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Difference between revisions of "Strike-Bike"

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Laut Mitteilung der Belegschaft hätten 1.500 Bestellungen genügt, das Werk vorerst über Wasser zu halten; am 4. Oktober meldet [[Die Zeit]], dass das Fahrrad mit 1.800 Bestellungen ausverkauft ist.<ref>In der Druckausgabe vom 04.10.2007 (nicht online verfügbar)</ref>
 
Laut Mitteilung der Belegschaft hätten 1.500 Bestellungen genügt, das Werk vorerst über Wasser zu halten; am 4. Oktober meldet [[Die Zeit]], dass das Fahrrad mit 1.800 Bestellungen ausverkauft ist.<ref>In der Druckausgabe vom 04.10.2007 (nicht online verfügbar)</ref>
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Der soziale Konflikt in Nordhausen gehört zu den seltenen, bei denen die Arbeiter ihre Fabrik besetzen. Bekannt sind nur wenige Arbeitskämpfe, bei denen eine Fabrik von den Arbeitern in Selbstverwaltung übernommen wird. Eine der bekanntesten Fabrikbesetzungen in Europa der letzten Jahrzehnte, war die der Belegschaft der Uhrenfabrik Lip in der französischen Stadt Besançon, die 1973 aus Furcht vor dem Verlust der Arbeitsplätze ihre Fabrik übernehmen und die Uhrenproduktion fortsetzten: "Zwei Jahre lang gelingt es ihnen, die Produktion weiterzuführen, Konzepte selbstbestimmter und gleichberechtigter Arbeit zu erproben und Entlassungen zu verhindern, bis die Fabrik 1975 zerschlagen wird." [3] Vergleichbar mit dem Strike-Bike, entwickelte sich für die Uhrenmarke ein soziales Product branding. Vergleichbare Entwicklungen zeigen sich auch in der Etablierung von umweltverträglichen Produkten und den sogenannten Bio-Produkten
  
 
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Latest revision as of 12:43, 3 November 2008

Strike-Bike ist eine Fahrradmarke, mit der die Belegschaft von Bike-Systems im thüringischen Nordhausen nach der Besetzung der Fahrradfabrik im Juli 2007 weltweit um Solidarität für ihren Streik und den Erhalt ihrer Arbeitsplätze und der Fabrik kämpfen.

Hintergrund[edit]

Das Strike Bike ist ein Versuch der 135 Mitarbeiter der Fahrradfabrik Bike Systems GmbH im thüringischen Nordhausen - einer Produktionsstätte der Biria AG, die 2005 von der texanischen Lone Star Investment übernommen worden ist, Ihren Betrieb in Eigenregie aufrechtzuerhalten. Diese Solidaritäts-Fahrräder würden produziert werden, wenn bis zum 02. Oktober 2007 insgesamt 1800 verbindliche Bestellungen eingegangen sind. Mit dem City-Bike in leuchtendem Rot möchte die Belegschaft ihren Willen dokumentieren, nicht tatenlos zuzusehen, wie die eigenen Arbeitsplätze vernichtet werden.

Entwicklung[edit]

Das Fahrrad wurde in Kooperation mit dem Berliner Unternehmen Die Radspannerei entworfen [1]. Beim Vertrieb und der Organisation werden die Besetzer von dem Hamburger Unternehmen Café Libertad Kollektiv e.G. und der FAU unterstützt [2]. Die streikende Belegschaft gründete als juristische Form für die Herstellung und den Verkauf des Strike-Bikes den Verein "Bikes für Nordhausen e.V.".

Die Strike-Bike Aktion[edit]

Das Strike-Bike steht im Mittelpunkt der Aktionen der Belegschaft um den Erhalt ihrer Arbeitsplätze und der Fabrik. Sie findet über die regionale Unterstützung ein größeres Medienecho in regionalen und überregionalen Medien, wie dem Tagesspiegel, dem Nachrichtenmagazin Der Spiegel und den Tagesthemen. Bundesweit finden Informationsveranstaltungen statt, die über die Bedingungen des Arbeitskampfes informieren und für eine Unterstützung der Strike-Bike-Aktion werben. Mit der Werbung für das Strike-Bike verbindet sich eine weltweite Kampagne für den Streik der Belegschaft, an der sich Teile der Globalisierungsgegner, linke Gewerkschaften und vor allem die FAU-IAA, die Starbucks-Kampagne und die Industrial Workers of the World beteiligen.

Laut Mitteilung der Belegschaft hätten 1.500 Bestellungen genügt, das Werk vorerst über Wasser zu halten; am 4. Oktober meldet Die Zeit, dass das Fahrrad mit 1.800 Bestellungen ausverkauft ist.[3]

Einordnung[edit]

Der soziale Konflikt in Nordhausen gehört zu den seltenen, bei denen die Arbeiter ihre Fabrik besetzen. Bekannt sind nur wenige Arbeitskämpfe, bei denen eine Fabrik von den Arbeitern in Selbstverwaltung übernommen wird. Eine der bekanntesten Fabrikbesetzungen in Europa der letzten Jahrzehnte, war die der Belegschaft der Uhrenfabrik Lip in der französischen Stadt Besançon, die 1973 aus Furcht vor dem Verlust der Arbeitsplätze ihre Fabrik übernehmen und die Uhrenproduktion fortsetzten: "Zwei Jahre lang gelingt es ihnen, die Produktion weiterzuführen, Konzepte selbstbestimmter und gleichberechtigter Arbeit zu erproben und Entlassungen zu verhindern, bis die Fabrik 1975 zerschlagen wird." [3] Vergleichbar mit dem Strike-Bike, entwickelte sich für die Uhrenmarke ein soziales Product branding. Vergleichbare Entwicklungen zeigen sich auch in der Etablierung von umweltverträglichen Produkten und den sogenannten Bio-Produkten

Siehe auch[edit]

Strike Bike

Einzwlnachweise[edit]

  1. http://www.rad-spannerei.de/blog/2007/09/20/fahrrader-aus-streikproduktion/
  2. http://www.taz.de/index.php?id=hamburg&dig=2007/09/26/a0184&src=UA&id=939&cHash=d773bd8942
  3. In der Druckausgabe vom 04.10.2007 (nicht online verfügbar)

Kategorie:Unternehmen