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Offener Raum-Probleme

Aus <a href="http://deu.anarchopedia.org/Offener_Raum-Probleme">Anarchopedia</a>, dem offenen Wissensportal für und von AnarchistInnen
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Probleme und die Umgangsmöglichkeiten im offenen Raum

Wissen über und Mut zu eigenem Handeln fehlen

Dominanz in offenen Räumen

Fehlende oder mangelnde Ressourcen (Räume/Flächen, Materialien, Geld)

Probleme:

  • Einschränkung von Handlungsmöglichkeiten durch zu wenige, zu schlechte Ressourcen oder deren mangelnde Nutzbarkeit (Zugänglichkeit, schlechte Koordinierung ...).
  • Wachsende Tendenz zur Verregelung bei begrenzten Ressourcen.
  • Verstärkung der vorhandenen Reichtumsunterschiede, da dann alle auch auf eigene Ressourcen zugreifen müssen

Beispiele:
Fehlen von Ressourcen ist selbsterklärend. Kommt es zum Beispiel zu Überbelegungen bei Räumen oder Computern, könnte das dazu führen, dass ein Plenum als Raumvergabegremium zwischengeschaltet wird.

Lösungsmöglichkeiten:

  • Erweiterung der Ressourcen durch ständiges Reparieren, Erweitern, Neuschaffen, Schnorren, Klauen usw. statt „Kriege“ um die begrenzten Mittel
  • Kooperationen mit anderen offenen Räumen und auch sonstigen Räumen/Privatwohnungen, um diese z.B. teilweise zugänglich zu machen. Gleiches gilt für Materialien und Infrastrukturpools (gemeinsame Gegenstände, gegenseitige Ermöglichung der Raumnutzung) sowie für ContainerInnen & Co.
  • Nutzungen miteinander kombinieren (z.B. Versammlungsraum und Bibliothek kombinieren)
  • Offensive Propagieren direkter, transparenter Nutzungsabsprachen (Optimierung der Nutzung durch ausgehängte Zeitlisten, Internetseiten, gleichzeitige Nutzung von Räumen usw.) und der Erweiterung von Ressourcen – das als „normaler“ Umgang mit Ressourcenknappheit im offenen Raum!
  • Trainings in Schnorren, Anträge stellen, Reparaturen, Klauen, Containern, aufmerksamen Umherschauens (Baustellen, Abrisshäuser, Sperrmüllberge, anschnorrbare Firmen)
  • Flexible Nutzungsmöglichkeiten fördern (z.B. Raumunterteilungen veränderbar, Geräte hinzufügbar oder transportabel, mehrere Betriebssysteme usw.)
  • Garantie des Zugangs zu allen Ressourcen als Voraussetzung dafür, das Menschen bisher in Privatbesitz befindliche Sachen in den offenen Raum stellen – und offensives Werben um Spenden/Zurverfügungsstellungen dieser Art
  • Erhöhung der Zugänglichkeit aller Ressourcen für alle – von baulichen Voraussetzungen über zugängliche Dokumentationen/Anleitungen bis zu laienverständlicher Software
  • Immer mehr offene Räume und Aktionsplattformen überall
  • Umsonstläden u.ä. aufbauen und als Quelle nutzen – besser aber in abgetrennten Räumen oder ganz woanders
  • Besetzungen, eventuell auch nur zeitweise bzw. projektbezogen

Hohe Komplexität (Undurchschaubarkeit)

Probleme:

  • Informationsflut: zu viel Information über Handlungsmöglichkeiten, Termine, Probleme, Ressourcen, Logik des Offenen Raumes etc.
  • komplexe Organisierung des Offenen Raumes
  • problemverschärfend: wenn Leute wenig Zeit haben; wenn Leute wenig Bereitschaft haben sich mit dem Offenen Raum auseinander zu setzen
  • Anforderungen an das Verhalten im Offenen Raum - z.B. Reflexion, Sensibilität, Durchschauen der Prozesse und Funktionsweisen im Offenen Raum
  • Vorliebe für unterschiedliche Medien ist ein Problem, wenn Informationen auf einzelne Medien beschränkt sind

Beispiele:

  • JUKSS: viele Infos an der Infowand (Informationsflut) schaffen zwar theoretische Transparenz, aber machen es schwer noch durchzusteigen -> Ergebnis: wenig Durchblick bzw. nur wenige informieren sich umfassend
  • Offenes Büro Magdeburg: Leute haben ausdrücklich erklärt, dass sie nicht bereit sind sich mit dem Offenen Raum auseinander zu setzen und ihn nur nutzen wollen -> Ergebnis: Offener Raum gescheitert
  • zum Thema komplexe Organisierung: alle möglichen Ressourcen werden unterschiedlich organisiert - keine einzelne verantwortliche Person/Organisation -> Durchschaubarkeit erschwert


Lösungsmöglichkeiten:

  • zum Thema Vorliebe für unterschiedliche Medien:
    • Schnittstellen zwischen Medien herstellen (z.B. Wiki-Seiten ausdrucken, Infowände ins Internet, Telefongespräche zur Information über Mail-Diskussion)
    • Vielfalt möglicher Medien an Möglichkeiten/Bedürfnisse der Beteiligten anpassen
  • zum Thema Informationsflut:
    • Einstieg sollte relativ überschaubar sein
    • Informationen strukturieren; je nach Interesse dann Vertiefung in einzelnen Bereichen möglich
    • schnell verständliche Zusammenfassungen (abstracts; wenige Zeilen) zu komplexeren Bereichen
    • Verweise auf verwandte Themen bzw. Hintergrundinformationen
    • Anforderung: Erweiterbarkeit von Informationswiedergaben berücksichtigen
    • bei Informationswiedergabe Frequenz der Nutzung berücksichtigen (z.B. archivierte Teil kompakter lagern, da seltener genutzt - bei Programmwänden des JUKSS z.B.)
    • Vorschlag für komplexe Infowand:
      • Themen nebeneinander anordnen
      • je Thema ausklappbares Blatt, das außen Kurzinfo und im Innenteil (ausgeklappt) ausführlichere Infos bietet (aus Computer ausgedruckt)
      • dazu jeweils Blatt für Anmerkungen, News, Änderungshinweise (diese Ergänzungen werden regelmäßig in Infoblatt eingearbeitet (von Hand geschrieben)
    • in Einzelbereichen könnte es geben:
      • Kurzbeschreibung des Bereichs
      • aktueller Stand
      • ToDos (eher dringende Sachen)
      • Wunschliste (z.B. prinzipiell Ressourcen aufzustocken)