Projekte:Hausbesetzung:Klo

Wie wichtig die Thematik "scheissen" ist, haengt sehr davon ab, wieviel Leute das kuenftige Squat nutzen werden. Auch von grosser Relevanz ist die Lage des Hauses (z. B. gibt es einen grossen Garten, ein Waldstueck in der Naehe?) Wenn ihr nur wenige Personen seid und idealerweise euer Haus mitten im Wald steht und es auch noch Sommer ist, dann erklaert einfach ein bestimmtes Waldgebiet zum Toilettenbereich, verrichtet dort eure Geschaefte und passt auf, wo ihr hintretet. Wenn es dann Winter wird, ihr vielleicht auch mittlerweile einige mehr sein, dann baut ein Kompostplumsklo!

Plumsklo

Gefahren birgt das Thema „Toilette“ vor allem in Bezug auf Infektionskrankheiten, jedoch unter Umständen auch für die Umwelt durch Verschmutzung des Grundwassers. Das kann jedoch bei einer kleinen Gruppe, die ihr Trinkwasser nicht gerade aus einer Quelle am Hang unterhalb der Grube bezieht, vernachlässigt werden. Auch die Gefahr der Infektionskrankheiten kann getrost vernachlässigt werden, wenn auf eine Gewisse Hygiene acht gegeben wird. Hier ist die Instalation einer festen Toilette wichtig! Ein „Donnerbalken“ genügt eigentlich schon: Nehmt z. B. eine Holzplatte (alte Tür?), schneidet ein (oder zur Geselligkeit besser zwei) runde Löcher von entsprechender Größe hinein und installiert sie auf vier Pfosten über einer tiefen Grube die ihr vorher aushebt. Bringt nun noch seidlich an den Pfosten Bretter an, damit nicht einer eurer Hunde reinfällt -und fertig ist das Klo. Bevor der Winter kommt oder Besucher, die um ihre Intimsphäre besorgt sind, sollte vielleicht noch ein Häuschen darum gebaut werden. (Als Materialien eignen sich die Bretter altet Paletten. Mit ihnen kann auch ein Flachdach gebaut werden, auf dass dann zwei Schichten Plastikfolie kommt und obendrauf Grasnarbe.)

Kompostklo

Einfache Plumsklos können eine echt eklige, stinkige Sache sein. Viellecht habt ihr es z. B. mit lehmigem Untergrund (der an anderer Stelle als Baumaterial dienen kann) zu tun und die Feuchtigkeit kann nicht versickern. Dazu kommt noch Wasser bei Regen. In der Grube steht die Brühe, -esstinkt nicht nur, es ist auch ein Krankheitsherd. Also, baut bessser glecih ein richtiges Kompostklo! Der Donnerbalken wird dazu einfach etwas höher installiert (ca. 1.50 Meter hoch). Ein gutes Stück über dem Boden (mindestens ein halber Meter) wird nun ein möglichst feinmaschiger Zaun waagrecht gespannt, so dass er eine Ebene bildet. (Zäune, die eingerissen werden sollten, gibt es genugt! Bei stillgelegten Kasernen z. B. lässt er sich aber auch ohne Konfrontation klauen) Damit der Kot nicht durchfällt, legt ihr am besten noch eine Schicht Stroh darauf. Das ganze Wird wieder umbaut -sonst ist eklig. Jedoch müssen einige Bretter auch wieder weggenommen werden können, falls mal eine Leerung ansteht. Wenn jetzt viele Leute diese Toilette benutzen, wird sich auf dem Zwischenzaun bald ein kleiner Berg finden. Am besten nach jedem Geschäft zwei Hände Sägemehl darüberstreuen, dann verrottet es besser und der nächste freut sich auch. Das Kompostklo wird in aller Regel nie zu feucht und damit zum Krankheitsherd. Dadurch, dass viel Luft dran kommt, kann es jedoch auch in Ruhe verrotten und wenn ihr den Inhalt nach einigen Monaten herausschaufelt und auf einen Haufen am Gartenrand bringt, wird es schon gar nicht merh nach Scheisse, sondern nach Erde aussehen. Bevor ich es zum Düngen verwenden würde, würde ich aber noch einige Monate warten. Es kann sonst zum beispiel auch ein Übertragunsweg für Darmwürmer sein.

urbane Toiletten

Die meisten besetzten Häuser sind in Städten. Oft gibt es auch hier einen Garten zur Verfügung, dieser ist jedoch meist wesentlich kleiner. Außerdem leben in urbanen Gebieten soviele Leute auf wenig Raum, dass Hygiene von weitaus größerer bedeutung ist. Wenn eine größere Gruppe in der Stadt ein Plumsklo betreibt, ist dies sicher ein Rechtfertigungsgrund für die Behörden, um einzuschreiten. Daher spielt die Toilettenproblematik hier nicht nur rein praktisch, sondern auch juristisch eine Rolle. Für zweiteres kann es zumindest vorrübergehend eine Lösung sein, wenn ihr öffentliche Toiletten in der Nähe auskunschaftet und behauptet, diese zu benutzen. Die Schattenparker (Wagenplatz) in Freiburg zum Beispiel gehen immer zur Toilette der JET-Tankstelle. Ihr könnt auch mit FreundInnen, die in der Nähe wohnen, vereinbaren, dass ihr behauptet, deren Toilette zu benutzen. Praktisch ist das denen wohl eher nicht zuzumuten, weshalb es auch schwer sein wird, das gegenüber von Behörden zu beaupten. Ansonsten gibt es mit dem Abwasser ähnliche Möglichkeiten wie für Trinkwasser und Strom. Für den Strom lässt sich zumindest nachts eine Straßenlaterne anzapfen (in der Regel 230 Volt), aber seid echt vorsichtig, sucht euch am besten einen befreundeten Elektriker. Trinkwasserleitungen liegen unter jeder Straße und sind über entsprechende Gullies zu erreichen und Abwasserleitungen sind ja normalerweise auch vorhanden. Natürlich lässt sich nicht mal so eben schnell eine heimliche Abwasserleitung legen wie ein dünner Schlauch mit Trinkwasser... Daher sollten Möglichkeiten gefunden werden, den für das Haus vorhandenen Anschluss wieder zu aktivieren. Vermutlich bedürfen die sanitären Anlagen lediglich Wasser für die Klospülung, was sich auch mit einem Eimer Wasser machen lässt. Eventuell sind Rohre auszutauschen. Die gibt's in jedem Bauarkt und sie kosten nicht viel. Testet den Abfluss am besten mal kräftig mit Wasser aus: Wenn's im Zimmer drunter rauskommt, ist es dann nicht so schlimm wie mit Fäkalien. Und falls wirklich keine Leitung mehr aus dem Haus in das Abwassersystem führt: Zieht euch wie Bauarbeiter an, organisiert euch Schutzhelme und niemand wird euch komisch angucken, wenn ihr am nächsten Montag morgens um 8 Uhr den Gehweg absperrt, (weis/rotes Absperrband aus dem Baumarkt) aufpickelt und ein neues Rohr legt. Aber wie Ihr an Baustellen sehen werdet, ist das Hauptabwasserrohr sehr tief und mitten unter der Straße. Euer Rohr kann höchstens in das des Nachbarhauses oder des Regenwasserablaufs gehen. Checkt das vorher genau aus!

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