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APO-Calypse:Selbstorga-Seminar 2008

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abgetippte Mitschriften des Selbstorga-Seminars in Bad Oldesloe im Dezember 2008:


Gemeinschaftsökonomie[edit]

Konzepte für den gerechten Umgang mit Geld

Erfahrungen:

  • unter Freunden teilen bzw. gemeinsam beschaffen
  • Gemeinschaftskasse mit unterschiedlich hohen Beträgen je nach Möglichkeit oder mit gleich hohen Beträgen.
  • “offene Kasse“ jede/r darf sich nehmen was sie/er braucht oder mit Betragslimit. Größere Beträge müssen beantragt werden.
  • „Chaosökonomie“ = Wer über Geld verfügt stellt dieses für alle zur freien Verfügung.
  • Alle Bons bzw. Belege werden gesammelt und am Ende eines bestimmten Zeitabschnitts wird über die Finanzierung verhandelt.

Anmerkung: für eine Gemeinschaftsökonomie muss die Chemie zwischen allen Beteiligten stimmen, Vertrauen vorhanden sein, ökonomische Vorstellungen übereinstimmen.

Mögliche Ansätze:

  • abwechselnde Geldbeschaffung= abwechselnd Arbeitslosengeld beantragen und oder abwechselnd arbeiten gehen je nach Bedarf
  • jedes Mitglied kauft innerhalb eines bestimmten Zeitraumes für einen feststehenden Betrag ein. Das erworbene wird zum Gemeinschaftseigentum.
  • Aufteilung in verschiedene Kassen (z.B. Luxus, Genuss, Grundnahrungsmittel, Haushaltswahren...) jede/r gibt nach ihrer/seiner Einschätzung was sie/er kann und will. Bei Not bzw. Bedarf wird untereinander je nach Möglichkeit ausgeholfen.
  • Plan-wer hat was gekauft und wer bezahlt was
  • Gemeinschaftskasse mit Buchführung (ohne Privatvermögen)
  • Geldanlagen in Firmen, wie zB. Gärtnerei, Holzwerkstatt, Seminarbetrieb usw. auf dem Hof. Es gibt also keine realen Geldanlagen.

Fragen und Antworten:

  1. Wenn ich Geld habe, wie setze ich dies sinnvoll ein?
    • Geld zu 3 Prozent(Inflationsrate) an unterstützenswerte Organisationen, Projekte, Gruppen, Privatpersonen verleihen zB. Mietshäusersyndikat, Zeitungsabo (Ananlyse und Kritik oder die Taz) oder Spende
    • einer Bank zur Verfügung stellen zB. GLS oder Ethik-Bank- Gewinn für Projekte zur verfügung stellen
    • Es kann bei möglicher Belangung ein Offenbarungseid abgelegt werden, das heißt alle Einkommens- und Vermögensverhältnisse werden offen gelegt (nur ratsam, wenn kein Einkommen oder Vermögen vorhanden sind, also am besten vorher sicher „verschieben“ oder für vorhandene Gegenstände Dauerleihverträge abschließen, die immer in greifbarer nähe aufbewahrt werden sollten, denn wenn Gegenstände ersteinmal „vorrübergehend“ beschlagnahmt wurden, dann könnte es schwierig werden sie zurück zu bekommen) Der Nachteil an dieser Variante ist, dass nach Abschluss dieses Eids 3 Jahre kein eigenes Einkommen zu verzeichnen sein darf, keine Verträge abgeschlossen werden können und keine Kreditwürdigkeit besteht.
  2. Was mit meinem Geld, das sich in Gemeinschaftsökonomie befindet bei Repression(en) auf Einzelpersonen?
    • Da keine Person anwesend war, die sich mit dem juristischen Hintergrund auskennt haben wir überlegt wie vorhandene Geldanlagen so verschleiert bzw. verschoben werden können, dass Außenstehende keinen direkten Zugriff darauf haben:
    • Am Beispiel der Kommune „Niederkaufungen“ : Geldanlage in Firmen, die sich auf dem Hof befinden (oben bereits erwähnt)

Verein gründen um Geld zu verwahren

    • Geld verleihen
  1. Was tun, wenn unterschiedliche Vorstellungen von Gemeinschaftsökonomie aufeinander treffen?
    • am Beispiel Vokü: wir haben das immer wieder auftretende Phänomen festgestellt, dass sobald der Beitrag für ein Essen offen ist, die Spendenbereitschaft sinkt.
    • Ein möglicher Lösungsansatz wäre es die Ökonomie für alle offen zu legen. Schnell sichtbar zu visualisieren. Z.B. durch ein Schuldenbarometer.
    • Solivokü aus rein Containerten oder geschnorrten Lebensmitteln um regelmäßige Voküs zu finanzieren.
    • Zudem haben wir es allgemein als sinnvoll erachtet, dass die Grundlage, auf der Gemeinschaftsökonomie stattfinden kann immer das Gespräch ist, der Austausch in der Gruppe. Wichtig ist es Bedürfnisse offen zu legen und selbstkritisch und eigenverantwortlich zu handeln.
    • Gemeinschaftsökonomie in der finanziell schwächere den gleichen Anspruch haben sollen, funktioniert nur dann, wenn sie, die mehr Geld haben auch etwas mehr geben.


