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Marxismus-Leninismus

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Der Marxismus-Leninismus ist die im ehemals realsozialistischen Ostblock herrschende sozialdemokratische Doktrin, wie die Gesellschaft nach pseudomarxistischen Vorgaben auszusehen hätte. (Dabei liegt die Betonung auf "sozialdemokratisch", da dieser Begriff häufig aus der Geschichte herausgelogen und fälscherlicherweise auf Grund der Selbstbezeichnung der Funktionäre durch "kommunistisch" ersetzt wird.) In der DDR wurde diese Doktrin durch die herrschende marxistisch-lenistische Partei SED (einer Zusammenwucherung von KPD und SPD unter der Aufsicht Stalins) z.B. dadurch sichergestellt, daß bereits in der Schule das Fach Staatsbürgerkunde "gelehrt" wurde und an den Hochschulen für alle Studierenden Marxismus-Leninismus Pflichtfach war. Die Partei (denn es gab nur eine Partei, die wirklich Macht hatte, genau wie es Lenin gefordert und beschrieben hatte) errichtete hier die sog. Diktatur des Proletariats und betrachtete alle basiskommunistischen und freiheitlichen Vereinigungen und Schriften als konterrevolutionäres Treiben, das unbarmherzig verfolgt wurde.

Wie aus dem Name schon ersichtlich ist, besteht diese Ideologie aus zwei Teilen, einem marxistisch-kommunistischen Teil, der wichtige theoretische Grundlagen im Blickpunkt auf die Zielsetzung einer freien Gesellschaft legt, sowie einer sozialdemokratisch-leninistischen Teil, der die Durchführungsverordnungen zum Gesetzt erklärt und damit ersteren Teil pervertiert. Diese Pervertierung geht vor allem auf Kautsky und den Namensgeber Lenin zurück.

Der Marxismus-Leninismus ist auch heute noch verbreitet (in Deutschland vertritt ihn zum Beispiel die MLPD) und die meisten traditionellen MarxistInnen beziehen sich auf ihn. In Lenins Imperialismustheorie vertritt er die These, dass der "Konkurrenzkapitalismus" durch einen Monopolkapitalismus abgelöst worden sei, der die letzte am höchsten entwickelte Phase des Kapitalismus darstelle, nach der zwangsläufig die Folge Sozialismus - Kommunismus eintreten müsse. Der damalige Imperialismus ist nach Lenin eine zwangsläufige Folge dieses Stadiums, da die Monopole irgendwann in den Zentren des Kapitalismus nicht mehr genug Verwertungsmöglichkeiten für ihre Kapitalien haben würden und deshalb Kapital in weniger entwickelte Staaten exportieren müssten. Der Imperialismus sei das letzte Stadium des Monopolkapitalismus, der nur in einem Krieg aller gegen alle (der 1. Weltkrieg wurde von Lenin so interpretiert) oder in einer Revolution enden müsse. Da der Kapitalismus jedoch sowohl den ersten als auch den zweiten Weltkrieg überlebt hatte, wurde von MListen der "saatsmonopolistische Kpitalismus" entwickelt, der den "sterbenden" Kapitalismus noch eine Weile am Leben erhalte. Aus heutiger Sicht erscheinen die Thesen des ML mehr als nur fragwürdig.

Siehe auch

Weblinks

Literatur

Michael Heinrich: "Kritik der politischen Ökonomie - Eine Einführung", Schmetterling Verlag, Stuttgart, ISBN 3-89657-593-7 (Zur Kritik der Imperialismustheorie speziell S. 218ff)

Kategorie:Antagonistische Theorie Kategorie:Geschichte Kategorie:Kommunismus Kategorie:Politologie Kategorie:Repression