Still working to recover. Please don't edit quite yet.

Josef Peukert

Aus <a href="http://deu.anarchopedia.org/Josef_Peukert">Anarchopedia</a>, dem offenen Wissensportal für und von AnarchistInnen
Revision as of 16:03, 18 November 2008 by 86.32.85.45 (Talk) (Notes)

Jump to: navigation, search

Josef Peukert (*22. Jänner 1855 Albrechtsdorf, Nordböhmen, + 3. März 1910 Chicago)

Notes

Dieser Artikel ist eine nahezu wortwörtliche Abschrift von Anna Staudachers Artikel zu Josef Peukert in folgendem Buch: Anna Staudacher, Art. "Josef Peukert", in: Sozialrevolutionäre und Anarchisten.Die andere Arbeiterbewegung vor Hainfeld, (=Österreichische Texte zur Gesellschaftskritik, Bd. 39), Wien 1988, 311-313

Kindheit

Josef Peukert kam am 22. Jänner 1855 in Albrechtsdorf (Nordböhmen)zur Welt. Sein Vater war Glasbläser, seine Mutter starb, als er noch klein war. Nach dem Besuch einer dreijährigen Volksschule arbeitete er in der Glasbläserei seines Vaters, der sich selbständig gemacht hatte. Um seine Schulkenntnisse zu erweitern, durfte er zweimal in der Woche am Abend und am Sonntag Stunden bei einem Privatlehrer nehmen.

Wander-und Lehrjahre

Mit 17 Jahren ging er auf Wanderschaft und kam über Hamburg bis Hannover, wo er bei einem Malermeister in die Lehre ging, Abendkurse besuchte und zum ersten Mal in seinem Leben in Arbeiterversammlungen von Sozialismus reden hörte. 1874 kehrte er in seine Heimat zurück, wo sich in der Zwischenzeit die ersten Bildungs-, Fach- und Lesevereine mit sozialdemokratischen Tendenzen gebildet hatten, denen er sich sofort mit jugendlicher Begeisterung anschloss. Zu dieser Zeit fand er auch in einem Direktor einer Flachsspinnerei einen väterlichen Freund Berater und Lehrer. Nach dem Tod des Vaters verließ er 1877 Österreich, hielt sich drei Monate in Metz auf, ging dann "zu Fuß" nach Paris. Nach einigen Monaten zog er weiter nach Bordeaux. Peukert hatte mittlerweile so gut Französisch gelernt, dass er die Klassiker des französischen Frühsozialismus im original lesen konnte. Dabei viel ihm auf, dass die Intelligenz der deutschen Sozialdemokratie diese Autoren ausgeschlachtet, verdreht und entstellt hatten. Er wurde auch mit einigen älteren Mitgliedern der Ersten Internationale bekannt, die ihm über die Ursachen und den Verlauf der Spaltung der IAA ein ganz anderes Bild vermittelten, als es die deutsche sozialdemokratische Literatur darzustellen versuchte. Peukert wollte damals die anarchistische Bewegung in Spanien kennenlernen und verließ deswegen Bordeaux.Mittlerweile waren aus Paris viele deutsche Genossen ausgewiesen worden, was Peukert veranlasste, nach Paris zurückzukehren, um dort den Vertrieb der "Freiheit" für Deutschland und Österreich zu übernehmen. Mit den meisten Mitarbeitern der "Revolution sociale", dem Organ der französischen Sozialrevolutionäre, war er persönlich befreundet. Er kannt auch den "Revolte", der damals von Pierre Krapotkin in Genf herausgegeben wurde und großen Einfluss, auch auf die "Freiheit" ausübte. Peukert wurde am 30. November aus Paris ausgewiesen, woraufhin er in die Schweiz ging, wo er von sozialrevolutionären Gruppen zum Delegierten für den Londoner Weltkongress (1881) bestimmt wurde. Im Herbst 1881 begab er sich, vermutlich im Auftrag des Londoner Revolutionskomitees nach Österreich, um hier den Vertrieb der "Freiheit" zu reorganisieren und die geheime Organisation aufzubauen. Peukert man am 5. Dezember nach Wien, schon am 13. wurde er verhaftet und blieb bis zum 6. März 1882 wegen Geheimbündelei in Untersuchungshaft. Im Juli 1882 übernahm er auf Ersuchen der Herausgeber die Redaktion der "Zukunft" und hielt Vorträge im ABV Wien. Zusammen mit anderen Funktionären der radikalen Arbeiterpartei wurde er Ende August im Zusammenhang mit der Merstallinger-Affäre verhaftet. Seine Haltung in der Voruntersuchung und während des Prozesses veranlassten den Staatsanwalt Dr. v. Pelser darauf hinzuweisen, "dass Peukert an Energie, Intelligenz und Zielbewusstsein weitaus alle seine hier angeklagten Genossen überragt." Er wurde am 21. März 1883 vom Geschworenengericht freigesprochen und übernahm wieder die Redaktion der "Zukunft"