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Bildungsbenachteiligung in Österreich
In Österreich besteht unter anderem aufgrund der frühen sozialen Selektion eine Bildungsbenachteiligung von Menschen mit einer sogenannten "niedrigen" sozialen Herkunft.
Ungleiche Ãœbertrittsquoten[edit]
Prof. Dr. Heinz Fassmann vom Institut für Geographie und Regionalforschung an der Uni Wien hat im Juli 2006 die ungleiche Verteilung von Bildungschancen in Österreich beklagt. Er beruft sich dabei auf Daten aus der letzten österreichischen Volkszählung. In Österreich schwanken die Übertrittsquoten von der Volksschule (die unserer Hauptschule entspricht) in die AHS-Unterstufe (die unserem Gymnasium entspricht) je nach politischem Bezirk zwischen einem und 70%.
Am meisten davon benachteiligt sind Bauernkinder aus Hermagor und Kärnten. Doch auch Kinder aus Gemeinden mit einem hohen Arbeiteranteil sind benachteiligt. Die besten Chancen in die AHS-Stufe zu kommen hätten Kinder aus dem reichen Wiener Speckgürtel.
"Der räumliche Wohnstandort ist neben Einkommen und sozialer Herkunft der Eltern bzw. persönlicher Begabung einer der drei wesentlichen Faktoren für die Bildungschancen", so Fassmann. Er sagt, dass ob man das wünscht auf die jeweilige politische Meinung ankomme, "Wenn man aber Egalität verfolgt, ist das ein Widerspruch", so sagte Fassmann weiter.
Prof. Dr. Fassmann macht darauf aufmerksam, dass "in den peripheren Gebieten Bildungsreserven liegen, die gehoben werden könnten".
WISO[edit]
Im Weißbuch des Österreichischen Instituts für Wirtschaftsforschung (WIFO-Weißbuch: Mehr Beschäftigung durch Wachstum auf Basis von Innovation und Qualifikation) vom 23. Oktober 2006 heißt es:
- Das österreichische Bildungssystem erweist sich auf Grund seiner frühen Selektion und mangelnden Durchlässigkeit als wenig flexibel und stark aufstiegshindernd. Das gilt besonders für die Bildungswegentscheidungen im Anschluss an die Pflichtschulausbildung und in weiterer Folge für das bislang wenig verbreitete und zumeist auf höhere Qualifikationen beschränkte berufsbegleitende Lernen. Angesichts des facharbeiterintensiven mittleren Technologiegrads der Wirtschaft wurde diese geringe Nutzung des verfügbaren Humankapitals bisher nicht als besonderes Problem gesehen. (Weißbuch, S. 135)
Der Bericht macht darauf aufmerksam, dass die sogenannte Bildungsvererbung wesentlich höher sei als in anderen Ländern und dass sich dies bildungsökonomisch negativ auswirken könne:
- Mit dem rascheren Strukturwandel und dem längerfristig unvermeidlichen Übergang zur Hochtechnologie wird sich dieses Problem jedoch mit großer Dringlichkeit stellen. Es gilt die Humankapitalbildung zu forcieren und alle vorhandenen Potentiale zu nutzen. Ohne erheblich höhere Beschäftigung von Personen mit Tertiärausbildung wird ein Übergang zu Hochtechnologie und radikalen zukunftsichernden Innovationen nicht möglich sein. Das muss den Führungskräften in der Wirtschaft bewusst gemacht werden. (Weißbuch, S. 136)