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Prinzipienerklärung der Föderation deutschsprachiger Anarchist*innen

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Prinzipienerklärung und Statut


Prinzipienerklärung des FdA

Ziele

Unser Ziel ist eine herrschaftsfreie Gesellschaft ohne Grenzen, Klassen und Staaten auf Grundlage der freien Vereinbarung, der gegenseitigen Hilfe und des anarchistischen Föderalismus, der durch gebundene Mandate seitens der Basis gekennzeichnet ist. Diese Gesellschaft soll pluralistisch sein, damit unterschiedliche Lebensentwürfe und kollektive Grundordnungen gleichberechtigt – verbunden durch den Föderalismus – erprobt, gelebt und umgesetzt werden können. Da wir jede Herrschaft über und Ausbeutung von Menschen ablehnen, setzen wir uns ein für die Abschaffung aller Formen von Herrschaft und Ausbeutung in kultureller, politischer, sexueller, sozialer, wirtschaftlicher oder sonstiger Hinsicht. Dies beinhaltet die Ablehnung von Hierarchien und Totalitarismen in jeder Form. Wir treten ein für eine bedarfsorientierte und umweltverträgliche Nutzung der natürlichen Ressourcen.

Menschenbild

Wir sind der Überzeugung, daß wir Menschen prinzipiell in der Lage sind, eigenständig selbstbestimmt in einer freien Gesellschaft zu leben und verantwortungsbewußt zu handeln. Die gegenwärtige Unfähigkeit, tatsächlich in einer herrschaftsfreien Gesellschaft zu leben und der Unwille, sich auf eine solche einzulassen, sind nicht auf die „Natur des Menschen“ zurückzuführen. Vielmehr sind Erziehung, Förderung, Sozialisation und die wirtschaftlichen, politischen und sozialen Rahmenbedingungen, in denen ein Mensch aufwächst und lebt, entscheidend. Dabei nehmen wir uns selbst nicht aus.

Wie wir unsere Ziele erreichen wollen

Aktionsformen

Grundlage unseres Handelns ist es, weder Herrschaft erleiden noch Herrschaft ausüben zu wollen. Dieser Haltung verleihen wir u.a. Ausdruck durch unsere gegenseitige Hilfe, unsere Verweigerung herrschaftlichen Institutionen gegenüber, Ungehorsam jeglicher Art, die Durchführung direkter Aktionen und Demonstrationen, das Ausleben und Umsetzen unserer Kreativität, ein konkretes Erproben anarchistischer Lebenswirklichkeiten und anarchistischer Alltagskultur sowie die herrschaftsfreie Selbstorganisation auf Grundlage des anarchistischen Föderalismus. Aus der Selbstorganisation der Betroffenen und Interessierten soll die revolutionäre Selbstverwaltung aller kollektiven Lebensbereiche (Produktions und Reproduktionsstätten, Kommunen, Stadtteile, ...) erwachsen. StellvertreterInnenmodelle und die Bildung von Parteien – wie in ausbeuterischen Wirtschaftssystemen und im Parlamentarismus üblich – lehnen wir ab, da diese im Widerspruch zu unseren Vorstellungen einer herrschaftsfreien Gesellschaft stehen.

Verhältnismäßigkeit der Mittel

Der Zweck „heiligt“ nicht immer die Mittel! Die Wahl der Mittel leitet sich von unseren Zielen ab. Sie steht in direktem Verhältnis zu den gegebenen Umständen und hängt von der konkreten Situation ab.

Wege zur Erreichung einer herrschaftsfreien Gesellschaft

Das FdA will auf allen Gebieten des gesellschaftlichen Lebens an die föderalistischen Ideen anknüpfen und sie den Erfordernissen der heutigen Zeit anpassen. Im anarchistischen Föderalismus sehen wir die Grundlage einer wirklichen und dauerhaften Selbstbestimmung, die allein die Gewähr für Freiheit, Gleichheit und Solidarität gibt. Wir streben keine Übernahme, sondern die Abschaffung der politischen Herrschaft an. Wir wollen keinerlei Vorschriften machen, ob der Zustand der Anarchie individualistisch, mutualistisch, kollektivistisch, kommunistisch, syndikalistisch etc. angestrebt werden soll, solange der Weg mit unseren generellen Grundsätzen vereinbar ist. Das FdA sieht seine Aufgabe darin, eine mögliche Anlaufstelle für alle AnarchistInnen zu sein, zwischen den verschiedenen Ideenströmungen im Anarchismus zu vermitteln, um eine richtungsübergreifende Zusammenarbeit zu ermöglichen.

