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Difference between revisions of "Talk:Anarchokommunismus"

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Einiges aus dem Wikipedia-Text kann sicher noch eingearbeitet werden, ich habe den Teil aber erstmal entfernt, damit der Text in sich schlüssig ist. --[[Benutzer:X|X]] 15:41, 31. Mär 2007 (UTC)
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Anarchokommunistische Vorstellungen sind konzeptionell mit Ideen der [[Anarchosyndikalismus|anarchosyndikalistischen]] Bewegung verwandt, die in [[Deutschland]] im Verlauf und Gefolge der [[Novemberrevolution]] eine gewisse Anhängerschaft fand und heute noch größtenteils in der [[Freie Arbeiterinnen- und Arbeiter-Union|FAU]] und international in der [[Internationale ArbeiterInnen-Assoziation]] organisiert ist. Sie stellte das Konzept einer Arbeiterselbstverwaltung in den Betrieben gegen das Konzept einer revolutionären [[Kaderpartei]] oder parlamentarischen "Vertretung" der Arbeiterinteressen, um so neuen Herrschaftsformen zu widerstehen. Damit grenzte sie sich sowohl gegen den bürgerlichen [[Reformismus]] etwa in der [[Weimarer Republik]] als auch gegen jeden [[Marxismus]] und dessen als autoritär verstandenen Staatssozialismus ab. In Deutschland vertrat [[Erich Mühsam]] ähnliche Gedanken.
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Die Anhänger des anarchistischen Kommunismus, sehen die Anarchie als Herrschaftsfreiheit und interpretieren ihren Begriff des Kommunismus als eine bloße, freiwillige Form des gütergemeinschaftlichen Wirtschaftens, die nichts mit anderen Intensionen zu tun hat. Ihr anarchistischer Begriff des Kommunismus steht im Gegensatz zum allgemein gebrauchten Begriff des Kommunismus, der häufig mit dem marxistischen Staatssozialismus und der nur daraus entstehenden klassenlosen Gesellschaft gleichgesetzt wird.
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Bereits zu Beginn der Arbeiterbewegung standen sich Anarchisten und Marxisten, im Gefolge des Konflikts zwischen [[Michael Bakunin|Michail Alexandrowitsch Bakunin]] und Karl Marx, ideologisch gegenüber. Während die Marxisten die [[Diktatur des Proletariats]] anstrebten, in der irgendwann die Organisation des Staates überflüssig sei und absterbe, wollten dem entgegengesetzt die anarchistischen Gruppen den Staat generell abschaffen; deshalb lehnten sie jede Parteiorganisation ab. Auch die im Marxismus vorhergesagte Zukunftsgesellschaft nach dem Absterben des Staates beschreibt also eine ganz andere Situation und geistige Position als eine Gesellschaft des Anarchismus nach Abschaffung des Staates. Beide Ideologien stehen im Widerspruch zueinander.  
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Der anarchistische Kommunismus propagiert eine [[Egalitarismus|egalitäre]] und [[Selbstverwaltung|selbstverwaltete]] Gesellschaftsordnung ohne hierarchische Strukturen und [[Gesetz]]e, in der die freie Entfaltung des Einzelnen sowohl zu finden sein soll wie die gemeinsame freie Entfaltung Aller und in der eine gerechte Aneignung des gesellschaftlichen Reichtums bestehe.
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''Randbemerkung: Bakunin war Kollektivist.''
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Ich halte diese Bemerkung nicht für zutreffend, Anarchismus und Kommunismus überschneiden sich in extrem weiten Teilen und fortschrittlicher, gut argumentierter Anarchismus wäre wohl ohne ausführliche Analysen von KommunistInnen uberhaupt nicht möglich (siehe z.B.: Marxs' Wertanalyse), wenn von Kommunismus nicht nur im traditionellen, autoritären oder weltanschaulichen Sinne, sondern auch zum Beispiel von aufgeklärten Kommunismus wie dem der "Kritischen Theorie der Gesellschaft" ("Frankfurter Schule")ausgegangen wird.  
 
