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Anarchie als "Lehrmethode"

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Die allgemeinhin akzeptierte, bzw. erduldete Definition des „Lehrers“ besteht meist durch die Annahme, Bildung sei eine Art „Ware“, die nur vom autorisierten „Produzenten“ (Lehrer, Professor, etc.) bereitgestellt und weitergegeben werden könne.

Das heißt, wer lang genug unser heutiges Schulsystem „durchschwimmt“ (selbstverständlich nur „mit dem Strom“), ist dann später, nach Abschluss seiner jeweiligen Schule ein „gebildeter“ Mensch. Man muss jedoch nur sein Haus verlassen und die Augen aufmachen, um zu sehen, dass diese These kompletter Humbug ist.

Die Schule ist also nicht dazu da, uns auf unser „späteres“ Leben zum Wohle der Allgemeinheit vorzubereiten, sondern vielmehr zum Wohle einer kleinen, aber äußerst privilegierten Schicht von Menschen, die sich gerade im Besitz des Kapitals befindet. Schule soll uns also „schleifen“. Wir sollen von „eckigen“ und „kantigen“ Rohindividuen zu „runden“ und „folgsamen“ Arbeitern, welchen Ranges auch immer, werden. Nun ist eine bessere Lösung zum „Bildungsproblem“ aber durchaus vorhanden. Nennen wir sie „Die anarchistische Lehrmethode“. Die Anarchistische Lehrmethode funktioniert nach dem Prinzip der „Freien Vereinbarung“ (siehe auch: Peter Kropotkin, „Die freie Vereinbarung“). Lernbereite Menschen werden sich mit lehrbereiten Menschen zusammensetzen und können auf diese Weise ein zu 100 % effektives Ergebnis erzielen, da „lähmende“ Faktoren wie Langeweile, Unwillen oder mangelnder „Respekt“ schlichtweg wegfallen. Was nützt es, einen völlig demotivierten Lehrer mit völlig gelangweilten und unwilligen Schülern in ein Klassenzimmer einzusperren? Wie soll hier Kreativität eine Chance haben? Jeder Mensch ist von Natur aus neugierig und wissbegierig, diese geistige Potential darf nicht durch solcherlei „Institutionen“ zerstört werden. Wir Menschen sind freie Wesen und sollten dann auch selbst entscheiden können, welche Art von „Bildung“ wir uns angedeihen lassen wollen. Nehmen wir uns den „faulen Gymnasiasten“ als Beispiel: Ein überdurchschnittlich begabter, zweisprachig aufgewachsener junger Mann. Da er die französische Sprache bereits vollständig spricht und versteht, langweilt ihn dementsprechend der „Unterricht“. Ist es nicht grauenvollste Verschwendung „geistigen Potentials“, diesen jungen Mann 5 Stunden in der Woche in einen Raum zu sperren, in dem Dinge diskutiert werden, die er bereits beherrscht? Könnte dieser junge Mann in dieser Zeit nicht für ihn nützlichere Dinge tun, wie z. B. eine andere Sprache lernen, arbeiten oder einfach nur auszuruhen? Wenn man diesem jungen Mann, der hier als Beispiel für die gesamte Jugend dient, eine „Aufgabe“ bereitstellt, der er sich freiwillig widmet, kann dadurch ein beiweitem besseres Ergebnis erzielt werden. (Als Beispiel kann hier der Versuch Ivan Illichs gennant werden, einigen jungen Leuten in New York Spanisch beizubringen: Er schrieb eine Annonce in die Zeitung, in der er spanischsprechende Leute suchte, die den New Yorkern Spanisch lernen konnten. Prompt meldeten sich einige und innerhalb von 6 Monaten sprachen die New Yorker perfekt Spanisch.) Die Schule, die dieses Ergebnis erzielt, muss meiner Meinung nach erst noch erfunden werden …

Diese Lehrmethode scheint zwar revolutionär, ist aber völlig alltäglich. Zum Beispiel entstand auf jene Weise dieser Artikel. Ich wollte einen Artikel zu diesem Thema schreiben, informierte mich, wie dies zu bewerkstelligen sei und die Sache war erledigt. Dies alles geschah selbstverständlich freiwillig und aus freiem Willen, was in unseren Schulen wohl eher selten der Fall ist …

Ich kann am Ende nur zum „Mut zu lernen“ und zum „freien Gedankenaustausch“ anregen und auffordern und mit den Worten Erich Mühsams schließen: „Es ist nur der kein Knecht, der auch niemandes Herr sein will!“

Siehe auch[edit]

Weblinks[edit]

Kategorie:Debatten