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ADA-IFA

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right Assoziation Anarchistischer Bewegungen (rus.: Ассоциация Движений Анархистов, АДА) – ein überorganisationaler anarchistischer Zusammenschluss, der auf dem Territorium Russländischer Föderation und einiger GUS-Staaten wirkt.

Geschichte und Entstehung[edit]

Die Assoziation wurde im Juni 1990, nach der Zersplitterung der ersten allgemeinen anarchistischen Organisation in der UdSSR – der Konföderation der AnarchosyndikalistInnen (KAS) - gegründet. Nachdem auf dem 2. Kongress der KAS beschlossen wurde, dass ausschließlich SyndikalistInnen Mitglieder bleiben dürfen, schlugen eine Reihe von anarchistischen Gruppen (aus Saratow, Kazan, St. Petersburg, Zaporozhje, Nizhnij Novgorod, Tscherkassk, Dnepropetrovsk), die mit diesem Beschluss nicht einverstanden waren, vor, einen umfassenderen Zusammenschluss zu gründen. Darin sollten AnarchistInnen verschiedener Richtungen zusammenarbeiten und gemeinsame Entscheidungen nicht per Abstimmung, sondern im Konsens treffen. Ein vorbereitender Kongress für den neuen Zusammenschluss fand im Mai 1990 in St. Petersburg statt. Der eigentliche Kongress der Assoziation fand dann erstmals vom 16.-17. Juni desselben Jahres im Rahmen der Proteste gegen das AKW in Balakowskaja im Protestcamp der Anti-AKW-Bewegung statt.

Die Gründungsdeklaration der Assoziation Anarchistischer Bewegungen
Die Bewegung der Anarchie ist, wie das Streben der Menschen nach Freiheit, unsterblich. 
Wir, die TeilnehmerInnen des Kongresses kommen aus unterschiedlichen anarchistischen Bewegungen 
und sehen unsere Entscheidungen nicht als einen Versuch, eine weitere politische Partei zu gründen. 
Anarchie hat existiert und wird existieren, unabhängig von irgendwelchen Beschlüssen. Wir alle 
sind verschieden, aber unterschiedliche Ansichten widersprechen der Anarchie nicht. 
Aus diesem Grund sind Zusammenarbeit und gegenseitige Hilfe unter allen anarchistischen Strömungen erwünscht. 
Keine Organisation hat das Recht, über Menschen zu stehen, dennoch sehen wir ein, dass gemeinsame 
Anstrengungen und Koordination gemeinsamer Aktionen in Ãœbereinstimmung mit der Idee der Anarchie 
nötig sind. Formen der Aktionen können dabei unterschiedlich sein. 
Wir ringen nicht um Macht. Unser Kampf gilt der Herrschaft, dem Zwang, der Unterdruckdung von jedem und 
jeder Einzelnen durch etwas oder jemand. Zu diesem Zweck vereinigen wir uns in der Assoziation 
Anarchistischer Bewegungen, deren Mitglied jeder Mensch werden kann, der jedes System der staatlichen 
Unterdrückung als Übel betrachtet und seine Abschaffung anstrebt. Alle, die uns darin zustimmen, 
dürfen sich unserer Bewegung anschließen. 
17 Juli 1990, 1. Kongress der AAB
Protest-Camp gegen Balakowskala AKW

Aktionen und Zusammensetzung[edit]

Seit ihrer Gründung hat die Assoziation 23 Kongresse durchgeführt, ihre Zusammensetzung hat sich mehrmals verändert. Gruppen und individuelle Mitglieder der AAB haben zu unterschiedlichen Zeiten in über 40 Städten Russlands, der Ukraine, Kasachstan, Lettland, Litauen, Neuseeland, Polen, Deutschland, Finnland und Schweden existiert. Mitglieder der Assoziation gaben über 30 verschiedene anarchistische Zeitungen und Zeitschriften heraus.

Zunächst konnte jedeR , die/der einen Zusammenschluss aller AnarchistInnen in der ehemaligen Sowjetunion anstrebt, sich zum Mitglied erklären. Nach dem kollektiven Beschluss des 8. Kongresses in St. Petersburg (1995) wurde die AAB reorganisiert. Neue Mitglieder werden kooptiert. Auf dem 10. Kongress in Twer (1997) wurde beschlossen, dass die AAB sich an der Internationale der Anarchistischen Föderationen (IFA) beteiligt. Der 13. Kongress in Zhelesnogorsk (2000) ließ die Absicht, alle anarchistischen Föderationen in Russland zu vereinigen, fallen, wobei der Wille der Assoziation beteuert wurde, mit anderen anarchistischen Gruppen auf der Basis der Gleichberechtigung zusammenzuarbeiten.

