Still working to recover. Please don't edit quite yet.

Morde von Mechterstädt

Aus <a href="http://deu.anarchopedia.org/Morde_von_Mechterst%C3%83%C2%A4dt">Anarchopedia</a>, dem offenen Wissensportal für und von AnarchistInnen
Revision as of 17:24, 16 November 2012 by 91.21.26.181 (Talk) (Literatur)

(diff) ← Older revision | Latest revision (diff) | Newer revision → (diff)
Jump to: navigation, search

Als "Morde von Mechterstädt" bezeichnet man die Erschießung von 15 thüringischen Arbeitern auf der Straße von Mechterstädt nach Gotha durch Angehörige des rechtsextremistischen "Marburger Studentenkorps" am 25. März 1920.

Vorgeschichte[edit]

Der gescheiterte Kapp-Lüttwitz-Putsch vom 13. März 1920 führte in vielen Regionen (z.B. Ruhrgebiet) zu politischen Unruhen und zu gewaltsamen und bewaffneten Auseinandersetzungen zwischen ArbeiterInnen und Reichswehr. Auch in Thüringen kam es zu ArbeiterInnenaufständen nach dem „Kapp-Putsch“. In Gotha wurden bei bewaffneten Auseinandersetzungen 80 Arbeiter und 15 Soldaten getötet. Teile der Armee und ArbeiterInnenschaft strebten eine Räterepublik an. Am 20. März rief der „Soldatenrat der 1. Volkswehrarmee“ zur Bildung einer „roten Garde“ auf zum Kampf gegen das „System Noske-Lüttwitz“. Als der gemäßigte Teil der USPD wieder Oberhand hatte, war das 1. Bataillon des „Marburger Studentenkorps“ schon auf den Weg nach Thüringen.

Das „Marburger Studentenkorps“[edit]

Der sozialdemokratische Reichswehrminister rekrutierte zur Verstärkung der Reichswehr im September 1919 sog. „Zeitfreiwillige“, die von der Reichswehr mit Waffen versorgt wurden. Im Marburg formierte sich das „Marburger Studentenkorps“, das verschiedenen studentischen Verbindungen bestand. Am 19. März 1920 wurden sie zur Unterstützung der Reichswehr in Thüringen einberufen. Noch am gleichen Tag machte sich das 1. Bataillion bestehend aus Korps, Burschenschaften, Turnerschaften, Landsmannschaften, christliche Bünde und schwarze schlagende Korporationen unter dem Jubel der Marburger Bevölkerung auf den Weg nach Thüringen.

Die Morde von Mechterstädt[edit]

In Thüringen angekommen, hatte das Studentenkorps den Ort Thal eingenommen und 40 Personen verhaftet, davon wurden 15 festgehalten, da sie als „Vertrauenspersonen der ArbeiterInnenschaft“ galten. Die Gefangenen sollten am nächsten Tag nach Eisenach gebracht werdne, um sie dort vor das Standgericht zu stellen. Die 15 Arbeiter wurden am Morgen des 25. März auf der Landstraße nach Gotha, kurz hinter Mechterstädt, - wie es hieß – „auf der Flucht erschossen“. Ein Untersuchung der Ereignisse stellte fest, das 13 der Ermordeten aus nächste Nähe erschossen wurden. Der Freipsruch der 14 Täter in zwei Prozessen rief große Empörung hervor. Die Angeklagten hatten behauptet, die Erschossenen seien bei einem Fluchtversuch getötet worden. Die Freisprüche waren schon vorher zwischen Verteidigung und Staatsanwaltschaft abgesprochen worden. Während die rechte und deutsch-nationale Presse triumphierte, empörte sich die gesamte Arbeiterpresse.

Literatur[edit]

  • Peter Krüger / Anne C. Nagel (Hrsg.): Mechterstädt - 25.3.1920. Skandal und Krise in der Frühphase der Weimarer Republik. Münster 1997. ISBN 3825830616

Bruno W. Reimann: Die Morde bei Mechterstädt. 25. März 1920. In: Thüringen. Blätter zur Landeskunde. ZDB-ID 1316491-0, unpag.. Bruno W. Reimann: Kein Ende des Traumas in Sicht. Mechterstädt und die Universität Marburg. In: Gothaer Museumsheft 1999, ISSN 0863-2421, S. 86–97.

Weblinks[edit]

Kategorie:Geschichte Kategorie:ArbeiterInnenbewegung Kategorie:Geschichte Bruno W. Reimann: Die Morde bei Mechterstädt. 25. März 1920. In: Thüringen. Blätter zur Landeskunde. ZDB-ID 1316491-0, unpag.. Bruno W. Reimann: Kein Ende des Traumas in Sicht. Mechterstädt und die Universität Marburg. In: Gothaer Museumsheft 1999, ISSN 0863-2421, S. 86–97.