Ich halte diese Bemerkung nicht für zutreffend, Anarchismus und Kommunismus überschneiden sich in extrem weiten Teilen und fortschrittlicher, gut argumentierter Anarchismus wäre wohl ohne ausführliche Analysen von KommunistInnen uberhaupt nicht möglich (siehe z.B.: Marxs' Wertanalyse), wenn von Kommunismus nicht nur im traditionellen, autoritären oder weltanschaulichen Sinne, sondern auch zum Beispiel von aufgeklärten Kommunismus wie dem der "Kritischen Theorie der Gesellschaft" ("Frankfurter Schule")ausgegangen wird.  
 
Ich kann als Anarchist mit sehr vielen KommunistInnen sehr gut und produktiv arbeiten (teilweise besser als mit so manchem/mancher AnarchistIn) und muss im Allgemeinen leider feststellen, dass Kommunismus auf Anarchopedia größtenteils stark denunziert wird. Wie Kropotkin es formulierte: "Anarchismus kann ohne Kommunismus nicht existieren".
 
Ich kann als Anarchist mit sehr vielen KommunistInnen sehr gut und produktiv arbeiten (teilweise besser als mit so manchem/mancher AnarchistIn) und muss im Allgemeinen leider feststellen, dass Kommunismus auf Anarchopedia größtenteils stark denunziert wird. Wie Kropotkin es formulierte: "Anarchismus kann ohne Kommunismus nicht existieren".
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::::Ich habe nicht gesagt, daß es grundsätzlich falsch ist, sondern daß es nicht in den ersten Absatz gehört. Nach dem Lesen des Artikels ist mensch kein Stück schlauer, was den Anarchokommunismus ausmacht, lediglich die Abgrenzungen sind einigermaßen heraus gearbeitet. Wenn wir an den Plattformismus denken, ist auch die Aussage zur syndikalistischen Nähe sehr fraglich. Der Artikel sollte sich meiner Meinung nach stärker an Berkman orientieren (siehe [[abc]]). --[[Benutzer:X|X]] 14:18, 11. Mär 2007 (UTC)
 
::::Ich habe nicht gesagt, daß es grundsätzlich falsch ist, sondern daß es nicht in den ersten Absatz gehört. Nach dem Lesen des Artikels ist mensch kein Stück schlauer, was den Anarchokommunismus ausmacht, lediglich die Abgrenzungen sind einigermaßen heraus gearbeitet. Wenn wir an den Plattformismus denken, ist auch die Aussage zur syndikalistischen Nähe sehr fraglich. Der Artikel sollte sich meiner Meinung nach stärker an Berkman orientieren (siehe [[abc]]). --[[Benutzer:X|X]] 14:18, 11. Mär 2007 (UTC)
 
:::::Die Aussage zur Nähe des Syndikalismus ist alles andere als fraglich: ''Die Syndikalisten, in klarer Erkenntnis der oben festgestellten Tatsachen, sind prinzipielle Gegner jeder Monopolwirtschaft. Sie erstreben die Vergesellschaftung des Bodens, der Arbeitsinstrumente, der Rohstoffe und aller sozialen Reichtümer; die Reorganisation des gesamten Wirtschaftslebens auf der Basis des freien, d.h. des staatenlosen Kommunismus, der in der Devise: "jeder nach seinen Fähigkeiten, jeder nach, seinen Bedürfnissen!" seinen Ausdruck findet.'' (Rudolf Rocker, Prinzipienerklärung des Syndikalismus) --[[Benutzer:Blackredisbeautiful|brib]] 14:57, 11. Mär 2007 (UTC)
 