Anschließend haben wir uns darüber ausgetauscht welchen Wert Geld für jeden einzelnen von uns hat:

  • „Ich habe etwas Geld zur Absicherung auf der hohen Kante, was mir ein schlechtes Gefühl beim Knausern verschafft.“
  • „Ich ärger mich, wenn ich Geld für etwas ausgebe, wofür ich es nicht ausgeben müsste, weil es einen anderen Weg der Beschaffung oder Finanzierung gibt“
  • „Ich würde gerne mein Geld spenden und dann in Zukunft, wenn der Fall eintreten sollte, dass ich das Geld brauche einfach schaue wie ich mir welches beschaffe.“ „wer weiß ob dieser Fall überhaupt eintreten wird?!“
  • „Auf der Straße spende ich kein Geld, auch wenn ich welches dabei habe, weil dies meinen Prinzipien widersprechen würde.“


Schwarzfahren[edit]

Rechtliches: die Verkehrsgesellschaft kann erheben:

  1. ein Strafgeld und
  2. Anzeige wegen Straftat: „Erschleichung von Leistung“

Mögliche Methoden um dies zu umgehen- Grauzonen:

  • Vor Fahrtantritt könnte ein Erkennungsmerkmal angebracht werden, womit das Fahren ohne Fahrschein angekündigt wird. Dies könnte z.B. ein Schild oder eine mündliche Ankündigung sein: „guten Tag, ich fahre jetzt schwarz!“ (Möglichst kein T-shirt oder Mode Accessoire, bei dem unterstellt werden kann, dass mensch es nicht nur beim Schwarzfahren trägt)
  • kein Ausweis mit sich führen
  • obdachlos sein
  • schlafend stellen
  • bei möglicher Kontrolle auf Rechnung im Zug „kaufen“ und hinterher nicht bezahlen.
  • Gratisfahrscheine organisieren
  • Lippenfett vor dem abstempeln auf den Fahrschein schmieren und hinterher mit Stempel wieder abwischen.
  • Anfahrtfahrschein (für einen Ort, den der Fahrscheinautomat nicht findet). Dafür müsst ihr „999“ oder „998“ (für den ermäßigen Fahrschein, also Kinder oder Reisen mit Bahncard) eingeben.
  • durch den Zug laufen, der SchaffnerInn entgegen und hinter ihr wieder setzen.
  • Verzögerungstaktik-z.B. Diskutieren (Ich bin gerade mit einer Gruppe zusammen mit dem Wochenendticket unterwegs und die sitzen in einem anderen Abteil/ sind vorhin erst ausgestiegen, weil wir alle in verschiedenen Stadtteilen bzw. Dörfern wohnen“)


Alltagsalternativen[edit]

Brainstorming

Unterkunft:

  • Bauwagenplätze
  • Besetzungen
  • Kommune
  • Wohn- und Ãœbernachtungsweke
  • (offene-) Räume (-fremd) benutzung
  • Arbeiten für Kost und Logis (z.B. wwoof)


Bildung:

  • Traveling school of life
  • Informationsaustausch (Netzwerk)
  • offenheit
  • Literaturarchiv
  • Praktika
  • FSJ/FÖJ...
  • outreach
  • offen zugängliche Kommunikationsstrukturen
  • Lebenserfahrung weiter geben


Konsum:

  • Vokü
  • Umsonstladen
  • Containern (Tauschring)
  • Aufstrichcoopeiration
  • Klauen
  • Schnorren
  • Tauschen
  • Selbstversorgung
  • org. (Markt-) Schnorrgruppen
  • Food-Coop
  • do it yourself / do it together


Sozialstrukturen:

  • Gemeinschaftseigentum
  • Arbeitsteilung
  • Mehrgenerationen/ Generationenübergreifende Projekte
  • Kinder großziehen ohne Geldanlage


Ökologisch leben:

  • Kompostklo
  • Ressourcenarm lebenserfahrung
  • alternative Heizmethoden

Mobilität:

  • Trampen (Auto, Flugzeug, Zug)
  • Fahrrad organisieren
  • Transportmittel
  • Gratismobilität
  • Mitfahrorganisation
  • Fahrscheine sammeln
  • günstig an Fahrscheine kommen


Geld:

  • Pfand sammeln


Offene Strukturen:

  • Selbsthilfewerkstätten
  • Freifunknetze
  • offen zugängliche Infrastruktur
  • Umsonstläden
  • Ressourcenpool
  • Produktionsstätten


Gesundheit:

  • selbstorganisierte Abschaffung und Pflege
    • autonome Krankenhäuser
  • Krisenhilfe
  • alternative heilmethoden


Beschaffungsmöglichkeiten:

  • Tauschen
  • Schnorren
  • Klauen
  • Pfand sammeln
  • Ãœberschuss („Müll“) organisieren





Kategorie:APO-Calypse_Selbstorga