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Schwarzer Faden

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Schwarzer Faden - Vierteljahresschrift für Lust und Freiheit, erschien von Mai 1980 bis Juli 2004. Gegründet auf der Gegenbuchmesse 1979 im Haus der Jugend und in Frankfurter Kneipen von MitarbeiterInnen des Trotzdem-Verlags aus Reutlingen, des Verlags Büchse der Pandora aus Münster, einem Vertreter der Graswurzelrevolution aus Hamm und einem Vertreter der I-FAU aus Frankfurt.

Gedruckt wurden die ersten Ausgaben vom Winddruck-Verlag in Siegen, später von der Druckcooperative Karlsruhe. Der Vertrieb erfolgte durch den Trotzdem-Verlag in Reutlingen, die Redaktionstreffen fanden in Reutlingen, später in Grafenau bei Stuttgart statt. 1982 rief die SF-Redaktion das anarchistische Forum für libertäre Information (FLI) ins Leben, das jahrelang ein oder zwei überregionale anarchistische Diskussionstreffen organisierte, z.T. auf der Burg Waldeck, zum Teil in Lutter oder anderen Tagungsstätten, am Ende auf einem Schiff. IM FLI trafen sich vor allem Gruppen und Einzelne aus Berlin, Frankfurt, Köln, Reutlingen, Duisburg, Regensburg, Ulm, dem Hunsrück oder Wien. Themen waren u.a. Verfall der Arbeit, Patriarchatskritik, Antipädagogik-Libertäre Pädagogik, Neoliberalismus etc.

Vom Schwarzen Faden erschienen 78 reguläre Ausgaben (Nullnummer bis Nr.77), eine Sondernummer "Verfall der Arbeit", zwei Sondernummern "Feminismus-Anarchafeminismus" und eine Sondernummer "Nostalgie" mit Beiträgen aus den ersten, schnell vergriffenen Ausgaben. (Die Sondernummer Feminismus II und die Sondernummer Nostalgie sind noch beziehbar: edition wahler, Grafenau. Ferner erschien ein Register der ersten 50 Ausgaben, das von Jochen Knobloch erstellt wurde.

Der Name "Schwarzer Faden" lehnte sich an den roten Faden an, der sich durch alle Dinge zieht. Der "schwarze Faden" sollte die Geschichte der Freiheit, den Kampf gegen Unterdrückung und die Kultur von unten zum Thema machen. In diesem Sinn verstand sich der "Faden" sowohl als Theorieorgan eines Anarchismus ohne Scheuklappen, bewußt ohne eindeutige Festlegung auf den Anarchosyndikalismus oder den gewaltfreien Anarchismus. Der Faden wollte ein Diskussionsforum verschiedener libertärer Ansätze werden und auf diese Weise die Theorie des Anarchismus aktualisieren. Des weiteren sollte die Geschichte des Anarchismus, Gegenkultur und Medienkritik eine wichtige Rolle spielen. In diesem Sinne versuchte die Redaktion eine Mischung zwischen aktuellen Beiträgen, theoretischen Artikeln, Hintergrundsartikeln, Interviews, historischen Beiträgen, kulturellen Artikeln oder Rezensionen in jedem Heft anzubieten.

Nach 10 Jahren Redaktionsarbeit erschien 1990 die Nr.35 u.a. mit der Nationalismus-Anarchismus-Diskussion, die bereits in Nr.34 begonnen hatte. Die 10 Jahre SF wurden am 28.07.1990 im Karlsruher Gewerbehof ausgiebig mit einem öffentlichen Fest gefeiert; neben Diskussionsgruppen, Büchertischen und Infoveranstaltungen, gab es ein Kinderprogramm, traten Gaukler und Jongleure auf sowie die Wuppertaler Posaunengruppe um Ulrich Klan mit ihrem Erich Mühsam und Paul Zech-Programm; die Karlsruher Punkband Citysucks verkürzte die Nacht. Bis zu diesem Fest war die Auflage des SF von 900 auf 3000 Exemplare kontinuierlich angestiegen. Die Vertriebsstruktur erreichte zahlreiche linken Buchläden und WiederverkäuferInnen, die Abonnentenzahl war auf fast 1000 angewachsen. Der SF übernahm eine "Patenschaft" für die anarchistische Zeitschrift Revista Agitacion in Argentinien. Über Spendengelder an den SF konnte die Arbeit der agentinischen GenossInnen abgesichert werden.

(wird fortgesetzt)

Kategorie:Zeitschriften