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Planet der Habenichtse

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Der Roman Planet der Habenichtse (engl. Originaltitel The Dispossessed) von Ursula K. Le Guin ist eine Utopie, die im Ekumen-Universum spielt, in dem auch andere ihrer Werke angesiedelt sind.

Inhalt[edit]

Schauplatz des Buches sind die Doppelplaneten Urras und Anarres. Urras ist die Ursprungswelt der menschlichen Bewohner, von der aus nach einer gescheiterten anarchistischen Revolution die Aufständischen ins Exil nach Anarres verbannt wurden. Danach wurde eine gegenseitige Isolation vereinbart, die nur durch einen geringen Warentausch durchbrochen wird.

Der Roman spielt 200 Jahre nach diesen Ereignissen. Urras hat sich zu einer kapitalistischen Welt, mit einer Reihe konkurrierender Staaten, entwickelt. Die Anarchisten trotzen dem unwirtlichen Anarres ihre Existenz ab, und versuchen, ihren Idealen (und denen ihrer Gründer) treu zu bleiben.

Die Hauptfigur ist Shevek, ein genialer theoretischer Physiker auf Anarres, der an der Entwicklung einer allgemeinen Temporaltheorie arbeitet, die u.a. eine Kommunikation und Reisen mit Überlichtgeschwindigkeit ermöglichen würde. Seine Arbeit wird auf Anarres allerdings gering bewertet; Versuche der Kommunikation mit Wissenschaftlern aus Urras werden gar als Verrat betrachtet.

Dennoch begibt er sich auf die Reise nach Urras, um dort in Zusammenarbeit die Theorie zu vollenden.

Der Roman verfolgt abwechselnden Kapiteln abwechselnden Handelssträngen einmal seine Reise nach Urras und die sich dort entfaltenden Ereignisse, zum anderen im Rückblick sein Leben auf Anarres von Geburt an. Diese parallele Darstellung kontrastiert nicht nur beide Gesellschaftsformen, sondern schildert auch die Wandlung des Individuums.

Zum Buch[edit]

Der Roman hat den Hugo Award und den Nebula Award gewonnen; beide gelten als die bedeutendsten Auszeichnungen der englischsprachigen Science-Fiction Literatur.

Der Planet der Habenichtse gilt als eine der wenigen modernen Utopien. Kennzeichnend ist allerdings eine eher neutrale und nicht eine begeisterte Darstellung der Zustände auf Anarres. Die Autorin verzichtet sowohl auf den warnend erhobenen Zeigefinger, als auch auf eine Verklärung der handelnden Personen. Stattdessen versucht sie eine möglichst realistische Darstellung der Lebensumstände in einer Anarchokommunistischen Gemeinschaft bei ungünstigen Umweltbedingungen, ohne typisch menschliche Schwächen außer Acht zu lassen. So sind die Anarresti keine durchgeistigten Philosophen, sondern eine normale Mischung verschiedener Charaktere, einschließlich Egomanen, Träumern, Rebellen und Mitläufern. Diese differenzierte Darstellung der Gesellschaft findet sich auch für Urras. Der betont offen zur Schau gestellte Hurrapatriotismus der Adligen, sowie deren Verachtung gegenüber allem Niederen im Kontrast zum ohnmächtigen Hass der rechtlosen Unterschichten. Dazwischen der überzeugte Anarchist Shevek, der versucht sich in der für ihn fremden Welt zurechtzufinden ohne sich selbst zu verlieren.

Einige Anhänger des Anarchismus sehen in der Anarrischen Gesellschaft ein glaubwürdiges Modell, in dem die Gefahren von Zentralisation und Bürokratie deutlich werden.

Trivia[edit]

Nebenbei bemerkt hat die um 1980 ins Leben gerufene Anares Föderation libertärer Verlage und Vetriebe ihren Namen dem Planeten Anarres entlehnt (das fehlende "r" ist beabsichtigt!), siehe auch unter http://www.anares.org. Dort sind natürlich auch die Bücher der Autorin erhältlich.

Literatur[edit]

Siehe auch[edit]

Weblinks[edit]

Kategorie:Roman Kategorie:Bücher