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Difference between revisions of "Libertärer Kapitalismus"

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Der "Anarchokapitalismus" (auch Marktanarchismus, Anarcholiberalismus) ist eine sozialphilosophische Theorie, welche für eine vom freien Markt, von freiwilligen Übereinkunften und von freiwilligen vertraglichen Bindungen geprägte Gesellschaft eintritt, die vollständig auf staatliche Institutionen und Eingriffe verzichtet. Anarchokapitalisten treten für ein Recht auf Selbstbestimmung ein, welches zum Inhalt hat, dass jeder völlig frei in seinem Handeln und im Gebrauch seines Privateigentums sein sollte, solange er nicht das Selbstbestimmungsrecht eines anderen verletzt.
 
Der "Anarchokapitalismus" (auch Marktanarchismus, Anarcholiberalismus) ist eine sozialphilosophische Theorie, welche für eine vom freien Markt, von freiwilligen Übereinkunften und von freiwilligen vertraglichen Bindungen geprägte Gesellschaft eintritt, die vollständig auf staatliche Institutionen und Eingriffe verzichtet. Anarchokapitalisten treten für ein Recht auf Selbstbestimmung ein, welches zum Inhalt hat, dass jeder völlig frei in seinem Handeln und im Gebrauch seines Privateigentums sein sollte, solange er nicht das Selbstbestimmungsrecht eines anderen verletzt.
  
Anarchisten lehnen den Anarchokapitalismus grundsätzlich ab, da Kapitalismus eine Form der Herrschaft ist und eine sozial-darwinistische Praxis erfordert und die Ablehnung der Herrschaft im Anarcho-Kapitalismus sich lediglich auf Mechanismen, die dem Marktliberalismus im Wege stehen, bezieht. Anarcho-kapitalistische Sichtweisen verstoßen gegen den Grundkonsens der Anarchopedia.  
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Anarchisten lehnen den Anarchokapitalismus grundsätzlich ab, da Kapitalismus eine Form der Herrschaft ist und eine sozial-darwinistische Praxis erfordert und die Ablehnung der Herrschaft im Anarcho-Kapitalismus sich lediglich auf Mechanismen bezieht, die dem Marktliberalismus im Wege stehen. Anarcho-kapitalistische Sichtweisen verstoßen gegen den Grundkonsens der Anarchopedia.  
  
 
Anarchismus und Anarchokapitalismus stellen unversöhnliche Gegenpole da. Wer den Anarchokapitalismus schön redet, kann sich nicht gleichzeitig Anarchist/in nennen, weil er/sie den Anarchismus nicht verstanden hat. Dieses ist die simple Konsequenz aus dem Wissen darum, daß Kapitalismus immer strukturelle Herrschaft bedeutet, egal in welcher Form er da her kommt und diese ist mit dem Anarchismus unvereinbar.  
 
Anarchismus und Anarchokapitalismus stellen unversöhnliche Gegenpole da. Wer den Anarchokapitalismus schön redet, kann sich nicht gleichzeitig Anarchist/in nennen, weil er/sie den Anarchismus nicht verstanden hat. Dieses ist die simple Konsequenz aus dem Wissen darum, daß Kapitalismus immer strukturelle Herrschaft bedeutet, egal in welcher Form er da her kommt und diese ist mit dem Anarchismus unvereinbar.  

Revision as of 14:51, 22 August 2007

thumb|Anarchokapitalistisches Symbol Der "Anarchokapitalismus" (auch Marktanarchismus, Anarcholiberalismus) ist eine sozialphilosophische Theorie, welche für eine vom freien Markt, von freiwilligen Übereinkunften und von freiwilligen vertraglichen Bindungen geprägte Gesellschaft eintritt, die vollständig auf staatliche Institutionen und Eingriffe verzichtet. Anarchokapitalisten treten für ein Recht auf Selbstbestimmung ein, welches zum Inhalt hat, dass jeder völlig frei in seinem Handeln und im Gebrauch seines Privateigentums sein sollte, solange er nicht das Selbstbestimmungsrecht eines anderen verletzt.