Warum wir uns organisieren

Erst Gemeinschaften ermöglichen die gegenseitige Hilfe und bilden die Grundlage, auf der eine anarchistische Gesellschaft wachsen kann. Informelle, unverbindliche Zufallsbegegnungen sind für diese Gemeinschaften nicht ausreichend. Deshalb organisieren wir uns, um Solidarität zu leben, Mut zum Handeln zu geben und die Wirksamkeit unseres Handelns zu steigern. Organisierung erleichtert die weltweite Kommunikation und ist Voraussetzung für die Koordination gemeinsamer Aktivitäten. Sie erleichtert die Vermittlung von Inhalten und Positionen und bildet einen Rückhalt für das Ersetzen der bisherigen staatstragenden Bildungssysteme durch anarchistische Alternativen. Dazu gehört auch die Möglichkeit des Auslebens und Umsetzens von Kreativität. Daher sehen wir in einer föderativen anarchistischen Organisierung eine langfristige Perspektive über spontane Zu­ sammenschlüsse und Einpunktbewegungen hinaus. Sie ist eine gemeinsame soziale Basis für anarchistische Gesellschaften, ein konkretes Erproben anarchistischer Lebenswirklichkeiten und anarchistischer Alltagskultur.

Das FdA hat das Ziel, den Aufbau einer deutschsprachigen anarchistischen Föderation voranzutreiben.

Statuten der Föderation

Grundsätzliches

Die Föderation deutschsprachiger Anarchist*innen versteht sich als föderale Organisation, die das Ziel hat, die anarchistische Föderation von Gruppen, Projekten, Netzwerken und Lokalföderationen weiter auszubauen und die anarchistische Bewegung auf dem Weg zu einer herrschaftsfreien Gesellschaft in Theorie, Praxis und Struktur zu unterstützen.

Mitgliedschaften

Interessierte Gruppen und Projekte wenden sich entweder direkt an eine Gruppe in der FdA oder direkt an das Organisationsreferat, das über die E-Mail-Liste sowie das Forum darüber informiert. Sollten keine Bedenken geäußert werden, wird die betreffende Gruppe zum nächsten FdA-Treffen eingeladen. Darüber hinaus empfehlen wir die Kontaktaufnahme mit FdA-Gruppen in der Region im Vorfeld des Treffens.

Auf dem Treffen selbst erhalten interessierte Gruppen eine Einführung in die FdA, ihre Geschichte, ihre Struktur und ihre Arbeit. Sollten auf dem Treffen keine Bedenken geäußert werden, kann die Gruppe vorläufig aufgenommen werden. Nach Ablauf einer Monatsfrist, in der alle FdA-Mitglieder Diskussionsbedarf anmelden oder ein begründetes Veto einlegen können, wird die Mitgliedschaft wirksam. Die Gruppe erhält dann Zugang zu E-Mail-Liste und Forum. Die einzelnen Mitglieder der FdA verbleiben in völliger Autonomie und arbeiten zusätzlich zu ihren individuellen Tätigkeiten in der FdA mit.

Alle Mitglieder einer Gruppe, die Mitglied in der FdA wird, sind automatisch Mitglieder der FdA. Sollte eine Person das nicht wünschen, ist sie es einfach nicht.

Unbekannte Interessierte, die sich an das Referat für Organisation wenden, werden von diesem an Mitglieder in ihrer Nähe verwiesen, die sich mit den Interessierten treffen. Sollte es in der Region keine FdA-Gruppe geben, an denen sie sich beteiligen können, ist es an der kontaktierten Gruppe, die interessierte Person als Einzelmitglied vorzuschlagen. Alternativ bietet das Referat Unterstützung beim Aufbau einer neuen Gruppe.

Wir erwarten, dass interessierte Gruppen bzw. Einzelmitglieder vor ihrer Aufnahme in die FdA zumindest auf einem Treffen waren. Die Mitgliedschaft in der FdA ist unvereinbar mit dem Vertreten totalitärer und hierarchischer Positionen, auch wenn diese sich unzutreffend ein anarchistisches Etikett geben.

Ausschluss aus der FdA

Grundsätzliches Prozedere

Über einen Ausschluss einzelner Personen, die Mitglieder von FdA-Gruppen sind, haben ausschließlich die autonomen lokalen Gruppen zu entscheiden.

