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Difference between revisions of "Sexismus"

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Sexismus fängt bereits dort an, wo Menschen Geschlechtern zugeordnet werden.  
 
Sexismus fängt bereits dort an, wo Menschen Geschlechtern zugeordnet werden.  
 
Aufgrund des biologischen Geschlechts (''sex'') wird Personen ein soziales Geschlecht (''gender'') zugewiesen. Dieses umfasst bestimmte Eigenschaften, Charakterzüge, Verhaltensweisen, Empfindungen und Tätigkeiten. Die Kongruenz von ''sex'' und ''gender'', sowie ihre zweigeschlechtliche Ausprägung, werden durch Sozialisation (soziale Kontrolle) und notfalls auch Chirurgie und Psychiatrie hergestellt.  
 
Aufgrund des biologischen Geschlechts (''sex'') wird Personen ein soziales Geschlecht (''gender'') zugewiesen. Dieses umfasst bestimmte Eigenschaften, Charakterzüge, Verhaltensweisen, Empfindungen und Tätigkeiten. Die Kongruenz von ''sex'' und ''gender'', sowie ihre zweigeschlechtliche Ausprägung, werden durch Sozialisation (soziale Kontrolle) und notfalls auch Chirurgie und Psychiatrie hergestellt.  
Obwohl diese Zuweisungen also soziale [[Konstrukte]] sind, werden sie als 'natürlich' und 'essentiell' (d.h. es wird postuliert, es gäbe ein 'männliches' und ein 'weibliches' Prinzip, welches sich in Einzelpersonen nur manifestiert) dargestellt. Andere 'Geschlechter' als der heterosexuelle Mann und die heterosexuelle Frau tauchen in diesem Weltbild nur als abweichende, unnatürliche Ausnahmen auf. Der sexistische Normalzustand benötigt Eindeutigkeiten, da  nur durch Abgrenzung zum entgegengesetzten Anderen eine bipolare Geschlechtsidentität aufrecht erhalten werden kann. Ãœber Kleidung, 'geschlechtsspezifisches' Verhalten und Beziehungsmuster bestätigen sich Personen immer wieder selbst als 'Mann' oder 'Frau'.
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Obwohl diese Zuweisungen also soziale [[Konstrukte]] sind, werden sie als 'natürlich' und 'essentiell' (d.h. es wird postuliert, es gäbe ein 'männliches' und ein 'weibliches' Prinzip, welches sich in Einzelpersonen nur manifestiert) dargestellt. Andere 'Geschlechter' als der heterosexuelle Mann und die heterosexuelle Frau tauchen in diesem Weltbild nur als abweichende, unnatürliche Ausnahmen auf. Der sexistische Normalzustand benötigt Eindeutigkeiten, da  nur durch Abgrenzung zum entgegengesetzten Anderen eine bipolare Geschlechts[[Identität|identität]] aufrecht erhalten werden kann. Ãœber Kleidung, 'geschlechtsspezifisches' Verhalten und Beziehungsmuster bestätigen sich Personen immer wieder selbst als 'Mann' oder 'Frau'.
  
  

Revision as of 13:11, 4 January 2006

Sexismus fängt bereits dort an, wo Menschen Geschlechtern zugeordnet werden. Aufgrund des biologischen Geschlechts (sex) wird Personen ein soziales Geschlecht (gender) zugewiesen. Dieses umfasst bestimmte Eigenschaften, Charakterzüge, Verhaltensweisen, Empfindungen und Tätigkeiten. Die Kongruenz von sex und gender, sowie ihre zweigeschlechtliche Ausprägung, werden durch Sozialisation (soziale Kontrolle) und notfalls auch Chirurgie und Psychiatrie hergestellt. Obwohl diese Zuweisungen also soziale Konstrukte sind, werden sie als 'natürlich' und 'essentiell' (d.h. es wird postuliert, es gäbe ein 'männliches' und ein 'weibliches' Prinzip, welches sich in Einzelpersonen nur manifestiert) dargestellt. Andere 'Geschlechter' als der heterosexuelle Mann und die heterosexuelle Frau tauchen in diesem Weltbild nur als abweichende, unnatürliche Ausnahmen auf. Der sexistische Normalzustand benötigt Eindeutigkeiten, da nur durch Abgrenzung zum entgegengesetzten Anderen eine bipolare Geschlechtsidentität aufrecht erhalten werden kann. Über Kleidung, 'geschlechtsspezifisches' Verhalten und Beziehungsmuster bestätigen sich Personen immer wieder selbst als 'Mann' oder 'Frau'.


Sexismus bedeutet: kein Selbstbestimmungsrecht über den eigenen Körper zuhaben.

Sexismus bedeutet: gnadenlose Konditionierung der Wünsche, Vorstellung und des Selbst- und Weltbildes.


Gegenbewegungen:

  • Feminismus: Selbstermächtigung von Frauen, aus der zugeschriebenen Rolle als Muttchen und psychosoziale Tankstelle herauszutreten.
  • Lesben- und Schwulenbewegung: erkämpft die Gleichtberechtigung nicht-heterosexueller Lebensweisen.
  • Transbewegung: nicht nur, dass es nur zwei Geschlechter geben darf, mensch muss sich auch mit dem Geburtsgeschlecht identifizieren - wenn nicht, wird es ziemlich schwierig... die Gesetzeslage sieht immer noch düster aus.