:::::Die Aussage zur Nähe des Syndikalismus ist alles andere als fraglich: ''Die Syndikalisten, in klarer Erkenntnis der oben festgestellten Tatsachen, sind prinzipielle Gegner jeder Monopolwirtschaft. Sie erstreben die Vergesellschaftung des Bodens, der Arbeitsinstrumente, der Rohstoffe und aller sozialen Reichtümer; die Reorganisation des gesamten Wirtschaftslebens auf der Basis des freien, d.h. des staatenlosen Kommunismus, der in der Devise: "jeder nach seinen Fähigkeiten, jeder nach, seinen Bedürfnissen!" seinen Ausdruck findet.'' (Rudolf Rocker, Prinzipienerklärung des Syndikalismus) --[[Benutzer:Blackredisbeautiful|brib]] 14:57, 11. Mär 2007 (UTC)
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::::::Mein Problem ist nicht, daß Syndikalisten keine Anarchokommunisisten sein können, sondern vielmehr daß die Mittel der Syndikalisten vermutlich das System nicht sprengen werden, also der Syndikalismus im Wesentlichen seinen Ausdruck nur im Kapitalismus findet. Aus diesem Grunde bin ich auch letztes Jahr etwas auf dem Thema des in meinen Augen überholten Begriffes vom Klassenkampf rumgeritten. --[[Benutzer:X|X]] 15:16, 11. Mär 2007 (UTC)
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:::::::Vermutlich gibt es garkeine Mittel das das System unmittelbar sprengen wird? Aber das ist eine ganz andere Diskussion und hat mit diesem Artikel eigentlich garnichts zutun. --[[Benutzer:Blackredisbeautiful|brib]] 15:42, 12. Mär 2007 (UTC)
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::::::::Nein das ist keine andere Diskussion, die große Bedeutung des Anarchokommunismus liegt gerade darin, daß er m.E. nach als einzige Strömung die Kraft und Logik besitzt, dieses System zu sprengen. Dies bedeutet aber nicht, daß andere Strömungen überflüssig sind, ganz im Gegenteil. Den Syndikalisten kommen dabei Aufgben zu, die von imenser Wichtigkeit für den Übergang sein werden, aber eben los gelöst noch nicht automatisch einen Übergang bringen. Wer soll den Generalstreik am Tag X-1 organisieren, wen nicht die Syndikalisten? Wer soll am Tag X+1 den ArbeiterInnen beratend unter die Arme greifen, welche Möglichkeiten der Selbstverwaltung es gibt, wenn nicht die Syndikalisten? Natürlich gehe ich davon aus, daß die Produktion nach Beginn der Revolution weiter gehen muß. Es darf zu keinen Versorgungsengpässen kommen, nur folge ich dabei nicht der Logik der Plattformisten, die noch an Pflicht glaubten (was letztlich Zwang bedeutet), sondern der von Dantes [[5-Stunden-Woche]], zu der die Menschen mit Sicherheit freiwillig bereit sein werden. Warum reichen die Maßnahmen alleine aber nun nicht aus um das System zu sprengen? Das System basiert auf einer Warenzirkulation, Güter sind aber nur deshalb Waren, weil Ihnen ein abstrakter Wert zugewiesen wird. Nur weil es diesen Wert gibt, ist es überhaupt möglich Profite zu erzielen. Diese Logik muß durchtrennt werden und zwar nicht wie Lenin damals dachte in einigen Jahren, sondern am Tage X+1, deshalb ist die Vergesellschaftung der Produktionsmittel und die anarchistische Organisation der "Arbeit", nach der Übernahme der Produktionsmittel von immenser Wichtigkeit. Es muß praktisch das Loch geschlossen werden, was im Augenblick noch als Kritik am [[Umsonstladen]] angeführt werden kann. --[[Benutzer:X|X]] 00:35, 13. Mär 2007 (UTC)
  
 
<blockquote>Nicht alle glauben nämlich, daß Kommunismus - gemeinsames Eigentum und das Aufteilen je nach Bedürfnis - das beste und gerechteste Wirtschaftssystem ist. Ich habe Ihnen zuerst den kommunistischen Anarchismus vorgestellt, weil er meiner Meinung nach die wünschenswerteste und am besten praktizierbare Gesellschaftsform ist. Die kommunistischen Anarchisten vertreten die Ansicht, daß nur unter kommunistischen Bedingungen der Anarchismus gedeihen und gleiche Freiheit, Gerechtigkeit und Wohlstand für jeden ohne Diskriminierung garantiert werden können. Aber es gibt Anarchisten, die nicht an Kommunismus glauben. Sie können im allgemeinen in Individualisten und Mutualisten eingeteilt werden.  
 