Über den Ausschluss von Gruppen bzw. Einzelmitgliedern entscheidet die FdA im Konsens. In diesem Fall ist das betroffene Mitglied oder die betroffene Gruppe nicht konsensberechtigt. Ein Ausschlusswunsch muss von mehreren Mitgliedern eingebracht werden und ist konkret zu begründen. Der konkrete, begründete Entscheidungsvorschlag auf einen Ausschluss auf einem Treffen muss im Vorfeld mit der Tagesordnung verschickt werden.

Schlichtungskommitee

Verhindert ein Streit das Zustandekommen eines Konsens der gesamten FdA, der nicht durch das Zulassen eines Teilkonsens entschärft werden kann oder werden begründete Wünsche eines Ausschlusses einer Gruppe oder eines Einzelmitgliedes geäußert, so wird durch das Organisationsreferat der Föderation eine Gruppe von 3 Genoss*innen, Schlichtungskommitee genannt, ernannt, die nicht selbst Partei im zu schlichtenden Streitfall oder zu vollziehenden Ausschlussverfahren sind.

Das Schlichtungskommitee hat die Aufgabe, zwischen den streitenden Fraktionen zu vermitteln und je nach Möglichkeit eine für beide Seiten akzeptable Lösung herbeizuführen. Bei einem Auschlussbegehren ist es die Aufgabe des Schlichtungskommitee, die Begründung des Ausschlussbegehrens zu prüfen und hierzu sowohl die auszuschließende Gruppe oder Einzelperson als auch die das Ausschlussbegehren stellende Gruppe oder Einzelperson anzuhören. In der Anhörung kann die vom Ausschluss bedrohte Gruppe oder Einzelperson entlastende Gründe geltend machen. Das Ergebnis der Anhörung ist der Föderation im Bericht des Schlichtungskommitee zusammen mit einer Empfehlung, den Ausschluss zu vollziehen oder nicht zu vollziehen, mitzuteilen.

90%-Regelung

Sollte es zu keinem Konsens in dieser Frage kommen, so wird die Frage erneut gestellt. Dieses Mal sind alle Mitglieder der FdA aufgerufen, sich innerhalb eines Monats für oder gegen den Ausschlussvorschlag auszusprechen. Entscheiden sich 90% der Abstimmenden für den Ausschluss, gilt dieser als vollzogen. Jede der FdA angeschlossene und in der “Liste der Mitgliedsgruppen in der FdA” eingetragene Gruppe aus mindestens 3 Personen, jedoch unabhängig von der Zahl ihrer Mitglieder, kann nur mit einer Stimme dem Ausschluss zustimmen oder diesen ablehnen; kommt es zu keinem Konsens innerhalb der Gruppe, dem Ausschluss zuzustimmen, muss sich die jeweilige Gruppe enthalten. Einzelmitglieder finden sich nach eigenem Wunsch zu Diskussionsgruppen von jeweils mindestens 4 Personen zusammen, für die dann die gleiche Regelung wie für Gruppen gilt. Enthaltungen werden nicht gezählt. Verantwortlich für die Zählung sowie für die Unterstützung beim Bilden der Diskussionsgruppen ist das Referat für Organisation.

Entscheidungs- und Kommunikationsstruktur der FdA

Konsens

Die FdA entscheidet grundsätzlich im Konsens.

Teilkonsens

Im Sinne einer Handlungsfähigkeit der FdA sind Konsensentscheidungen eines Teiles der Mitglieder zugelassen, wenn diese nicht im Namen der gesamten Föderation an die Öffentlichkeit treten, sondern als Basisgruppe, Arbeitsgruppe, Referat oder Regionalföderation innerhalb der Föderation öffentlich auftreten.

1. Forum

Das Forum soll abseits der Treffen das zentrale Kommunikations- und Entscheidungsmedium sein. Die Mailingliste soll lediglich für Terminankündigungen sowie zur Ankündigung von Diskussionen und Entscheidungsprozessen im Forum und für die Bekanntgabe der getroffenen Entscheidungen genutzt werden.

2. Entscheidungen

Entscheidungen werden folgendermaßen getroffen: Die Person oder Organisation, die die Entscheidung vorschlägt, richtet eine entsprechende Seite im Forum ein und kündigt die Entscheidung unter Bezug auf den entsprechenden Link auf der Mailingliste an. Dabei wird auch die geltende Frist angegeben.

