Still working to recover. Please don't edit quite yet.

Difference between revisions of "Projekte:Hausbesetzung:Informationen sammeln"

Aus <a href="http://deu.anarchopedia.org/Projekte:Hausbesetzung:Informationen_sammeln">Anarchopedia</a>, dem offenen Wissensportal für und von AnarchistInnen
Jump to: navigation, search
K
 
Line 1: Line 1:
Alle Informationen, die ihr zusammentragt, können für spätere Auseinandersetzungen und Verhandlungen hilfreich sein.
+
===RECHERCHE.===
  
* Erkundigt euch unauffällig in der Nachbarschaft über das Haus und seine Geschichte, die BesitzerIn, Wünsche der AnrainerInnen usw.
+
Wenn ihr dann ein paar Häuser in der engeren Auswahl habt, solltet ihr, falls ihr das Gebäude länger besetzen wollt, anfangen zu recherchieren.
* Recherchiert ausführlich über die BesitzerIn (s. unten)
+
* Schaut euch nach lokalen BündnisparterInnen um.
+
* Sucht event. praktische Müllcontainer in der Umgebung für die spätere Versorgung.
+
  
 +
===Das Haus===
  
== EigentümerIn des ausgesuchten Hauses ==
+
Die Recherche hilft euch, sich auf das was euch erwartet einzustellen. Wer ist der/die BesitzerIn (siehe „Rechtliches“, „Was mit dem/der HausbesitzerIn“), was war vorher in dem Gebäude und was soll damit geschehen? Leider ist die Regelung je nach Bundesland verschieden, prinzipiell könnt ihr jedoch erstmal versuchen zur Grundbuchverwaltung (sofern euer Bundesland eine solche hat und die Grundbuchverwaltung nicht den Amtsgerichten überlässt) zu gehen und dort zu recherchieren. Aller Wahrscheinlichkeit wird mensch euch dort nach einem Grund für euer Interesse fragen also lasst euch schon vorher etwas einfallen (Kaufinteresse, Recherche für einen Artikel, ein Unfall vor dem Haus den die Versicherung des Hausbesitzers/ der Hausbesitzerin tragen müsste, Nutzung des Gebäudes für einen Filmdreh  etc.). Selbiges gilt für Stadtarchive, wobei es euch dort passieren kann, dass mensch eure Personalien verlangt und euch ein paar Euronen abknöpft um euch eine Leseberechtigung auszustellen.
  
Es ist sehr wichtig zu wissen, wer der Besitzer eines Hauses ist, denn es macht große Unterschiede beim vermitteln der Besetzung an die Öffentlichkeit, beim Druck ausüben auf den Besitzer und bei den Chances das Haus längerfristig zu halten und zum Beispiel in ein soziales Zentrum zu verwandeln, wem das Haus gerade gehört. So wird mensch wohl sehr wenig Verhandlungsspielraum haben, wenn das Haus einer Immobilienfirma gehört. Ganz anders sieht es aus, falls das Haus einer Organisation, wie dem DGB, einer Kirche oder einer Partei gehört, da mensch dort gut öffentlichen Druck ausüben kann und somit eine bessere Verhandlungsposition hat. Auch falls das Haus der Stadt gehört, könnte die Forderung nach einem sozialen Zentrum stehen.
+
Am einfachsten, aber leider auch oft am erfolglosesten ist die Recherche im Internet. Werft die Suchmaschine an und tippt Hausnummer oder ehemalige Bezeichnung des Gebäudes (z.B. „Gasthof zur pinken Taube“ oder „VEB Bandstahl“) ein und schaut mal was ihr findet.
Interessant sind Häuser, die bei Zwangsversteigerungen nicht versteigert worden sind, oder solche bei denen die Besitzverhältnisse zum Beispiel durch Erbstreitigkeiten unklar sind.
+
  
Eine Auskunft vom Grundbuchamt zu bekommen, ist je nach Bundesland unterschiedlich schwer oder leicht. ('''Wollen wir eine Aufzählung der verschiedenen Regelungen in den einzelnen Ländern machen?''' - ja! fang mal an, ich ergänz dann. --[[Benutzer:ana|ana]] 10:21, 31. Mär 2005 (UTC)) Oft muss ein "berechtigtes Interesse" nachgewiesen werden. Zum Beispiel:
+
===Erfahrungen früherer Besetzungen===
* du willst das Haus kaufen (aber dazu ist es wichtig, Seriosität auszustrahlen. Oder ihr habt eine Immobilienfirma in eurer Bekanntschaft)
+
* du bist Kunststudent, und willst in dem Haus einen Film drehen; eine Performance veranstalten
+
* dein Kind hat mit dem Fussball Scheiben eingeschossen, und du möchtest den Schaden beim Eigentümer bezahlen
+
  
Findet mind. Adresse und Telefonnummer heraus. Informationen über den Charakter, Beruf, Vergangenheit sind enorm wertvoll (Ist die Person eher sozial und hört auch auf Argumente oder hilft nur die aggressive Schiene: steht die Person in der Öffentlichkeit und muss daher auf ihr Image schauen. Wie kann dam der Person finanziell schaden.)
+
Gerade wenn ihr noch nie ein Haus besetzt habt, ist es günstig, herauszufinden, welche Erfahrungen es in eurer Gegend damit gibt. Das kann sich regional sehr unterscheiden. Eventuell können AltbesetzerInnen da weiterhelfen. Aber lasst Euch nicht einschüchtern, wenn alle sagen "In dieser Gegend kann mensch kein Haus besetzen." oder so etwas wie "Die Zeiten sind vorbei.". Gerade Altlinke sind oft sehr resigniert. ;-)  
  