Im Sommer 2008 waren als individuelle Mitglieder Anarchisten aus Almaty (Kasachstan), Zheleznogorsk, Krasnojarsk, Kusnezk, Moskau, Nizhnij Novgorod, St. Petersburg, Riga (Lettland), Tver und Tirmo (Schweden), Jurga, Janakijewo und Jaroslawl in der Assoziation vertreten. Als kollektive Mitglieder der Assoziation gelten: Agrarische Anarchistische Gruppe, Liga des Individuellen Anarchismus, AnarchistInnen des Moskauer Gebiets, Sahaliner Anarchistische Allianz, Tscheboksarer Anarchistische Gruppe und die Jaroslawler Anarchistische Gruppe.

Die wichtigsten Kampagnen und Aktionen[edit]

  • Protest-Camp gegen BalakoWskaja AKW (Juni-Juli 1990)
  • Russisches Infozentrum in Litauen gegen militärisch-polizeiliche Administration der UdSSR im Baltikum (Januar – Februar 1991)
  • Protest-Camp gegen Gorkowskaja AKW (Mai 1991)
  • Kampagne für Befreiung von Moskauer Anarchisten Rodionow und Kusnezow (1991 – 1992)
  • Protest-Camp gegen das kokschemische Kombinat in Zaporozhje (1991)
  • Protest-Camp gegen Sosonowoborskaja AKW (1992)
  • Unterstützung öko-anarchistischer Aktionen, die von der radikalen Bewegung „Regenbogenbeschützer“ in Lipetzk, Zhiguljowsk, Odessa, Taman, Wolgodonsk und Azow organisiert wurden (1992 – 2003)
  • Beteiligung an der sozial-ökologischer Kampagne gegen Sewerstal-Kombinat in Tscherepowetz (1993 – 1995)
  • Antiwahl-Kampagnen bei Präsidenten-, Parlament- und lokalen Wahlen in Russland und in der Ukraine
  • Kampagnen gegen koloniale Politik und Aggression Russlands im Kaukasus (1994 – 1996, 1999 bis heute)
  • Kampagnen zum Schutz sozialer Interessen der Bevölkerung (z.B. gegen Mieterhöhungen im Frühling 1997)
  • Protest-Camp gegen Kolskaja AKW (1998)
  • Unterstützung von Bergleuten-Protesten in Moskau im Sommer 1998
  • Gründung alternativer anarchistischer Siedlungen (in Tverer Gebiet, bei St. Petersburg, in Powolzhje usw.)
  • Kampagne für Befreiung von Anarchistinnen M. Randina und L. Schipzowa (1999)
  • Unterstützungskampagne für Inhaftierte, die beschuldigt wurden, der Organisation „Neue Revolutionäre Alternative“ anzugehören (2000 – 2003)
  • Kampagne gegen den Krieg im Irak (2003)
  • Kampagne „Für Alles zahlen!“ im Rahmen der Protesten gegen „Monetisierung der Ermäßigungen“ (2004 – 2005)
  • Teilnahme an Protesten gegen G8-Summit in St. Petersburg (Sommer 2006)
  • Kampagne für Befreiung von Petersburger Anarchisten D.Selenjuk und A. Kaljonow (August- September 2007)
  • Soli-Aktionen und Unterstützung der Proteste gegen G8 in Sapporo (Sommer 2008)
  • Kampagne gegen das staatliche Programm „zur geistig-moralischen Entwicklung“ und Einführung der Sperrstunde für Minderjährige (2008 – 2009)
  • Teilnahme an der Soli-Kampagne für Künstler und Anarchisten A. Loskutow in Nowosibirsk (Mai 2009)
  • Teilnahme an antifaschistischen Aktionen, Projekten und Initiativen während der ganzen Zeit

Internationale Beziehungen[edit]

Der 10. AAB-Kongress im Jahr 1997 schickte einen offiziellen Brief an den 6. IFA-Kongress mit der Bitte, sich mit der Frage der Vereinigung der AAB und der IFA zu beschäftigen. 2004 wurde auf dem 7. Kongress der IFA in Frankreich die Assoziation Mitglied der IFA. 2007 wurde die Mitgliedschaft der Assoziation vorübergehend auf Eis gelegt. Der 8. IFA-Kongress in Carrara (Italien) bestätigte den Ausschluss der Assoziation aus der Internationalen. Der 21. AAB-Kongress in St. Petersburg betrachtete diesen Beschluss als einen Verstoß gegen die Prinzipienerklärung der IFA und weigerte sich, die Assoziation als ausgeschlossenen zu betrachten. Auf dem 23. Kongress 2009 in Sergiewo-Posad erklärte die von AAB-Mitgliedern gegründete Liga des Individuellen Anarchismus, dass sie der Alliance of the Libertarian Left (ALL) beitritt.

Links[edit]


Kategorie:Anarchistische Organisationen und Initiativen