Bei Kommuniqués und ähnlichen kurzzeitig zu entscheidenden Themen die Öffentlichkeitsarbeit betreffend setzen wir Entscheidungen von mindestens einer Woche, höchstens aber zwei Wochen an. Bei Themen, die eine größere Reichweite, insbesondere für das Funktionieren der FdA haben, setzen wir eine Entscheidungsfrist von vier Wochen an. Das gilt auch dann, wenn ein Vorschlag auf einem FdA-Treffen formuliert wird.

Für beide Möglichkeiten gilt:

a) Gibt es innerhalb der Frist keinen Widerspruch, gilt der Vorschlag als angenommen. b) Die Frist kann verlängert werden, indem plausible Gründe dafür transparent gemacht werden.

3. Zugang zum Forum

Der Zugang zum internen Forum wird streng geregelt:

a) Mitgliedschaftsanfragen ans interne Forum werden generell abgelehnt. b) Neumitglieder werden vom Organisationsreferat ins Forum geladen. c) Ausscheidende Gruppenmitglieder werden von ihrer Gruppe dazu aufgefordert, das interne Forum zu verlassen. Sollten sie weiterhin Interesse an der FdA haben, können sie eine Einzelmitgliedschaft beantragen und bleiben dann im Forum bzw. auf der Mailingliste. Sie sollten dafür jedoch die Bereitschaft zur Aktivität in der FdA haben. Der aktuelle Stand wird auf der Who-is-Who-Seite vermerkt. Aus einer Mitgliedsgruppe ausgetretene Mitglieder bleiben bis zum folgenden Treffen Mitglied und werden dann, wenn sie keine Einzelmitgliedschaft beantragt haben, dazu aufgefordert, das Forum zu verlassen. d) Zugang zum Hauptforum erhalten nur Mitglieder der FdA. e) Nicht-FdA-Mitglieder können projektbezogen (z.B. im Rahmen der GaiDao) Zugang zu Arbeitsgruppen erhalten und müssen direkt zu der jeweiligen Arbeitsgruppe eingeladen werden. Auf diese Weise bleibt ihnen der Zugang zum Hauptforum verwehrt.

Treffen

Die Treffen bieten die Möglichkeit, über Vorschläge, aber auch über allgemeine Themen zu diskutieren und sich über die generelle Zukunft der FdA auszutauschen. Häufigkeit der Treffen

Es finden mindestens drei Treffen pro Jahr statt. Ein zusätzliches “Hüttenwochenende” ist erwünscht. Ausrichtung von Treffen

Gruppenberichte:

Gruppenberichte sollten bis zwei Wochen vor dem Treffen auf der entsprechenden Vorbereitungsseite gepostet werden. Das Referat für Organisation übernimmt dann die Verschickung über die Mailingliste. Die Berichte werden auf dem Treffen selbst nicht mehr vorgestellt. Es gibt jedoch die Möglichkeit zu Nachfragen und Ergänzungen.

Projektvorstellung:

Jede teilnehmende Gruppe/Organisation/Einzelmitglied ist eingeladen, zu jedem FdA-Treffen ein konkretes, durchgeführtes Projekt vorstellen, aus dem wir alle lernen können.

Wichtig dabei: Möglichst detailliert über Prozess, Probleme, Lösungsansätze, Erfolge berichten.

Dazu könnten Aspekte gehören wie:

Themenwahl (Warum gerade dieses Thema? Gab es einen speziellen Anlass?) Projektvorbereitung (Beteiligung, Aufteilung von Verantwortlichkeiten) Aufwand (Kosten, Zeit, etc.) Projektrealisierung (Was wurde gemacht? Wie war die Resonanz? Gab es eine Kooperation mit Anderen?) Auswertung (Gab es eine Auswertung? In welcher Form? Was war euer Fazit?)

Alternativ könnte es natürlich auch ein Projekt sein, das gerade in der Realisierungsphase ist und für das es vielleicht Unterstützung oder Tipps aus anderen Gruppen geben könnte.

Referate

Referate sind feste Arbeitsgruppen innerhalb der FdA, die sicherstellen, das die einzelnen Bereiche kontinuierlich arbeiten. Auf jedem Treffen werden Personen bzw. ganze Gruppen bestimmt, die die einzelnen Referate betreuen. Darüber hinaus steht es jedem FdA-Mitglied jederzeit frei, sich in bestimmten Teilbereichen, oder für einmalige Projekte an den Referaten zu beteiligten. Jedes Referat besitzt eine eigene Untergruppe im internen Forum. Darüber hinaus steht es jedem Referat frei, sich autonome Kommunikationsstrukturen einzurichten, wie etwa referatsinterne Mailverteiler. Durch regelmäßige Berichte im Forum und auf den Treffen macht jedes Referat seine Arbeit transparent.