== Erfahrungen mit Besetzungen in der Gegend ==
+
Zu wissen was gerade in der Stadtpolitik aktuell ist kann auch sehr hilfreich sein. Vielleicht kennt sich ja auch jemand in Deinem BekanntInnenkreis da aus, weiß wo die politischen Gräben verlaufen, welche Probleme gerade aktuell sind, und ob es irgendwo nette SachbearbeiterInnen gibt. (z.B. Welche Richtlinien gelten im städtischen Liegenschaftsamt? Stehen viele Häuser leer, und die Stadt sucht händeringend danach, den Leerstand loszuwerden? Gibt es gerade eine öffentliche Diskussion in der lokalen Presse darüber, wie ein bestimmtes Gebäude genutzt werden soll? Will die Stadt wieder einmal die Mittel für Sozialprojekte kürzen? ...) All diese Informationen können von Vorteil sein.
 
+
Gerade wenn ihr noch nie ein Haus besetzt habt, ist es günstig, herauszufinden, welche Erfahrungen es in eurer Gegend damit gibt. Das kann sich regional sehr unterscheiden. Eventuell können AltbesetzerInnen da weiterhelfen. Aber lasst Euch nicht einschüchtern, wenn alle sagen ''"In dieser Gegend kann mensch kein Haus besetzen."'' oder so etwas wie ''"Die Zeiten sind vorbei."''. Gerade Altlinke sind oft sehr resigniert. ;-)
+
 
+
Zu wissen, was gerade in der Stadtpolitik aktuell ist, kann auch sehr hilfreich sein. Vielleicht kennt sich ja auch jemand in Deinem BekanntInnenkreis da aus, weiß wo die politischen Gräben verlaufen, welche Probleme gerade aktuell sind, und ob es irgendwo nette SachbearbeiterInnen gibt. (z.B. Welche Richtlinien gelten im städtischen Liegenschaftsamt? Stehen viele Häuser leer, und die Stadt sucht händeringend danach, den Leerstand loszuwerden? Gibt es gerade eine öffentliche Diskussion in der lokalen Presse darüber, wie ein bestimmtes Gebäude genutzt werden soll? Will die Stadt wieder einmal die Mittel für Sozialprojekte kürzen? ...) All diese Informationen können von Vorteil sein.
+
  
 
[[Kategorie:Hausbesetzung|Informationen sammeln]]
 
[[Kategorie:Hausbesetzung|Informationen sammeln]]

Latest revision as of 00:24, 3 June 2008

RECHERCHE.[edit]

Wenn ihr dann ein paar Häuser in der engeren Auswahl habt, solltet ihr, falls ihr das Gebäude länger besetzen wollt, anfangen zu recherchieren.

Das Haus[edit]

Die Recherche hilft euch, sich auf das was euch erwartet einzustellen. Wer ist der/die BesitzerIn (siehe „Rechtliches“, „Was mit dem/der HausbesitzerIn“), was war vorher in dem Gebäude und was soll damit geschehen? Leider ist die Regelung je nach Bundesland verschieden, prinzipiell könnt ihr jedoch erstmal versuchen zur Grundbuchverwaltung (sofern euer Bundesland eine solche hat und die Grundbuchverwaltung nicht den Amtsgerichten überlässt) zu gehen und dort zu recherchieren. Aller Wahrscheinlichkeit wird mensch euch dort nach einem Grund für euer Interesse fragen also lasst euch schon vorher etwas einfallen (Kaufinteresse, Recherche für einen Artikel, ein Unfall vor dem Haus den die Versicherung des Hausbesitzers/ der Hausbesitzerin tragen müsste, Nutzung des Gebäudes für einen Filmdreh etc.). Selbiges gilt für Stadtarchive, wobei es euch dort passieren kann, dass mensch eure Personalien verlangt und euch ein paar Euronen abknöpft um euch eine Leseberechtigung auszustellen.

Am einfachsten, aber leider auch oft am erfolglosesten ist die Recherche im Internet. Werft die Suchmaschine an und tippt Hausnummer oder ehemalige Bezeichnung des Gebäudes (z.B. „Gasthof zur pinken Taube“ oder „VEB Bandstahl“) ein und schaut mal was ihr findet.

Erfahrungen früherer Besetzungen[edit]

Gerade wenn ihr noch nie ein Haus besetzt habt, ist es günstig, herauszufinden, welche Erfahrungen es in eurer Gegend damit gibt. Das kann sich regional sehr unterscheiden. Eventuell können AltbesetzerInnen da weiterhelfen. Aber lasst Euch nicht einschüchtern, wenn alle sagen "In dieser Gegend kann mensch kein Haus besetzen." oder so etwas wie "Die Zeiten sind vorbei.". Gerade Altlinke sind oft sehr resigniert. ;-)

Zu wissen was gerade in der Stadtpolitik aktuell ist kann auch sehr hilfreich sein. Vielleicht kennt sich ja auch jemand in Deinem BekanntInnenkreis da aus, weiß wo die politischen Gräben verlaufen, welche Probleme gerade aktuell sind, und ob es irgendwo nette SachbearbeiterInnen gibt. (z.B. Welche Richtlinien gelten im städtischen Liegenschaftsamt? Stehen viele Häuser leer, und die Stadt sucht händeringend danach, den Leerstand loszuwerden? Gibt es gerade eine öffentliche Diskussion in der lokalen Presse darüber, wie ein bestimmtes Gebäude genutzt werden soll? Will die Stadt wieder einmal die Mittel für Sozialprojekte kürzen? ...) All diese Informationen können von Vorteil sein.

Informationen sammeln