Still working to recover. Please don't edit quite yet.

Difference between revisions of "Projekte:Hausbesetzung:Räumung"

Aus <a href="http://deu.anarchopedia.org/Projekte:Hausbesetzung:R%C3%83%C2%A4umung">Anarchopedia</a>, dem offenen Wissensportal für und von AnarchistInnen
Jump to: navigation, search
(kreative Antirepression bei Räumungen)
(weitere mögliche Inhalte)
Line 33: Line 33:
  
  
Beschädigung oder Zerstörung eurer Sachen durch die Polizei oder andere beteiligste Räumtrupps (z. B. des Hausbesitzers):
+
Beschädigung oder Zerstörung eurer Sachen durch die Polizei oder andere beteiligte Räumtrupps (z. B. des Hausbesitzers):
  
 
*''Schreibt auf, was alles bei der Räumung kaputt gegangen ist. Stellt Anzeige wegen Sachbeschädigung bei der Polizei und reicht eine Klage beim zuständigen Gericht ein. Es wird wahrscheinlich Jahre dauern aber ihr habt gute Chancen diesen Prozess zu gewinnen.''
 
*''Schreibt auf, was alles bei der Räumung kaputt gegangen ist. Stellt Anzeige wegen Sachbeschädigung bei der Polizei und reicht eine Klage beim zuständigen Gericht ein. Es wird wahrscheinlich Jahre dauern aber ihr habt gute Chancen diesen Prozess zu gewinnen.''

Revision as of 18:12, 19 June 2008

Vorbereitung auf eine Räumung

Aufräumen

Wenn eine Räumung ins Haus steht, solltet ihr Großputz machen. Nicht benötigte wertvolle Gegenstände ausser Haus bringen (es wäre nicht das erste Mal, dass PolizistInnen ihre Aggressionen an eurem Inventar auslassen).

Alles, was von irgendeinem Interesse für Polizei sein könnte (Flyerentwürfe, verbotene Literatur, persönliche Briefe), was beschlagnahmt werden könnte (Gras, Wasserpfeifen) solltet ihr wegräumen. Auch Gegenstände, die "gestohlen aussehen" (wie Baulampen oder Feuerlöscher) werden gern beschlagnahmt. Es wurde auch schon gegen Leute wegen Hausfriedensbruch ermittelt, weil amtliche Briefe von ihnen (mit anderer Adresse) in einem geräumten Haus gefunden wurden..

Gruppe vorbereiten

Ein Räumungstermin kann die Stimmung ganz schön verschlechtern. Möglichst frühzeitig beginnen, sich auszutauschen, wer evtl. aufgrund des Drucks vorher ausziehen will (kann bei einer länger andauernden Besetzung der Fall sein), wer draußen sein will, wer sich räumen lassen würde, wer Unterstützungsaktionen machen würde.


Kontaktteam Polizei

Die politische Aktion ist das eine: das andere ist der Wunsch, die Gegenstände aus dem Haus mitzunehmen.. Also kann es günstig sein, eine Art VermittlerIn zu haben, die zwischen den Geräumten und Polizei vermittelt. (Evtl. finden sich Landtags- oder Stadtratsabgeordnete oder sympathisierende Rechtsanwälte, die unterstützen.. -aber verlasst euch nicht auf Parlamentarier.) Klar sollte sein, dass die Vermittlerin keine andere Befugnis hat, als Nachrichten weiterzuvermitteln, d.h. nicht selbst verhandeln kann.

'freiwilliges' Verlassen

Überraschend könnte auch folgende Aktion sein: wenn der Räumungstermin schon länger feststeht, und immer wieder auf ihn hin mobilisiert wurde, aber abzusehen ist, dass das Haus nicht zu halten ist: am Abend vorher mit Sack und Pack ausziehen und demonstrativ in ein neues Haus einziehen. So habt ihr die ganzen UnterstützerInnen gleich für die nächste Besetzung, möglicherweise entkommt ihr der nach einer Räumung zu erwartenden Repression, und ihr signalisiert gleichzeitig, dass ihr euch auch unabhängig von einem konkreten Haus so schnell nicht geschlagen gebt. Und wenn ihr Presse eingeladen hattet, könnt ihr sie gleich zum neuen Haus lotsen.