Anarchisten lehnen den Anarchokapitalismus grundsätzlich ab, da Kapitalismus eine Form der Herrschaft ist und eine sozial-darwinistische Praxis erfordert und die Ablehnung der Herrschaft im Anarcho-Kapitalismus sich lediglich auf Mechanismen bezieht, die dem Marktliberalismus im Wege stehen. Anarcho-kapitalistische Sichtweisen verstoßen gegen den Grundkonsens der Anarchopedia.

Anarchismus und Anarchokapitalismus stellen unversöhnliche Gegenpole da. Wer den Anarchokapitalismus schön redet, kann sich nicht gleichzeitig Anarchist/in nennen, weil er/sie den Anarchismus nicht verstanden hat. Dieses ist die simple Konsequenz aus dem Wissen darum, daß Kapitalismus immer strukturelle Herrschaft bedeutet, egal in welcher Form er da her kommt und diese ist mit dem Anarchismus unvereinbar.

Die anarcho-kapitalistische Sichtweise

Aus anarcho-kapitalistischer Sicht bedeutet Kapitalismus die Möglichkeit ein herrschaftsloses und autonomes Leben zu führen. Kapitalismus wird als eine Wirtschaftsform ohne Privilegien verstanden, die gerade auch den Sozialdarwinismus kollektiver Mehrheitsentscheidungen hinter sich läßt.

Das Konzept des Wettbewerbs spielt im Kapitalismus eine zentrale Rolle. Wettbewerb wird allerdings nicht als Wettbewerb zwischen Menschen, also als Wettbewerb gegeneinander verstanden, sondern als Wettbewerb um bessere Ideen. Diese besseren Ideen finden mit Hilfe des freien Marktes ihren Weg zu all jenen, die daran interssiert sind.

Da die Ideen frei sind, gibt es im Anarcho-Kapitalismus auch kein Konzept geistigen Eigentums und somit auch kein Copyright oder Patentrecht. Patente werden als staatlicher Privilegien- bzw. Monopolschutz betrachtet.

Anarcho-Kapitalismus ist ein offenes System, das sowohl die Koexistenz mit anderen Ideen beinhaltet als auch die Offenheit hinsichtlich zukünftiger Entwicklungen. Einen angestrebten Endzustand oder ein Zielsystem gibt es nicht. Alles ist möglich, so lange der einzelne frei entscheiden kann und nicht Untertan eines anderen ist.

Insofern kann man Anarcho-Kapitalismus auch als strikten Voluntarismus verstehen.

Zumindest einige Anarcho-Kapitalisten gehen davon aus, dass der Kapitalismus die natürliche Wirtschaftsform des Menschen ist und in einer herrschaftsfreien Umgebung sich automatisch ein kapitalistisches Wirtschaftssystem entwickelt, da die Bürger miteinander Handel treiben, um eigene Bedürfnisse zu befriedigen.

Die zwei Axiome von Murray Rothbard:

- Jeder Mensch, ob jung ob alt, ob arm ob reich, ob männlich oder weiblich, hat ein absolutes und natürliches Recht auf sich selbst.

- Jeder Mensch, wiederum ohne Ausnahme, hat ein ebenso absolutes und natürliches Recht auf eine 'Heimstatt' (homestead).

Noam Chomsky über Anarcho-Kapitalismus

Chomsky identifiziert sich offen mit Syndikalismus. Er bezieht sich auf Anarcho-Kapitalismus als

...ein dogmatisches System welches, wenn jemals errichtet zu Formen von Tyrannei und Unterdrückung führen würde die wenige Pendanten in der Geschichte der Menschen hat...Außerdem bewundere ich ihre Hingabe zur Rationalität – welche selten ist – dennoch denke ich nicht das sie die Konsequenzen der Doktrinen die sie unterstützen oder ihren abgrundtiefen moralischen Mängeln sehen.
siehe Noam Chomsky über Anarcho-Kapitalismus

Siehe auch:

Weblinks

Kategorie:Kapitalismus Kategorie:Antagonistische Theorie Kategorie:Individualismus