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Difference between revisions of "Trotzdem Verlag"

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Er entstand neben anderen Projekten aus einer breiten Diskussion Tübinger StudentInnen in den sogenannten "Berufsperspektive-AKs", in denen herkömmliche "Karrieren" abgelehnt und nach alternativen, selbstorganisierten Lebensentwürfen und Berufsvorstellungen gesucht wurde. Der Name "Trotzdem" nahm Bezug auf die Rückzug-ins-Private-Stimmung nach dem "Deutschen Herbst. Die MitarbeiterInnen des Trotzdem-Verlags wollten sich von Anfang an gesellschaftlich "einmischen" und einen Beitrag zu einer lebendigen Gegenkultur leisten. Ausgehend von anarchistischer Theorie unterstützte der Verlag alle politischen Initiativen, die direkte politische Erfahrungen ermöglichten (Politik der ersten Person), so dass das erste verlegte Buch nicht zufällig eine Kritik an der Parteigründung von grünen, bunten und alternativen Listen zum Inhalt hatte ("Wozu noch in die Parlamente?"). [[Wolfgang Haug]] und Friederike Kamann schrieben 1978 im Hinblick auf die Linken in den GRÜNEN z.B. »Der Stimmzettel-Sponti ist ein Widerspruch in sich und politisch nicht mehr ernst zu nehmen.«
 
Er entstand neben anderen Projekten aus einer breiten Diskussion Tübinger StudentInnen in den sogenannten "Berufsperspektive-AKs", in denen herkömmliche "Karrieren" abgelehnt und nach alternativen, selbstorganisierten Lebensentwürfen und Berufsvorstellungen gesucht wurde. Der Name "Trotzdem" nahm Bezug auf die Rückzug-ins-Private-Stimmung nach dem "Deutschen Herbst. Die MitarbeiterInnen des Trotzdem-Verlags wollten sich von Anfang an gesellschaftlich "einmischen" und einen Beitrag zu einer lebendigen Gegenkultur leisten. Ausgehend von anarchistischer Theorie unterstützte der Verlag alle politischen Initiativen, die direkte politische Erfahrungen ermöglichten (Politik der ersten Person), so dass das erste verlegte Buch nicht zufällig eine Kritik an der Parteigründung von grünen, bunten und alternativen Listen zum Inhalt hatte ("Wozu noch in die Parlamente?"). [[Wolfgang Haug]] und Friederike Kamann schrieben 1978 im Hinblick auf die Linken in den GRÜNEN z.B. »Der Stimmzettel-Sponti ist ein Widerspruch in sich und politisch nicht mehr ernst zu nehmen.«
 
The right people, I can set up positions cartoons many of us gamblers, and I expect my gift Elgin here waiting for your new posts. This position of power is more than you, you can move around and disciplinary someone ...
 
  
 
== weitere Verlagsarbeit==
 
== weitere Verlagsarbeit==

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Der Trotzdem Verlag wurde 1978 von Wolfgang Haug in Reutlingen (BaWü) gegründet.

Entstehung[edit]

Er entstand neben anderen Projekten aus einer breiten Diskussion Tübinger StudentInnen in den sogenannten "Berufsperspektive-AKs", in denen herkömmliche "Karrieren" abgelehnt und nach alternativen, selbstorganisierten Lebensentwürfen und Berufsvorstellungen gesucht wurde. Der Name "Trotzdem" nahm Bezug auf die Rückzug-ins-Private-Stimmung nach dem "Deutschen Herbst. Die MitarbeiterInnen des Trotzdem-Verlags wollten sich von Anfang an gesellschaftlich "einmischen" und einen Beitrag zu einer lebendigen Gegenkultur leisten. Ausgehend von anarchistischer Theorie unterstützte der Verlag alle politischen Initiativen, die direkte politische Erfahrungen ermöglichten (Politik der ersten Person), so dass das erste verlegte Buch nicht zufällig eine Kritik an der Parteigründung von grünen, bunten und alternativen Listen zum Inhalt hatte ("Wozu noch in die Parlamente?"). Wolfgang Haug und Friederike Kamann schrieben 1978 im Hinblick auf die Linken in den GRÜNEN z.B. »Der Stimmzettel-Sponti ist ein Widerspruch in sich und politisch nicht mehr ernst zu nehmen.«

weitere Verlagsarbeit[edit]

Der Verlag veröffentlichte in den 80er Jahren Titel wie den "Selbstverwaltungs-Reader" nach dem anarchistischen Selbstverwaltungskongress in Venedig 1979; Jens Björneboe: Wider den Bevormundermenschen (Essays des norwegischen Anarchisten und Anthroposophen); Aus dem Leben einer Wohngemeinschaft (Comic von Peter Reichelt); über den Übersetzer Jürgen Wierzoch kamen zwei Broschüren zum den Widerstand der Samen gegen den Alta-Kautokeino-Staudamm ins Programm; 1982 begann die intensive Zusammenarbeit mit Augustin Souchy (Vorsicht Anarchist, Nacht über Spanien, Erich Mühsam, Reisen durch die Kibbuzim, Mai-Tage 1937) und Clara Thalmann (Revolution für die Freiheit, Lange Hoffnung - hrsg. von der Medienwerkstatt Freiburg, die einen Film über die Spanien 1936-Erfahrungen mit Augustin und Clara für das Kleine Fernsehspiel des ZDF drehten); Ende der 80er entstanden die Bücher zur Libertären Pädagogik und die Reihe Libertäre Wissenschaft.

