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Joseph Déjacque

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Joseph Déjacque (Französisch: [deʒak]; 27. Dezember 1821, Paris - 1864, Paris) war ein französischer, früher anarcho-kommunistischer Dichter und Schriftsteller, er arbeitete als Anstreicher und Tapezierer. Déjacque war die erste Person, die nachweislich das Wort "libertär" (Französisch: libertaire) benutzte und zwar in einem politisch sozial-revolutionären bzw. anarcho-kommunistischen Sinne.

In der Fe­bru­ar­re­vo­lu­ti­on 1848 in Frank­reich ge­hör­te er zu einem der Ak­tivs­ten, mehr­mals ver­haf­tet und in­haf­tiert, muss­te er Frank­reich ver­las­sen und traf sich mit vie­len an­de­ren De­por­tier­ten in Lon­don. Er hält Vor­trä­ge und schreibt an sei­nem an­ar­chis­ti­schen Ma­ni­fest „Die re­vo­lu­tio­nä­re Frage“, des­sen öf­fent­li­che Le­sung 1854 in New York zu einer sehr hef­ti­ge Aus­ein­an­der­set­zung mit den bür­ger­li­chen Re­pu­bli­ka­nern führ­te. Wäh­rend sei­nes Auf­ent­hal­tes in den USA nimmt er lei­den­schaft­lich gegen die Skla­ve­rei Stel­lung und schreibt an sei­nem gröss­ten Werk die „Hu­ma­nisphä­re, an­ar­chis­ti­sche Uto­pie“. Dafür wird ei­gens eine Zei­tung ge­grün­det, „Li­ber­taire, Journal du Mouvement social", erschienen 1858-1861“, in dem die Schrift in ins­ge­samt 27 Num­mern ver­öf­fent­licht wird. In einem Brief im Jahre 1857 geschrieben benutzt er erstmals das Wort "libertär" (libertaire), er kritisiert Pierre-Joseph Proudhon für seine sexistischen Ansichten über Frauen, er kennzeichnet ihn als "Anarchist des juste-milieu [französich: "richtige Mitte", also, "Beibehaltung des Mittelmaßes], liberal und nicht LIBERTÄR". In der Zwischenüberschrift des 'Briefes' an Proudhon, der als Broschüre veröffentlicht wurde, schreibt Déjacque: "Was ist der Mann? Nichts! - Was ist die Frau? Nichts! - Was ist das menschliche Wesen? ALLES!" Zu der Unterstützung Proudhons des individuellen Eigentums an dem Produkt der Arbeit und der Marktwirtschaft, sagte er: "es ist nicht das Produkt seiner Arbeit, auf dass der Arbeitnehmer ein Recht hat, sondern auf die Befriedigung seiner Bedürfnisse, was auch seine Natur sei". Nach der Am­nes­tie kehrt er 1860 nach Frank­reich zu­rück, wo er 1864 in Paris stirbt.

Zitate von Joseph Déjacque

'Revolution, ja; aber welche? Die, die eine Macht durch eine andere Macht ersetzt? Eine noch traurigere Geschichte! Wir alle haben das Recht und - zum günstigen Augenblick - die Pflicht zu handeln, uns der Muskeln zu bedienen, die uns die Natur gegeben hat, um durch Gewalt die Ketten der Sklaverei zu sprengen, die uns durch Gewalt an Hals und Handgelenke genietet wurden. Einzeln vermögen wir wenig, gemeinsam sind wir stark. Was uns fehlt, um erfolgreich zu handeln, was die allerwenigsten besitzen, ist die Idee; ist der Glaube, die Leidenschaft, der Fanatismus dieser Idee. Glaube, Leidenschaft, Fanatismus, ohne welche man keine Berge versetzen kann. Keine Aktion, kein Aufstand, keine Revolution ohne soziales Ziel, wenn wir nicht "ein Verbrechen durch ein anderes Verbrechen" ersetzen wollen.' - Joseph Déjacque,(in deutscher Sprache, 1980) Klappentext.

"Die Freiheit versammelt die Menschen nicht unter der Feder eines Sektenführers: sie macht sie mit der Bewegung der Ideen vertraut und erzieht sie zu aktiver Unabhängigkeit. Die Autorität ist die Einheit in der Uniformität! Die Freiheit ist die Einheit in der Verschiedenheit. Die Achse der Autorität ist die Knut-archie. Die Anarchie ist die Achse der Freiheit. Es geht nicht darum, Schüler zu machen, sondern Menschen zu erziehen, und Mensch bist Du nur, wenn Du Du selbst bist. Eignen wir uns die Ideen der anderen an und wirken wir mit unseren Ideen auf die anderen zurück, vermischen wir unsere Gedanken: nichts besser als das. Aber gewinnen wir aus dieser Mischung dann eine eigene Konzeption. Seien wir ein eigenständiges Wesen und keine Kopie. Der Sklave modeliert sich nach dem Herrn, er ahmt nach. Der freie Mensch produziert seinen eigenen Typ, er ist schöpferisch." Joseph Déjacque (in deutscher Sprache, 1980), Seite 105, in 'Die Humanisphäre, anarchistische Utopie'

Literatur

  • Joseph Déjacque: „Utopie der Barrikaden“, Karin Kramer Verlag Berlin, 1980. [Theo Bruns war der Herausgeber und Ãœbersetzer und er schrieb die Einleitung. Heute ist er für den Verlag Assoziation A in Hamburg tätig].

siehe auch

Webseiten

Kategorie:AnarchistInnen