000 |
Ungarn | 502.000 |
Der Holocaust unterscheidet sich aufgrund seiner Ziele und seiner Systematik wesentlich von der Verfolgung politischer Gegner des Nationalsozialismus: Während diese nicht zwangsläufig ermordet wurden, waren vom Kleinkind bis zum Greis alle Menschen, die zu einer der genannten Gruppen gehörten, schon aufgrund ihrer bloßen Existenz zur Ermordung vorgesehen. Nichts, was sie selbst hätten tun oder unterlassen können, nur Glück oder Zufall, konnte ihr Leben retten, wenn sie in die Hände des nationalsozialistischen Machtapparats fielen.
Entgegen der Beteuerungen der Deutschen war den meisten von Ihnen die Tatsache des organisierten Mordes an weiten Teilen der Bevölkerung bekannt.
Siehe auch[edit]
Literatur[edit]
- Claude Lanzmann: Shoah. Mit einem Vorwort von Simone de Beauvoir. Trotzdem-Verlag, Grafenau 1999, ISBN 3922209874