weitere mögliche Inhalte

Verzögerung; Kommunikation; nach der Räumung

  • Um das Haus einigermaßen gut zu verteidigen, lohnt es sich, den Boden vor dem Eindringungspunkt des Polizeiteams mit Öl einzuschmieren (insofern Fliesen o. ä. ausgelegt sind)! Auch gut sind stark befestigte Matrazenspiralgitter an den Fenstern und Türen, diese noch mit ein wenig Schutt versehen, und die Polizei hat einen Aufwand von mind.15 min. ! Diese Gitter sind sehr zäh und verdichtet!
  • Die Fenster im EG sollten zugenagelt sein, am besten erst von innen dann von außen, um beide Bretterseiten rauszuschlagen bedarf es auch einige Minuten, man kann auch mit Öl beschmierte(glatt geschliffene Bretter) über die Treppen legen, sodass die Polizei ersteinmal das schwere Brett entfernen muss!
  • Beim Verlassen des Hauses vor dem Räumungstermin macht es Sinn alle Fenster zu schwärzen, bzw. mit Brettern und Decken dicht zu machen, so dass die Polizei nicht weiß, was sich dahinter befindet. Wenn gleichzeitig die Haustür noch verbarrikadiert ist, werden sie bei Möglichkeit über das Dach kommen, was viel länger dauert.
  • Um zu verhindern, dass die Polizei über die Dachlucke eindringt, ist es empfehlenswert, unter der Dachlucke eine dicke Metallplatte anzubringen, die nur von innen zu öffnen ist. Die Polizei wird somit gezwungen sein, sich vom Dach abzuseilen und durch die Fenster des Hauses einzudringen.
  • Deshalb sollten alle Fenster des Hauses von außen mit Metallgittern (Zäunen?!) o. ä. gesichert werden, um auch diesen Zugang zu versperren. I. d. R. werden sie versuchen, die Eingangstür des Hauses, sofern sie aus Metall besteht, aufzuflexen.


Beschädigung oder Zerstörung eurer Sachen durch die Polizei oder andere beteiligte Räumtrupps (z. B. des Hausbesitzers):

  • Schreibt auf, was alles bei der Räumung kaputt gegangen ist. Stellt Anzeige wegen Sachbeschädigung bei der Polizei und reicht eine Klage beim zuständigen Gericht ein. Es wird wahrscheinlich Jahre dauern aber ihr habt gute Chancen diesen Prozess zu gewinnen.

Anmerkungen zum letzten Punkt (Präzidenzfall):

Im Juli 1997 räumte die Polizei zusammen mit dem SEK und dem Bautrupp des Hausbesitzers (Rosemann) illegal das bis dahin besetzte Haus in der Rigaer Str. 80 (Berlin Friedrichshain). Nachdem die Hausbesetzer unter Androhung massiver körperlicher Gewalt seitens des SEKs und der Polizei ihr Haus verlassen mussten, begann der Bautrupp des Hausbesitzers damit, das Haus zu "entrümpeln". "Sieg Heil" schreiend und den Hitlergruß zeigend zerstörten sie alle sich im Haus befindlichen Sachen, exclusive brauchbarer Gegenstände (z. B. Zierschwerter) der Hausbesetzer, die sie sich illegal aneigneten. Dieser blinde Hass des Bautrupps uferte so weit aus, dass die Sachen der Hausbesetzer die gesamten zwei dem Haus zugehörigen Innenhöfe bis zur ersten Etage des Hauses füllten. Die Polizei sah zu. Die Hausbesetzer wehrten sich dagegen, indem sie sich organisierten, Listen der zerstörten Sachen erstellten und damit vor Gericht zogen. Nach etlichen Jahren (die Jahreszahl ist mir entfallen) gewannen sie den Prozess und bekamen eine Entschädigungssumme zugesprochen und tatsächlich auch ausgezahlt (die genaue Höhe ist mir unbekannt). Räumung