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APO-Calypse:Herrschaftsfreie Welt? (Seminar)/Herrschaftsfrei-Strukturen
„Hilfen“, Vorgaben, Rahmenbedingungen, Unterstützung, Strukturen[edit]
oder was auch immer für die Selbstentfaltung und gleiche Handlungsmöglichkeiten
Das ist ein Kurzprotokoll eines AK auf dem "Herrschaftsfreie Welt"-Seminar vom 21.-23.4.2006 in der Projektwerkstatt Saasen - ein Seminar der APO-Calpyse-Reihe.
Vielfalt und Differenz[edit]
Ziel ist nicht Einheit, Geschlossenheit u.ä., sondern die Stärkung von Vielfalt innerhalb des Ganzen – allerdings nicht isoliert voneinander, sondern im Austausch, Kontakt und mit der Chance zur Kooperation, wo immer sie den Beteiligten nützt. Dabei gilt:
- Alle haben Zugang zu allen Ressourcen.
- Keine Privilegien.
- Niemand redet, regelt oder entscheidet für alle.
- Vielfalt wird offensiv gefördert, d.h. neue Ideen offensiv entwickelt, herausgefordert, unterstützt, transparent gemacht, ihnen Raum geboten ...
Streiträume schaffen[edit]
Statt Regeln und Kontrolle sollen direkte Intervention und Streit gefördert werde. Dazu gehört neben der Transparenz von Entscheidungen, Positionen und Projekten einerseits die offensive Aufforderung zur Organisierung von Streit (statt übereinander herziehen oder gegeneinander, aber verdeckt agieren) und andererseits der Aufbau sozialer Orte des Streitens, z.B. besondere Treffpunkt (Räume, Internetplattformen, Veranstaltungen ...).
Transparenz und Kommunikation[edit]
Wichtige Grundlage für vieles sind intensive Informations- und Wissensflüsse. Hierzu gehört vieles, u.a.:
- Umfangreiche Wandzeitungssysteme/Infoboards bei Veranstaltungen.
- Möglichkeiten der Strukturierung von Informationsangeboten nach Interessenslagen.
- Alles Wissen sollte frei zugänglich sein (Bücher, Beschreibungen ...) oder Know-How von Menschen anzapfbar (Lernorte schaffen usw.)
Zugang zu Handlungsmöglichkeiten erleichtern[edit]
Das ist ebenfalls ein weites Feld, u.a. haben wir benannt:
- Alles Wissen sollte frei und frei zugänglich sein.
- Bedienungsanleitungen überall.
- Barrieren aller Art abbauen ... Sprachen, Einschränkungen, bauliche Schranken ...
- Offensive Hilfsangebote wie Hotlines, Beratungsangebote, Einführungen, Seminare (Kompetenzbildung) usw.
Kein Löschen von Wissen und Meinungen[edit]
Offene Systeme müssen gegen vollständiges Löschen von Meinungen und Informationen geschützt werden – und zwar strukturell, nicht durch Kontrolle oder Gremien. So sollten Plattformen im Internet nicht so organisiert werden, dass auf allen Seiten alles löschbar ist (z.B. bei Wikis sollten die Diskussionsseiten mindestens z.T. wie Foren organisiert werden, damit z.B. Kritik an Löschungen oder Veränderungen nicht mitgelöscht und so eine einheitliche Vernichtung von Daten erfolgen und verschleiert werden kann).
Ebenso erscheint wichtig, dass aus der Logik, dass Handlungsmöglichkeiten erweitert werden sollten, folgt, dass zwar Neues immer möglich ist, aber das Alte nutzbar bleiben sollte, also nicht gelöscht, vernichtet u.ä. werden sollte.
Bei offenen Systemen mit bestimmten Ausrichtungen diese klar benennen[edit]
Nicht jeder offene Raum, nicht jede Internetplattform usw. ist für alles da, sondern es gibt Schwerpunkte, Themen usw. Daraus würde horizontal organisierte Intervention folgen, wenn z.B. Menschen in ein Wiki mit Thema zusammenhangslose Informationen setzen. Als Mechanismus ist allerdings nicht Kontrolle von oben (Gremium, privilegierte Personen), sondern aller Beteiligten möglich. Basis dafür ist eine offensive Klarstellung der Ausrichtung offener Systeme. Das gilt auch und gerade für offene Räume, die bestimmte Ausstattungen und Ziele haben (Beispiel: Eine Direct-Action-Plattform kann innerhalb dieser Idee verändert und ausgeweitet werden, aber direkte Intervention ist legitimiert, wenn eine Verwandlung in eine andere Idee ohne Rückklärungen erfolgt – z.B. in einen Kinoraum oder ein Schwimmbad).
Je weniger Regeln ...[edit]
... desto mehr Kommunikation, Transparenz und Vermittlung von Ideen und Interessen(sgegensätzen) ist nötig.