Zur Zeit bestehen folgende Referate:

Organisation

   Internationales
   Finanzen
   Öffentlichkeit
   Website
   Mailingliste

Darüber hinaus können sich natürlich weitere temporäre oder dauerhafte Arbeitsgruppen gründen, etwa zu bestimmten Themen oder Ereignissen.

Finanzkonzept

FdA-Einnahmen

Wir stellen die FdA-Einnahmen auf (mindestens) vier Säulen auf: (1) Mitgliedsbeiträge, (2) Soli-Veranstaltungen, (3) allgemeine Spenden und (4) einmalige Projekte. Von allen Mitgliedern der FdA wird eine finanzielle Beteiligung erwartet.

Mitgliedsbeiträge

Alle Mitglieder, womit alle Personen in der FdA gemeint sind, ob als Einzelperson oder als Teil einer Gruppe föderiert, sind aufgefordert, pro Monat ein Euro an die FdA zu geben (Richtwert). Der Jahresbetrag wird am Jahresanfang bezahlt: entweder direkt auf ein Konto, direkt auf dem nächstmöglichen FdA-Treffen oder über die eigene Gruppe. Für die Zahlung sind gegebenenfalls die Gruppen verantwortlich, die intern auch andere, solidarische Lösungen finden können.

Anmerkung: Die Beitragshöhe ist ein Vorschlag, der versucht einen Kompromiss zwischen starren Mitgliedsbeiträgen und unverbindlichen Zusagen zu schaffen und dabei niemanden wegen der persönlichen, finanziellen Situation ausschließt.

Soli-Veranstaltungen

Es wäre wünschenswert, dass alle Mitgliedsgruppen pro Jahr mindestens eine Soli-Veranstaltung für die FdA bzw. die IFA organisieren. Diese könnten entsprechend dazu genutzt werden, um auf die FdA bzw. die IFA insgesamt aufmerksam zu machen und so als Synergieeffekt unsere föderative Strukturen zu bewerben. Ideen dafür wären etwa eine zugehörige Veranstaltung zur Einführung in die FdA, und falls gewünscht in die eigene Gruppe, eine Soli oder Veranstaltungen unter Einladung von Mitgliedern anderer IFA-Föderationen.

Konkreter Vorschlag: Alle Gruppen innerhalb der FdA versuchen, bis zum Ende des Jahres eine solche Veranstaltung nach eigenen Möglichkeiten und Ressourcen durchzuführen. Dies können eigene Veranstaltungen sein, aber auch die Beteiligung (bspw. in Form von Vokü oder Cocktails) an externen Veranstaltungen. Damit auch dem inhaltlichen Teil des Vorschlages Rechnung getragen wird, sollte Infomaterial erstellt werden, wie etwa ein Flyer, eine Präsentation oder ein FdA-Transpi, das zu den jeweiligen Veranstaltungen wandert, damit der FdA-Charakter der Veranstaltung nicht zu kurz kommt. Die Einnahmen der Veranstaltung sollten an die FdA gehen.

Spenden

Ein Ziel, das zugegebenermaßen mittel- bis langfristig zu realisieren ist, wäre die Schaffung eines externen Spendenpools. Unbedingt notwendig wäre dafür die Einrichtung eines Kontos (und evtl. der dafür nötigen Rechtsform → eingetragener Verein o.Ä.). Danach könnte regelmäßig in unseren Medien, wie Gaidao, Homepage, Gruppen-HPs etc., und evtl. unregelmäßig in externen Medien (DA, Graswurzel, Internetportale etc.) für Spenden an die FdA geworben werden, auch mit dem expliziten Hinweis auf dauerhafte Unterstützung, ähnlich einer Fördermitgliedschaft.

Anmerkung: Eine weitere Idee, die mit dieser verknüpft ist, wäre die Einrichtung eines Newsletters, gerade um Spender*innen einen regelmäßigen Überblick über unsere Aktivitäten als FdA und Einzelgruppen, sowie Informationen aus den IFA-Föderationen zu bieten.

Konkreter Vorschlag: Die FdA schafft ein Konto, das sowohl zur Verwaltung der eigenen Finanzen, als auch für Mitgliedsbeiträge und Spenden verwendet wird. Das Konto sollte auf keine Einzelperson registriert sein, da die Daten zum Spendenaufruf auch veröffentlicht werden sollten.