<blockquote>Nicht alle glauben nämlich, daß Kommunismus - gemeinsames Eigentum und das Aufteilen je nach Bedürfnis - das beste und gerechteste Wirtschaftssystem ist. Ich habe Ihnen zuerst den kommunistischen Anarchismus vorgestellt, weil er meiner Meinung nach die wünschenswerteste und am besten praktizierbare Gesellschaftsform ist. Die kommunistischen Anarchisten vertreten die Ansicht, daß nur unter kommunistischen Bedingungen der Anarchismus gedeihen und gleiche Freiheit, Gerechtigkeit und Wohlstand für jeden ohne Diskriminierung garantiert werden können. Aber es gibt Anarchisten, die nicht an Kommunismus glauben. Sie können im allgemeinen in Individualisten und Mutualisten eingeteilt werden.  
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''A. Berkman''
 
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"... von individualistischen Strömungen abgrenzen, bei denen das Eigentum (siehe Max Stirner "Der Einzige und sein Eigentum") von zentraler Bedeutung ist". Dieser Satz stimmt für die individual-anarchisischen Strömungen, die Ende des 19 Jdh. entstanden. Aber jedeR, die oder der das Buch von Stirner gelesen hat, weiß dass es in dem Buch nicht um Eigentum geht. Er verwendet den deutsche Begriff "eigen" in vielfältiger und sprachkritischer Weise. Stirner lehnt nicht nur die Vorstellung des bürgerlichen Subjekts ab, sondern auch die Vorstellungen von bürgerlichen Eigentum und Besitz. - Louise Lerouge - 13.35 - 16.03.2007
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:Die Kritik ist berechtigt. Ich habe das Buch wirklich nur angelesen und nicht durchgelesen, vielleicht werde ich es irgendwann nachholen. Aber ich hatte schon den Eindruck, daß Stirner mit der Doppeldeutigkeit des Begriffes spielt, also beide Bedeutungen meint. Wenn wir nun Tucker als klassischen Vertreter nehmen, ist da auch kein Abstand zum bürgerlichen Eigentum zu sehen, nicht umsonst haben sich Vertreter der Wiener Schule wie Mieses und Hayek (also typische Kapitalisten) ja auf ihn bezogen. Auch die heutigen Vertreter haben kein anderes Verständnis davon, wie die Libertad-Debatte gezeigt hat. --[[Benutzer:X|X]] 13:49, 16. Mär 2007 (UTC)
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:Stimme mit obigem überein, Stirner meint mit Eigentum eben genau nicht rechtliches Eigentum. Immerhin kritisiert er in seinem Buch ja (und zwar radikaler als die meisten anderen Anarchisten) jegliches Recht. Un er sagt auch, sinngemäss, dass das heutige (kapitalistische/Liberalistische) Eigentum Staatseigentum sei, da die Mächte auf denen es beruht, die des Staats sind, welche den einzelnen gerade in die abhängigkeit vom Staat setzt. Stirner war übrigens nur sehr bedingt individualist, da er in seinem Buch die Konzeption des Individuums durchaus kritisierte. Das Eigentum Stirners wäre übrigens als Beziehung zur Welt zu verstehen, insofern ein Mensch der Welt nicht unterwirft, sondern mit ihr machen kann, was er will...

Latest revision as of 01:40, 17 October 2010

Einiges aus dem Wikipedia-Text kann sicher noch eingearbeitet werden, ich habe den Teil aber erstmal entfernt, damit der Text in sich schlüssig ist. --X 15:41, 31. Mär 2007 (UTC)

aus Wikipedia

Anarchokommunistische Vorstellungen sind konzeptionell mit Ideen der anarchosyndikalistischen Bewegung verwandt, die in Deutschland im Verlauf und Gefolge der Novemberrevolution eine gewisse Anhängerschaft fand und heute noch größtenteils in der FAU und international in der Internationale ArbeiterInnen-Assoziation organisiert ist. Sie stellte das Konzept einer Arbeiterselbstverwaltung in den Betrieben gegen das Konzept einer revolutionären Kaderpartei oder parlamentarischen "Vertretung" der Arbeiterinteressen, um so neuen Herrschaftsformen zu widerstehen. Damit grenzte sie sich sowohl gegen den bürgerlichen Reformismus etwa in der Weimarer Republik als auch gegen jeden Marxismus und dessen als autoritär verstandenen Staatssozialismus ab. In Deutschland vertrat Erich Mühsam ähnliche Gedanken.

