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A-Camp2008/AST/Dokumentation/Kinder

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Diskriminierung aufgrund des Geschlechts ist ein vielbeachtetes Thema. Diskriminierung aufgrund des Alters braucht ebenfalls Aufmerksamkeit und Reflexion.

Am Camp befinden sich etliche aufgrund ihres Alters, ihrer Größe und ihrer sprachlichen Fähigkeiten als 'Kinder' bezeichnete Menschen. Das ist so gewollt, und auch diese sollen ihren Freiraum hier finden.

Dennoch kommt es immer wieder zu solchen und ähnlichen Szenen:

  • Ein Kind klettert auf eine Bank, die ein bißchen wacklig ist. Mühsam oben angekommen, wird das Kind von einer ausgewachsenen Person wieder heruntergesetzt.
  • Ein Kind steht auf einem Stuhl am Kicker und spielt. Eine ausgewachene Person kommt hinzu, findet das Kind offensichtlich 'süß' und versucht dessen Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen. Schließlich gibt sie vor, dem Kind beim Kickern zu helfen und nimmt ihm die Griffe aus der Hand. Daraufhin verliert das Kind urplötzlich das Interesse am Kickern.
  • Kinder am Tisch beim Essen. Ein Kind ißt alleine. Ein anderes sitzt auf dem Schoß einer ausgewachsenen Person und wird von dieser gefüttert. Es hat selbst keinen Löffel. Die ausgewachene Person sagt zum Kind mit vorwurfsvollem Ton: “Guck mal, das andere Kind ist ganz alleine!”.

(Über Verwandtschaftsverhältnisse zwischen ausgewachener Person und Kind wird hier nichts ausgesagt.)

In den beschriebenen Situationen werden Kinder in ihrem Handeln und der Verantwortung dafür nicht ernstgenommen. Wenn es Dir schwerfällt, das nachzuvollziehen, dann versuche bitte, Dich an die Stelle des Kindes zu denken. Wie würde es Dir in dieser Situation gehen? Wie würdest du reagieren? Wahrscheinlich würdest du die andere ausgewachsene Person verbal zur Wahrung Deiner Grenzen auffordern, und meist würde das genügen (wenn Du als ausgewachsene Person überhaupt in eine solche Situation geraten würdest). Kinder verfügen jedoch noch nicht über dieselben sprachlichen Fähigkeiten wie Ausgewachsene. Aber sie kommunizieren sehr wohl von Anfang an und können sehr klar deutlich machen, was sie wollen und was nicht. Wer seinen Blick dafür öffnet und das Kind ernst nimmt, erkennt dies meist sehr leicht. Dabei geht es nicht um eine besondere Form des Umgangs mit Kindern, sondern um eine respektvolle Art des Umgang wie wir sie allen Menschen gegenüber erwarten.

Wie kann das konkret aussehen? Anhand der oben beschriebenen Situationen vielleicht folgendermaßen:

  • Die Bank ist nicht besonders hoch, deshalb die Verletzungsgefahr relativ gering. Vertraue darauf, daß das Kind sein Handeln selbst einschätzen kann und tue nichts. In Situationen, in denen sich ein Kind ernstlich in Gefahr bringt (auf die Straße laufen, sehr hoch klettern und ähnliches), solltest Du selbstverständlich eingreifen.
  • Du könntest das Kind fragen, ob Du mitspielen darfst, wie Du das bei einer ausgewachenen Person auch machen würdest, und Dir dann andere Stangen nehmen als jene, mit denen das Kind gerade spielt.
  • Dem Kind selbst einen Löffel in die Hand geben und essen lassen, möglichst zurückhalten und wenig intervenieren. Selber essen.

A-Camp2008/AST/Dokumentation Kategorie:A-Camp