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Sexismus

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Sexismus fängt bereits dort an, wo Menschen Geschlechtern zugeordnet werden. Aufgrund des biologischen Geschlechts (sex) wird Personen ein soziales Geschlecht (gender) zugewiesen. Dieses umfasst bestimmte Eigenschaften, Charakterzüge, Verhaltensweisen, Empfindungen und Tätigkeiten. Die Kongruenz von sex und gender, sowie ihre zweigeschlechtliche Ausprägung, werden durch Sozialisation (soziale Kontrolle) und notfalls auch Chirurgie und Psychiatrie hergestellt. Obwohl diese Zuweisungen also soziale Konstrukte sind, werden sie als 'natürlich' und 'essentiell' (d.h. es wird postuliert, es gäbe ein 'männliches' und ein 'weibliches' Prinzip, welches sich in Einzelpersonen nur manifestiert) dargestellt. Andere 'Geschlechter' als der heterosexuelle Mann und die heterosexuelle Frau tauchen in diesem Weltbild nur als abweichende, unnatürliche Ausnahmen auf. Der sexistische Normalzustand benötigt Eindeutigkeiten, da nur durch Abgrenzung zum entgegengesetzten Anderen eine bipolare Geschlechtsidentität aufrecht erhalten werden kann. Über Kleidung, 'geschlechtsspezifisches' Verhalten und Beziehungsmuster bestätigen sich Personen immer wieder selbst als 'Mann' oder 'Frau'.

Im Patriarchat werden Eigenschaften und Tätigkeiten, die dem männlichen gender zugeordnet werden (z.B. Rationalität, Dominanz, Aktivität, Produktionsaufgaben, Politik) höher bewertet als weiblich konnotierte (z.B. Emotionalität, Unterordnung, Passivität, Reproduktionsaufgaben, Privatshäre). Diese Wertigkeiten und Zuordnungen wurden historisch nicht zuletzt mithilfe der Religion befestigt und werden vor allem durch diese in ihrer Reinform vehement verteidigt. 'RatgeberInnen' wie das Ehepaar Pease ('Warum Männer lügen und Frauen immer Schuhe kaufen') sind Beispiel für einen eher modernen, hippen, von einer Mischung aus Biologismus und Halbwissen geprägten patriachalen Sexismus. Reproduziert wird das Patriarchat vor allem in der heterosexuellen Klein- oder Großfamilie und in den Medien - aber auch in der Schule, am Arbeitsplatz, in der Disko etc.


Sexismus bedeutet: kein Selbstbestimmungsrecht über den eigenen Körper zuhaben.

Sexismus bedeutet: gnadenlose Konditionierung der Wünsche, Vorstellung und des Selbst- und Weltbildes.


Gegenbewegungen:

  • Feminismus: Selbstermächtigung von Frauen, aus der zugeschriebenen Rolle als Muttchen und psychosoziale Tankstelle herauszutreten.
  • Lesben- und Schwulenbewegung: erkämpft die Gleichtberechtigung nicht-heterosexueller Lebensweisen.
  • Transbewegung: nicht nur, dass es nur zwei Geschlechter geben darf, mensch muss sich auch mit dem Geburtsgeschlecht identifizieren - wenn nicht, wird es ziemlich schwierig... die Gesetzeslage sieht immer noch düster aus.


Siehe auch: Heterosexismus, Heteronormativität, Mujeres Libres


Weblinks