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Offener Raum-Kritik

Aus <a href="http://deu.anarchopedia.org/Offener_Raum-Kritik">Anarchopedia</a>, dem offenen Wissensportal für und von AnarchistInnen
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Oft scheitern Projektansätze von Offenen Räumen bereits am Widerstand in der linken Szene. Die Angst vor dem Machtverlust kann hinter vielen Argumentationen gegen die Einrichtung Offener Räume erkannt werden. Wir wollen hier die sich häufig wiederholenden Debatten gegen Offene Räume sammeln und nach Möglichkeit mit Gegenargumenten oder Vorschlägen zur Problemlösung versehen.

Wie eigentlich jedes Wiki lebt auch dieses von den Menschen, die es gestalten. Also bringt eure Erfahrungen ein und macht aus diesem Wiki etwas!

  • Seite zu Problemen in Gruppen/Zentren und den spezifischen Umgangsmöglichkeiten in offenen Räumen


1001 Gründe gegen Offene Räume (und was dazu zu sagen ist)

  • Was tun, wenn Nazis kommen?
  • Keine_r fühlt sich verantwortlich
    • Der Raum verwahrlost wenn niemand verantwortlich ist
    • Das Haus gehört nicht uns - wie sollen wir verhindern, dass es z.B. beschädigt wird, wenn niemand mehr "den Hut auf" hat?
    • "Alles" geht kaputt wenn niemand den Hut auf hat
    • Das funktioniert doch nicht, wenn niemand die Verantwortung (und damit die Kontrolle) hat!
    • Ohne Hauptamtliche gibt's doch Chaos
  • "Schutzraum" und "Definitionsmacht" werden aufgegeben
    • Freiraum für Nazis und Vergewaltiger
  • Hierarchien gibt es doch immer
    • Wer viel macht und sich einmischt, hat (auch) hier die Macht.
  • Und wer schafft das Geld ran?
  • Leute klauen die Infrastruktur
  • Wir sind keine Wärmstube
  • Mensch wird durch andere (politische) Gruppen verdrängt
  • Fremde kosten Zeit, verursachen Probleme
  • Wer offen für alle(s) ist, ist nocht ganz dicht
  • Das ist idiologische Haarspalterei (Offenheit, Regelfreiheit, "oben", "unten")
  • Kontrollverluste
    • Da kann ja Jede_r kommen
      • Spitzel usw. können dann auch rein
      • Offenheit macht angreifbar für Justiz/Staatsorgane
      • Wandzeitungen gehen nicht mit PGP
    • Da macht ja Jede_r was er/sie/es will
      • Ohne Regeln geht nix
      • Ohne Plenum geht alles kaputt
Freiheit stirbt mit Sicherheit!
  • Keine Ordnung - der Raum wird verwahrlost, weil sich niemand verantwortlich fühlt, alles vermüllt und niemand aufräumt

Sicherheit (egal ob bezogen auf den Schutz vor Übergriffen, Funktionieren der Strukturen, Erhalt der Ressourcen) ist eine Illusion. So zu tun, als könnten Hierarchien, Plena, Regeln oder sonst etwas Sicherheit bieten, ist Täuschung. Daher ist es - auch in Bezug auf Offene Räume - nicht sinnvoll, zu versuchen eine solche Sicherheit zu suggerieren. Eine viel bessere Chance unangenehme Situationen / Vorfälle zu vermeiden oder mit diesen umzugehen, besteht in einer dynamischen Betrachtung der jeweiligen Situationen. Hilfreich sind die Stärkung von Handlungsfähigkeiten, Organisierung / Vernetzung, gegenseitiger Unterstützung, Reflexion, Interventions-Know-How.

Emanzipation ist ein Prozess; der Versuch in einen emanzipatorischen Prozess Sicherheit zu projizieren bedeutet dessen Ende.

Auf fast jedes der Argumente, die gegen Offene Räume ins Feld gebracht werden, kann erwidert werden, dass sie nicht spezifisch mit Offenen Räumen zu tun haben. Nicht durch die Existenz eines Offenen Raumes oder durch seine Funktionsweise werden diese Probleme verursacht. Allerdings treten sie auch dort auf. Daher ist es sinnvoll und notwendig sich mit ihnen auseinader zu setzen; aber nicht als besondere "Offener Raum"-Probleme, sondern unabhängig davon.


Sprüche & more ... Fundsachen in der weiten Welt

Alle sind willkommen, deshalb: Raus!?

