Franco Serantini

Franco Serantini

wurde während einer antifaschistischen Demonstration am 7.Mai 1972 von der Polizei erschlagen

Am 16.Juni 1951 in Cagliari/Sardinien geboren, wurde er gleich nach seiner Geburt vor die Tür eines Waisenhauses gelegt. Nach zwei Jahren adoptiert und nach dem Tod der Adoptivmutter in ein sardisches Dorf zu den Großeltern abgeschoben, landete er mit zehn Jahren im Heim "Zum guten Hirten". 1968 kommt er nach Pisa. Zur "Beobachtung" erneut in eine Anstalt.Hier bekommt er zu essen und kann schlafen, eine Schule besuchen.

Pisa war in dieser Zeit eine Hochburg der autonomen Bewegung. Franco beteiligt sich an verschiedenen politischen Aktivitäten, gehört zu den Initiatoren des "roten Marktes", wo Obst und Gemüse gemeinsam auf dem Land eingekauft und zu niedrigen Preisen verkauft werden. Gefühl und Erfahrung bringen ihn zu den AnarchistInnen, zur Gruppe "Pinelli". Mit ihnen nimmt er an einer antifaschistischen Demonstration teil. Neben einer Spezialeinheit der Polizei ("celere"-"die Schnellen") machen faschistische Schlägertrupps Jagd auf die DemonstrantInnen. Franco wird bei einer Barrikade am Arnoufer von einer Gruppe der Spezialeinheit überfallen und lebensgefährlich geschlagen und getreten.

Im Gefängnis wird er mehrmals verhört. Ihm wird Widerstand und Beleidigung gegen Staatsorgane unterstellt, seine lebensgefährlichen Verletzungen nicht ernstgenommen( "Der mit dem Klatschauge") Nach zwei Tagen fällt Franco ins Koma. Am 7.Mai stirbt er im Gefängniskrankenhaus. Offizielle Diagnose: Gehirnblutung.

An diesem Tag finden regelmässig in Italien Demonstrationen statt, in Turin wurde eine Schule nach ihm benannt, in Pisa ein Platz umgetauft.

Wir sind alle subversiv!

Literatur Corrado Stajano: Der Staatsfeind ( antiquarisch)

Musik

Ballade für Franco Serantini [1]

Audio Podcast "Wir,Franco Serantini"[2]