Die Anhänger des anarchistischen Kommunismus, sehen die Anarchie als Herrschaftsfreiheit und interpretieren ihren Begriff des Kommunismus als eine bloße, freiwillige Form des gütergemeinschaftlichen Wirtschaftens, die nichts mit anderen Intensionen zu tun hat. Ihr anarchistischer Begriff des Kommunismus steht im Gegensatz zum allgemein gebrauchten Begriff des Kommunismus, der häufig mit dem marxistischen Staatssozialismus und der nur daraus entstehenden klassenlosen Gesellschaft gleichgesetzt wird.

Bereits zu Beginn der Arbeiterbewegung standen sich Anarchisten und Marxisten, im Gefolge des Konflikts zwischen Michail Alexandrowitsch Bakunin und Karl Marx, ideologisch gegenüber. Während die Marxisten die Diktatur des Proletariats anstrebten, in der irgendwann die Organisation des Staates überflüssig sei und absterbe, wollten dem entgegengesetzt die anarchistischen Gruppen den Staat generell abschaffen; deshalb lehnten sie jede Parteiorganisation ab. Auch die im Marxismus vorhergesagte Zukunftsgesellschaft nach dem Absterben des Staates beschreibt also eine ganz andere Situation und geistige Position als eine Gesellschaft des Anarchismus nach Abschaffung des Staates. Beide Ideologien stehen im Widerspruch zueinander.

Der anarchistische Kommunismus propagiert eine egalitäre und selbstverwaltete Gesellschaftsordnung ohne hierarchische Strukturen und Gesetze, in der die freie Entfaltung des Einzelnen sowohl zu finden sein soll wie die gemeinsame freie Entfaltung Aller und in der eine gerechte Aneignung des gesellschaftlichen Reichtums bestehe.


Randbemerkung: Bakunin war Kollektivist.




Zitat: "Beide Ideologien stehen im Widerspruch zueinander."(In Bezug auf Kommunismus und Anarchismus).

Ich halte diese Bemerkung nicht für zutreffend, Anarchismus und Kommunismus überschneiden sich in extrem weiten Teilen und fortschrittlicher, gut argumentierter Anarchismus wäre wohl ohne ausführliche Analysen von KommunistInnen uberhaupt nicht möglich (siehe z.B.: Marxs' Wertanalyse), wenn von Kommunismus nicht nur im traditionellen, autoritären oder weltanschaulichen Sinne, sondern auch zum Beispiel von aufgeklärten Kommunismus wie dem der "Kritischen Theorie der Gesellschaft" ("Frankfurter Schule")ausgegangen wird. Ich kann als Anarchist mit sehr vielen KommunistInnen sehr gut und produktiv arbeiten (teilweise besser als mit so manchem/mancher AnarchistIn) und muss im Allgemeinen leider feststellen, dass Kommunismus auf Anarchopedia größtenteils stark denunziert wird. Wie Kropotkin es formulierte: "Anarchismus kann ohne Kommunismus nicht existieren". Gegen Spalter!!!

Heißt es nun kommunistischer Anarchismus oder Anarcho-Kommunismus? Ich meinte bei Kropotkin hieße es kommunistischer Anarchismus.