Nach dem Internationalen Anarchistentreffen in Venedig 1984 hatte auch die Zusammenarbeit mit Dimitri Roussopoulos (Black Rose Verlag in Montreal), Murray Bookchin und Janet Biehl begonnen. Diese Arbeit intensivierte Wolfgang Haug durch einen Canada- und USA-Aufenthalt 1994 bei Dimitri Rousopoulos, Murray Bookchin und der anarchistischen Zeitschrift Kick it Over in Toronto.

Das Programm des Verlags wurde seit den 80ern auch durch Übernahmen von Titeln systematisch erweitert, dies geschah in der Regel über die Anares-Föderation anarchistischer Buchvertriebe. Die Anares-Föderation hatte ihren Ursprung in Köln, einen Schwerpunkt in Bremen (Anares-Nord), einen in Mannheim (Dachkammer-Buchvertrieb), einen im Süden (Trotzdem-Verlag), einen in der Schweiz (Anares-Comenius, Bern) und einen in Österreich (Monte Verita Verlag, Wien). Einerseits erreichten die Verlage über die Föderation und deren kostenlosen Infos die interessierten LeserInnen direkt ohne Zwischenbuchhandel, andererseits gaben alle Beteiligten eine Anares-Bibliographie heraus, in der ein immer wieder aktualisierter Überblick über alle lieferbaren anarchistischen Titel gegeben wurde. Aus dieser Arbeit entstanden logischerweise Hinweise auf Verlagsaufgaben, vergriffene Titel etc., so dass die Föderation oder einzelne aus der Föderation Titel neu auflegten und sich die Kosten dazu teilten. In den Trotzdem-Verlag kamen auf diese Weise Autoren wie Lafargue und Berkmann(anfangs zusammen mit Anares Nord), Kropotkin: Gegenseitige Hilfe (anfangs zusammen mit Monte Verita), die Bibliografien von Gustav Landauer und Peter Kropotkin (zusammen mit Anares Bern). Eine Übernahme, die vor allem Anares Nord und der Trotzdem Verlag stemmten, war die komplette Lagerübernahme des Bremer Impuls Verlags, so dass kurzzeitig z.B. Erich Mühsams FANAL-Reprint im Programm des Trotzdem-Verlags auftauchen konnte. Länger und mit eigenen Auflagen hielt sich z.B. der Titel von Michel Foucault ("Der Staub und die Wolke") zur Analyse der "Macht".

In den 90er Jahren begann die Zusammenarbeit mit Noam Chomsky, vermittelt durch den Black Rose Verlag in Montreal. Der SF erreichte mit 3200 Exemplaren seine höchste reguläre Auflage (mit der ersten Feminismus-Sondernummer waren in den 80er Jahren bereits 4600 Exemplare möglich gewesen) und weiteste Verbreitung. 1992 bis zur letzten Ausgabe 1997 schloss sich die Zeitschrift "Dinge Der Zeit" dem Verlag an; die Zeitschrift erschien seit 1947, herausgegeben von zumeist jüdischen, linken und ehemals trotzkistischen Emigranten, die sich schon frühzeitg basisdemokratischen Inhalten zugewandt hatten und deren publizistische Schwerpunkte in einer kritischen Analyse der UdSSR und Israels lagen. Im "Spanienjahr 1996" wurde der Verlag gleich mehrfach zu Vorträgen eingeladen und anschließend zum Verlagsort für neue Bücher. In Freiburg enstand nach einer Veranstaltungswoche der Reader "A las Barricadas", in dem Augustin Souchys "Mai-Tage" aufgenommen wurden und an der Universität Oldenburg wurde eine Spaniensymposium mit Vorträgen durchgeführt, die im Anschluss als Trotzdem-Buch unter dem Titel "Mythen des Spanischen Bürgerkriegs" erschienen.

