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Pfefferspray

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Pfefferspray bezeichnet Sprühgeräte mit Chiliextrakten ("Oleoresin capsicum" (OC), Dihydrocapsaicin und Nordihydrocapsaicin).


Der medizinische Wirkmechanismus von Oleoresin capsicum beruht auf der heftigen Stimulation von Chemonozizeptoren (schmerzempfindende Zellen) in afferenten Nervenzellen. In den Augen bewirkt es die Schwellung der Schleimhäute, sodass sich die Augen sofort verschließen und tränen und neben Schmwerzen zu kurzfristiger Blindheit kommen kann. Auf der Haut erzeugt es ein Brennen und Juckreiz, eingeatmet kann es zu Husten und Atemnot kommen. Insbesondere bei Personen mit Atemwegserkrankungen (z. B. Asthma) kann es zu weitreichenderen Folgen kommen. Pfefferspray ist alles andere als harmlos. In einer Studie American Civil Liberties Union wurden 26 Todesfälle festgestellt in einer Periode zwischen 1993 bis 1995. Laut Statistik stirbt ein Mensch nach der 600. Exposition mit dem Gift.

Persönlicher Einsatz

Wichtig ist das Spray griffbereit in der Hosentasche zu haben, irgendwo in deinem Rucksack hilft es dir nix. Pfefferspray wird in D-land als Tierabwehrspray gehandelt. Der Einsatz gegen Menschen kann strafbar sein, wenn kein Rechtfertigungsgrund wie Notwehr oder Nothilfe vorliegt. Bei Demos solltest du versuchen das Spray irgendwo zu verstecken, wo es die Bullen bei (Vor)kontrollen nicht finden, da das Mitführen ein Verstoß gegen das Versammlungsgesetz darstellen kann.

Der Vorteil gegenüber z.Bsp. messer oder Elektroschocker liegt darin, dass du aufgrund der Reichweite von bis zu 5 Metern (variiert stark) den Angreifer nicht an dich herankommen lassen musst.

Pfefferspray gibts ab ca. 4 euro ohne Altersbeschränkung.

Gegenmaßnahmen

  • Nicht in den Augen reiben!
  • Als allererstes das Opfer aus der "Gefahrenzone" bringen an einen Ort, wo es ruhig ist und im Idealfall Leitungswasser

zu Verfügung steht.

  • Falls Kontaktlinsen drin sind am besten rausnehmen, da sich unter den Linsen ein Giftdepot bilden kann.
  • Augen und Haut sollten nach Möglichkeit möglichst schnell mit klarem Wasser aussgepült werden. Dabei darauf achten, dass das Spülwasser direkt abfließt und nicht über andere Körperteile läuft und weitere Schäden anrichtet. (KEIN destilliertes Wasser verwenden)
  • wenn möglich Augen kühlen
  • Bei Atembeschwerden Oberkörper aufrecht lagern, Rettungsdienst alarmieren.
  • Betroffene beruhigen.
  • Wenn Kleidung mit Pfeffersprach in Kontakt kommt nach Möglichkeit wechseln.

Im Allgemeinen lässt die Wirkung von Pfefferspray nach 10 bis 15 Minuten spürbar nach. Nach 45 Minuten müssten alle Symptome verschwunden sein.

Einsatz bei der Polizei

Pfefferspray wurde bei der deutsche Polizei seit Anfang 2000 eingesetzt. Offiziell soll es nur bei "Unmittelbarem Zwang" eingesetzt werden. Das heisst eine Stufe unter der Schusswaffe. In der Realität aber setzt die Polizei aber gerne besonders auf Demonstrationen mal eben nebenbei ein zur Provokation usw..

Der Einsatz wird in Polizeidienstvorschriften (PDV) geregelt. Diese sind zum Teil als Verschlussache eingestuft.
Juristisch ist der Einsatz von Pfefferspray im UZwG [1] geregelt.

"In Berlin wird Pfefferspray erst ab dem 1.1.2002 eingesetzt. Hier war eine Änderung des Gesetzes über die Anwendung unmittelbaren Zwanges (UZwG) notwendig". (Quelle)

Da es sich bei Pfefferspray als Reizstoff (§21b UZwG) um ein "Hilfsmitteln der körperlichen Gewalt" handelt, ist der Gebrauch gegen eine Menschenmenge wiederholt anzudrohen (§21 UZgW). Näheres ist in Ländergesetzen geregelt.

Ist Reizgas als Waffe oder Mittel der körperlichen Gewalt einzustufen? (Punkt 11.1)
weitere Interna von Polizisten | Juristen

Weblinks


Kategorie:Waffe

  1. Gesetz über den unmittelbaren Zwang bei Ausübung öffentlicher Gewalt durch Vollzugsbeamte des Bundes PDF