Einmalige Projekte

Verschiedene Projekte, wie etwa der Druck einer Broschüre oder eines Flyers in großer Auflage, können große einmalige Beträge erfordern, die die FdA-Finanzen übermäßig belasten. Langfristig wäre eine finanzielle Autonomie zwar wünschenswert, dies ist in einzelnen Fällen jedoch schwer realisierbar. In solchen Fällen wäre die Schaffung eines Pools, potenzieller Unterstützer/innen sinnvoll, also Organisationen, Druckereien, Stiftungen etc., bei denen potenzielle Geldmittel oder Sachleistungen (verbilligter Druck etc.) für konkrete Projekte angefragt werden können.

Konkreter Vorschlag: Falls ein konkretes Projekt ansteht, versuchen wir die Kosten in 3 Schritten zu decken. Für jeden Schritt (ausgenommen der 1.) sollen zur Vereinfachung und zum Anreiz an unerfahrenere Mitglieder/innen eigene Projekte zu realisieren, feste Adress- und Kontaktpools geschaffen werden. Der Vorschlag findet natürlich nur Verwendung, falls das Projekt ein Projekt der FdA ist oder dieses das Projekt für unterstützenswert hält.

   1. Schritt: Alle FdA-Gruppen werden um eine einmalige Spende nach ihren Möglichkeiten gebeten
   2. Schritt: Alle anarchistischen Gruppen / Projekte im deutschsprachigen Raum werden um eine einmalige Spende für das konkrete Projekt gebeten. Dafür können sie Freiexemplare erhalten bzw. je nach Projekt auch als Unterstützer/in aufgeführt werden. Bei bestimmten Projekten (mehrsprachige Broschüren / Flyer o.Ä.) kann der Spendenaufruf auch auf internationaler Ebene erfolgen.
   3. Schritt: Nicht explizit anarchistische Gruppen / Organisationen / Projekte, die jedoch unsere Sache evtl. unterstützenswert finden, werden um eine einmalige Spende für das konkrete Projekt gebeten. (bspw. Rosa-Luxemburg Stiftung, Netzwerk, etc.)

FdA-Ausgaben

Neben einem Konzept zu den Einnahmen, möchten wir auch folgenden Vorschlag zur Regelung der Ausgaben vorstellen. Im Zentrum dieser Überlegungen stehen das Finanzreferat der FdA sowie einige klare Vorgaben.

Entscheidung über Ausgaben

Regelmäßige Ausgaben: Über regelmäßige Ausgaben entscheidet das FdA-Treffen.

Einmalige Ausgaben bis 100 Euro: Über kurzfristige Ausgaben entscheidet das Finanzreferat. (a) bei FdA-internen Ausgaben: in Absprache mit dem Referat für Organisation (b) bei internationalen Ausgaben: in Absprache mit dem Internationalen Referat

Einmalige Ausgaben über 100 Euro: Über kurzfristige Ausgaben entscheidet die FdA mittels einer Eilentscheidung mit 2-Wochen-Frist.

Anmerkung: Entsprechend der finanziellen Situation der FdA kann dieser Schwellenwert (100 Euro) später angepasst werden.

Transparenz und Kontrolle

Da in der Vergangenheit in mehreren libertären Projekten Fälle von Veruntreuung und Diebstahl stattfanden, ist es sinnvoll eine unabhängige Kontrolle über die Finanzen zu schaffen. Diese soll natürlich dem autonomen Charakter des Finanzreferates und unseren allgemeinen Prinzipien Rechnung tragen, aber dennoch eine umfassende Transparenz garantieren.

Daher gelten folgende Richtlinien:

   In Crabgrass wird im Referat Finanzen ein digitales Kassenbuch eingerichtet. Das Finanzreferat hat dafür Sorge zu tragen, dass jede Veränderung des Kassenstandes zeitnah dort dokumentiert wird. So besitzt jedes Mitglied der FdA zu jeder Zeit einen Überblick über die aktuelle Finanzsituation.
   Auf jedem FdA-Treffen legt das Finanzreferat das Kassenbuch, mit allen entsprechenden Belegen für alle offen zugänglich aus, damit jedes Mitglied sich Einblick in die Finanzen verschaffen, von der Richtigkeit der Abrechnung überzeugen und evtl. bemerkte Unregelmäßigkeiten direkt ansprechen kann.

Kassenminimum

Bei allen Ausgaben ist darauf zu achten, dass die Festausgaben für das kommende Jahr gedeckt sind, so dass dieser Betrag stets als Grundsockel in der Kasse verbleibt.


Stand 3/2013


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