  • "mich /bzw uns würde interessieren, wie ihr zu Toleranz gegenüber Menschen die mit Thor Steinar T-Shirts in der OUBS rumlaufen, Menschen die drohen die OUBS in Schutt und Asche zu legen und einige Zeit später 15 Fensterscheiben einwerfen, Menschen die z.B. während eines Plenums nach Heroin verlangen, einen Spritzenautomaten für die OUBS wollen und Abstinenzler als Nüchternheits Faschisten beschimpfen, wie ihr zu AGGRO und Hirntot Hip Hop welcher seit Monaten zum Teil sogar laut in der OUBS gespielt wird, wie ihr zu homophoben Rastafaris steht die “keine Schwule in ihrer Gegenwart” haben wollen, wie ihr zu Menschen steht die all dieses Verhalten selber praktizieren, dulden,verharmlosen… selber Gewalt anwenden oder ständig mit Hausverboten drohen, aber auf Plena und via anderweitiger Bekundungen, jedes Hausverbot gegenüber sozialdarwinistischem, diskriminierenden, einschüchternden, gewaltätigem Verhalten rechtfertigen" (Zur Offenen Uni BerlinS, Quelle)
  • "...allerdings finde ich es ebenfalls untragbar wenn diskriminierende Musik, T-Shirts, Meinungsäusserungen, etc in OUBS eine Plattfrom finden…es sollte ein Ort bleiben an dem sich JedeR Willkommen fühlt!" (Zur Offenen Uni BerlinS, Quelle)
  • "Wir müssen wissen, wer hier reinkommt. Denn eigentlich sollen wir schon längst raus sein" (Begründung eines Besetzers zur verschlossenen Tür, die absurderweise den Raum offen sichern soll, zitiert in der taz vom 18.6.2008)

Neutralität, Gleichgültigkeit und Intervention

  • "Von internen Machtkämpfen, Streitigkeiten und Problemen distanziere ich mich und damit auch das Capsula-Projekt. Gerne würden wir den Raum auch weiterhin nutzen, aber in die jetzige Situation bin ich nicht involwiert, daher würde ich mich gerne neutral verhalten (was sicher auch nicht das Richtige Zeichen ist), aber an dieser Stelle das für mich, einzig Richtige." (Zur Offenen Uni BerlinS, Quelle)

Offener Raum und Schutzraum - das Gleiche? Gegenteiliges? Oder?

  • "Offener Raum bedeutet vor allem auch Schutzraum ... All dies erscheint jedoch mit einer ständig offenen Tür, für wirklich alle, nicht erreichbar. ... Wir wollen für eine selbstbestimmte und emanzipatorische Praxis kämpfen. Dies tun wir, indem wir den Raum Offene Uni erstmal schließen, um eine funktionierende Organisationsstruktur (soll heißen Menschen die einander vertrauen und miteinander dieses Haus organisieren wollen) zu realisieren. ... Für uns bedeutet die Schließung, die Möglichkeit die Offene Uni wieder zu einem Frei- und Schutzraum zu machen! Wir wehren uns, gegen die Menschen, die Offenheit mit Sozialdarwinismus, Ausgrenzung und gezielten Grenzüberschreitungen gleichsetzen." (Zur Offenen Uni BerlinS, Quelle)

Verantwortungsbewusstsein

Idealfall:

  • Infrastruktur, die verbraucht wird, wird auch ersetzt

(nicht zwingend von den Leuten die sie verbrauchen)

  • Alle Menschen uebernehmen Verantwortung fuer Infrastruktur und Materialien und fuer produktive Arbeitsatmosphaere und lassen dies nicht an einzelnen Menschen haengen.

Poblemfaelle

  • Dystopie:

Sachen werden mutwillig geschreottet


Loesungsvorschlaege:

  • regelmaessige Fundraisingseminare, um moeglichst vielen Menschen die

Moeglichkeiten der Geld- und Ressourcenbeschaffung zu erleichtern. (damit dies nicht an einzelnen Menschen haengen bleibt)

  • Transparenz und Hilfestellung zur Nachbeschaffung
  • Offener Raum als Anlaufstelle, Informations- und Lernraum, statt NUR themenspezifische Ausrichtung
  • Sensibilitaet, Transparenz und Kommunikation fuer Beduerfnisse aller (damit jedeR ueberhaupt weiss auf was er/sie/es Ruecksicht und Verantwortung uebernehmen soll und/oder kann)
  • Beduerfnisse aeussern.
  • Plenum ohne Plenumscharakter

Dynamische, spontane themenbezogene Treffen, anstatt genormte, regelmaessige Plenas Diese Treffen koennen als offene Organisations- und Kommunikationsstruktur genutzt werden.

  • Bewusstsein fuer Wert der Dinge und Konsumverhalten vermitteln
  • Verantwortungsbewusstsein foerdern
  • Verantwortung fuer Infrastruktur/Dinge und für offenen Raum als produktiver ort (Verantwortung fuer produktive Arbeitsstimmung)


Hintergrund-Infos


Kontakt(e)

wäre schön, wenn sich hier Leute eintragen würden, die für dieses Wiki und für den Austausch rund um die hier gesammelten Debatten als AnsprechpartnerInnen zur Verfügung stehen wollen

Dieses Wiki entstand aus der Debatte um eine Organisierung von unten, die seit Dezember 2005 unter dem Motto "APO-Calypse" wieder neu belebt werden soll. Dazu gibt es auch eine statische Internetseite.


Kategorie:Offene Räume