Eigentlich kann mensch alles sagen: heute ist meistens von Anarchokommunismus die Rede, Kropotkin schaffte es, in zwei aufeinanderfolgenden Sätzen einmal von kommunistischem Anarchismus und einmal von anarchistischem Kommunismus zu reden, er verwendet durchgehend beide Begriffe. Eigentlich ist mit allen drei Formulierung ja auch dasselbe gemeint. --Anno Nym 17:39, 31. Aug 2006 (UTC)
Das kam mir auch gerade spanisch vor, deshalb habe ich den Verlauf mal durchgeschaut und bemerkt, daß irgend eine IP uns einfach den Wikipedia-Text rein gesetzt hat. Schon der Verweis auf Lenin im ersten Absatz hätte mensch schon viel früher stutzig machen müssen. --X 13:59, 11. Mär 2007 (UTC)
Das mit Lenin stimmt! Kropotkin hat die Entwicklung früh erkannt und ihm mahnende Briefe geschrieben. Du findest sie bei Anarchismus.at: [1] [2]. Nicht alles ist falsch, nur weil es bei WP steht. ;-) --A disk 14:10, 11. Mär 2007 (UTC)
Ich habe nicht gesagt, daß es grundsätzlich falsch ist, sondern daß es nicht in den ersten Absatz gehört. Nach dem Lesen des Artikels ist mensch kein Stück schlauer, was den Anarchokommunismus ausmacht, lediglich die Abgrenzungen sind einigermaßen heraus gearbeitet. Wenn wir an den Plattformismus denken, ist auch die Aussage zur syndikalistischen Nähe sehr fraglich. Der Artikel sollte sich meiner Meinung nach stärker an Berkman orientieren (siehe abc). --X 14:18, 11. Mär 2007 (UTC)
Die Aussage zur Nähe des Syndikalismus ist alles andere als fraglich: Die Syndikalisten, in klarer Erkenntnis der oben festgestellten Tatsachen, sind prinzipielle Gegner jeder Monopolwirtschaft. Sie erstreben die Vergesellschaftung des Bodens, der Arbeitsinstrumente, der Rohstoffe und aller sozialen Reichtümer; die Reorganisation des gesamten Wirtschaftslebens auf der Basis des freien, d.h. des staatenlosen Kommunismus, der in der Devise: "jeder nach seinen Fähigkeiten, jeder nach, seinen Bedürfnissen!" seinen Ausdruck findet. (Rudolf Rocker, Prinzipienerklärung des Syndikalismus) --brib 14:57, 11. Mär 2007 (UTC)
Mein Problem ist nicht, daß Syndikalisten keine Anarchokommunisisten sein können, sondern vielmehr daß die Mittel der Syndikalisten vermutlich das System nicht sprengen werden, also der Syndikalismus im Wesentlichen seinen Ausdruck nur im Kapitalismus findet. Aus diesem Grunde bin ich auch letztes Jahr etwas auf dem Thema des in meinen Augen überholten Begriffes vom Klassenkampf rumgeritten. --X 15:16, 11. Mär 2007 (UTC)
Vermutlich gibt es garkeine Mittel das das System unmittelbar sprengen wird? Aber das ist eine ganz andere Diskussion und hat mit diesem Artikel eigentlich garnichts zutun. --brib 15:42, 12. Mär 2007 (UTC)
Nein das ist keine andere Diskussion, die große Bedeutung des Anarchokommunismus liegt gerade darin, daß er m.E. nach als einzige Strömung die Kraft und Logik besitzt, dieses System zu sprengen. Dies bedeutet aber nicht, daß andere Strömungen überflüssig sind, ganz im Gegenteil. Den Syndikalisten kommen dabei Aufgben zu, die von imenser Wichtigkeit für den Übergang sein werden, aber eben los gelöst noch nicht automatisch einen Übergang bringen. Wer soll den Generalstreik am Tag X-1 organisieren, wen nicht die Syndikalisten? Wer soll am Tag X+1 den ArbeiterInnen beratend unter die Arme greifen, welche Möglichkeiten der Selbstverwaltung es gibt, wenn nicht die Syndikalisten? Natürlich gehe ich davon aus, daß die Produktion nach Beginn der Revolution weiter gehen muß. Es darf zu keinen Versorgungsengpässen kommen, nur folge ich dabei nicht der Logik der Plattformisten, die noch an Pflicht glaubten (was letztlich Zwang bedeutet), sondern der von Dantes 5-Stunden-Woche, zu der die Menschen mit Sicherheit freiwillig bereit sein werden. Warum reichen die Maßnahmen alleine aber nun nicht aus um das System zu sprengen? Das System basiert auf einer Warenzirkulation, Güter sind aber nur deshalb Waren, weil Ihnen ein abstrakter Wert zugewiesen wird. Nur weil es diesen Wert gibt, ist es überhaupt möglich Profite zu erzielen. Diese Logik muß durchtrennt werden und zwar nicht wie Lenin damals dachte in einigen Jahren, sondern am Tage X+1, deshalb ist die Vergesellschaftung der Produktionsmittel und die anarchistische Organisation der "Arbeit", nach der Übernahme der Produktionsmittel von immenser Wichtigkeit. Es muß praktisch das Loch geschlossen werden, was im Augenblick noch als Kritik am Umsonstladen angeführt werden kann. --X 00:35, 13. Mär 2007 (UTC)
Nicht alle glauben nämlich, daß Kommunismus - gemeinsames Eigentum und das Aufteilen je nach Bedürfnis - das beste und gerechteste Wirtschaftssystem ist. Ich habe Ihnen zuerst den kommunistischen Anarchismus vorgestellt, weil er meiner Meinung nach die wünschenswerteste und am besten praktizierbare Gesellschaftsform ist. Die kommunistischen Anarchisten vertreten die Ansicht, daß nur unter kommunistischen Bedingungen der Anarchismus gedeihen und gleiche Freiheit, Gerechtigkeit und Wohlstand für jeden ohne Diskriminierung garantiert werden können. Aber es gibt Anarchisten, die nicht an Kommunismus glauben. Sie können im allgemeinen in Individualisten und Mutualisten eingeteilt werden.

