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Féderation Anarchiste/Nur der Kampf lohnt

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NUR DER KAMPF LOHNT

Die « anti-CPE » Bewegung vom letzten Frühling hat einmal mahr bewiesen, dass nur der Kampf sich lohnt. Nach den Ausschreitungen in den Banlieues im November 2005 hat diese Bewegung eine ernsthafte politische Gefahr für die Regierung dargestellt. Wir haben nämlich an manchen Stellen eine echte Verbindung zwischen der Revolte der Jugend in den Banlieues, an den Lycées und den Universitäten festgestellt.

Diese Kämpfe sind eine geeignete Antwort auf die Verarmung, die Prekarisierung und die Repression. Die Ausbeutung wird seit Jahren immer stärker, unter allen Regierungen, und dies verstärkt die soziale und wirtschaftliche Herrschaft. Während des Widerstands gegen den CPE sind Organisationsformen entstanden, die auf autonomen und entscheidungsbefugten Vollversammlungen basierten, und es haben sich Besetzungen und Blockaden der Wirtschaft entwickelt. Sie nehmen die Kämpfe von morgen vorweg und führen zu einem neuen Verständnis der sozialen Organisation. Durch die Besinnung auf die direkte Aktion haben Menschen unterschiedlichen Alters auf die Prinzipien und die Praktiken des kollektiven Widerstands zurückgegriffen, die vor 100 Jahren in dem Charta von Amiens begründet wurden, und insbesondere während den Streiks und Besetzungen von 1936 in die Tat umgesetzt wurden. Nichtsdestotrotz, obwohl die Regierung bezüglich des CPE einen Rückzug gemacht hat, handelt es sich um einen zwar sozialwichtigen aber nur relativen Sieg. Unsoziale Maßnahmen werden weiterhin umgesetzt, angefangen damit, was vom so genannten Gesetz der „Chancengleichheit“ übrig bleibt (Ausbildung ab 14, Nachtarbeit ab 15 Jahren…) Offensichtlich haben sich die LohnarbeiterInnen, auch wenn sie sehr massiv auf die Strasse gegangen sind, nicht in einen Prozess der Wiederholung des Streiks und der Konfrontation mit dem Staat begeben. Ihrerseits haben die Gewerkschaften auch nicht zu einer Generalisierung der Bewegung geführt, indem sie ein sehr reduziertes Motto (Rückzug des CPE), freiwillig sehr begrenzte Aktionsformen (Aktionstage) und die Wahlen im Hinterkopf hatten. Die AktivistInnen der Fédération Anarchiste, die massiv in diesem Kampf gegen die Prekarisierung involviert sind, behaupten, dass dieser partielle Erfolg nur ein Anfang ist. Er muss in andere, stärkere und entschlossener Kämpfe münden.

Dieser Kampf zeigt auch, dass es nichts nützt, sich auf die Urnen zu schielen, denn nicht die « Barrikaden » der Wahlzettel werden eine signifikante soziale Veränderung erzielen.

Schließlich erinnert die Fédération Anarchiste daran, dass der Generalstreik nur dann Sinn macht, wenn er selbst bestimmt ist und auf Enteignung zielt: das ist die einzige Möglichkeit, um den Kapitalismus niederzuschlagen, der nie und auf keinen Fall reformierbar ist.


Fédération Anarchiste 63ème Congrès Merlieux le 04 juin 2006

Kategorie:Texte