Umwandlung in eine Verlagsgenossenschaft[edit]

2001 hat sich der Trotzdem-Verlag in eine Verlagsgenossenschaft umgewandelt. Die Genossenschaft hat von Wolfgang Haug den Verlag komplett mit allen Büchern und Rechten übernommen und führt seitdem das Programm des Trotzdem Verlags weiter: Klassiker des Anarchismus, libertäre Geschichte, aktuelle Theorie und Wissenschaft, Staats- und Gesellschaftskritik und Zeitgeschichte. Mitmachen kann der/diejenige, die bereit ist den Genossenschaftsanteil zu zahlen (der mindestens einen Anteil in Höhe von 250 Euro beträgt). Mit ihren Anteilen sichern die GenossenschaftlerInnen die Arbeit des Verlags. Genossenschaftsmitglieder erhalten einen Mitgliedsrabatt von 30 % auf alle Bücher des Verlags. 2003 zog sich Wolfgang Haug aus dem Vorstand zurück, so dass der Verlagssitz endgültig in die Mainzer Landstr. 107 nach Frankfurt/M. überwechselte, wo die Verlagsarbeit der Genossenschaft weitergeführt wird. Eine enge Kooperation gibt es mit dem Alibri Verlag, er hat seit 2008 den Versand übernommen.

Der Trotzdem-Verlag führt ein Programm zu anarchistischer und libertärer Literatur:[edit]

  • Klassische anarchistische Theorie u.a. Michail Bakunin (Gott und der Staat), Peter Kropotkin (Anarchismus, Gegenseitige Hilfe in der Tier- und Menschenwelt, Eroberung des Brotes), Alexander Berkman: ABC des Anarchismus
  • Anarchistische Geschichte u.a. Bücher zum spanischen Bürgerkrieg, von Augustin Souchy, Gottfried Mergner / Thomas Kleinspehn, Clara und Paul Thalmann, Heinz Auweder / Michael Schumann, Walter G. Krivitsky; über Gustav Landauer von Siegbert Wolf; über Anarchistische Zeitschriften von Holger Jenrich, Arno Maierbrugger; über Peter Kropotkin (Bibliografie) von Heinz Hug; über Sozialismus und Moskauer Prozesse von Victor Serge, Arbeiteropposition von Maurice Brinton, über die Französische Revolution von Peter Kropotkin
  • Klassische sozialistische Theorie u.a. Paul Lafargue (Recht auf Faulheit), William Morris (Kunde von Nirgendwo), Johann Most: 4 Bände mit Artikel aus seiner sozialdemokratischen Zeit in Deutschland), Victor Serge (Sozialismus & 16 Erschossene, Moskauer Prozesse)
  • libertäre Pädagogik von Ulrich Klemm, Heribert Baumann, Leo Tolstoi, Hans-Ulrich Grunder, über die Jugendzentrumsbewegung von Galerie Zelle, Friederike Kamann / Eberhard Kögel
  • Comics und Kinderbücher von Peter Reichelt
  • aktuelle libertäre Theorie und Gesellschaftskritik u.a Murray Bookchin, Janet Biehl, Rolf Cantzen, Noam Chomsky, Michael Wilk, Wolfgang Haug, Herby Sachs, Michael Albert, Takis Fotopoulos, Autonome A.F.R.I.K.A.-Gruppe, Thomas Pflüger, BUKO, Marc Amann, Connection e.V., Uri Avnery
  • Belletristik u.a. Hellmut G. Haasis, Peter-Paul Zahl, Jens Bjorneboe, Victor Serge, Erich Mühsam
  • die Reihe Libertäre Wissenschaft: Münchener Räterepublik von Michael Seligmann, über die Diggers von Gernot Lennert,über die Freie Arbeiter Union (FAUD) von Dieter Nelles, Ulrich Klan,
  • die Reihe Französische Philosophie (Lyotard, Michel Foucault), Zeitschrift Theatrum Machinarum
  • Lateinamerika: Operacion Principe von Bonasso u.a.; Ojala von Herby Sachs/Rigoberta Menchu
  • seit 1980 die Zeitschrift Schwarzer Faden, dessen letzte Ausgabe (Nummer 77) 2004 erschien. (Alte Ausgaben ab Nr. 24 sind unter der alten e-mail-Adresse trotzdemusf@t-online.de bei der edition wahler, Grafenau erhältlich).
  • seit 1992 Ãœbernahme der Emigrantenzeitschrift "Dinge der Zeit", deren letzte Ausgabe nach 50-jährigem Bestehen im August 1997 erschien.

Über den Verlag: "Der Schwarze Faden ist kein Strickheft". Bericht über die Verlagspräsentation in der Galerie Claquoise, in: Böblinger Kreiszeitung, 4.10.1985 "Posse an der Schweizer Grenze" und "Souchy: Revolutions-Student", Vorstellung des Trotzdem Verlags, in: Sindelfinger Zeitung, 29.11.1985

Verlagsanschrift[edit]

  • Trotzdem Verlagsgenossenschaft, Mainzer Landstraße 107, 60329 Frankfurt. Telefon: (069) - 238 02 876. Fax: (069) - 23802874.
  • Auslieferung: ALiVe-Gemeinschaftsauslieferung der 'Assoziation Linker Verlage', c/o Schmetterling Verlag, Lindenspürstr. 38 B, 70176 Stuttgart. Telefon: 0711-636 96 98, Fax: 0711-626992.

Siehe auch[edit]

Macht Verlage überflüssig!, Schwarzer Faden

Weblinks[edit]

Kategorie:Verlage