A. Berkman

"... von individualistischen Strömungen abgrenzen, bei denen das Eigentum (siehe Max Stirner "Der Einzige und sein Eigentum") von zentraler Bedeutung ist". Dieser Satz stimmt für die individual-anarchisischen Strömungen, die Ende des 19 Jdh. entstanden. Aber jedeR, die oder der das Buch von Stirner gelesen hat, weiß dass es in dem Buch nicht um Eigentum geht. Er verwendet den deutsche Begriff "eigen" in vielfältiger und sprachkritischer Weise. Stirner lehnt nicht nur die Vorstellung des bürgerlichen Subjekts ab, sondern auch die Vorstellungen von bürgerlichen Eigentum und Besitz. - Louise Lerouge - 13.35 - 16.03.2007

Die Kritik ist berechtigt. Ich habe das Buch wirklich nur angelesen und nicht durchgelesen, vielleicht werde ich es irgendwann nachholen. Aber ich hatte schon den Eindruck, daß Stirner mit der Doppeldeutigkeit des Begriffes spielt, also beide Bedeutungen meint. Wenn wir nun Tucker als klassischen Vertreter nehmen, ist da auch kein Abstand zum bürgerlichen Eigentum zu sehen, nicht umsonst haben sich Vertreter der Wiener Schule wie Mieses und Hayek (also typische Kapitalisten) ja auf ihn bezogen. Auch die heutigen Vertreter haben kein anderes Verständnis davon, wie die Libertad-Debatte gezeigt hat. --X 13:49, 16. Mär 2007 (UTC)
Stimme mit obigem überein, Stirner meint mit Eigentum eben genau nicht rechtliches Eigentum. Immerhin kritisiert er in seinem Buch ja (und zwar radikaler als die meisten anderen Anarchisten) jegliches Recht. Un er sagt auch, sinngemäss, dass das heutige (kapitalistische/Liberalistische) Eigentum Staatseigentum sei, da die Mächte auf denen es beruht, die des Staats sind, welche den einzelnen gerade in die abhängigkeit vom Staat setzt. Stirner war übrigens nur sehr bedingt individualist, da er in seinem Buch die Konzeption des Individuums durchaus kritisierte. Das Eigentum Stirners wäre übrigens als Beziehung zur Welt zu verstehen, insofern ein Mensch der Welt nicht unterwirft, sondern mit ihr machen kann, was er will...