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IFA/Karol Woytila

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Ein Mensch ist gestorben. Wir Anarchisten lieben das Leben, deshalb bedauern wir dies. Besonders wegen der unsäglichen Grausamkeit eines von den kirchlichen Hierarchien schamlos vorgeführten Todeskampfes. Dennoch wollen wir heute - alle Politiker von Fausto Bertinotti bis Alessandra Mussolini knien vor dem Petersthron – feststellen, wer der Mann an der Spitze einer jahrhundertelang durch ihre Barbarei hervorgetretenen absoluten Monarchie war. Die Kirche, die Massaker von Millionen und Abermillionen im Namen des Kreuzes gefolterten, verbrannten, getöteten Männern und Frauen durchgeführt und gesegnet hat, ist nicht Erinnerung an eine bewältigte Vergangenheit: sie hat in Woytila einen würdigen Epigonen gefunden.

Karol Woytila hat sich 27 Jahre lang durch seine reaktionären Entscheidungen ausgezeichnet.

Karol Woytila war für die Verbreitung von AIDS in Afrika verantwortlich. Die Propaganda für und der Gebrauch von Präservativen hätten Millionen Menschen vor dieser Krankheit bewahren können, darunter zahlreiche Kinder.

Karol Woytila hat den chilenischen Diktator, Folterer und Mörder Augusto Pinochet geschützt; ihm reichte er während seiner Reise in das gemarterte südamerikanische Land die Hand. Kein Wort über oder für die Opfer, hingegen sein Segen für den Schlächter und dessen Familie.

Karol Woytila trug abwechselnd den Schafs- oder den Wolfspelz - gemäß den Interessen der Organisation, der er vorstand. Die Linke bejubelt ihn für seinen Pazifismus im Irak, vergisst jedoch, dass er die blutigen Kriege im früheren Jugoslawien unterstützte und rechtfertigte. Mit dem katholischen Kroatien, gegen Muslime und Orthodoxe, erhob der Papst der „Ökumene“ Stepinac zum Heiligen – jenen Kardinal, der sich mit den kroatischen Faschisten zum „von Gott gesandten“ Hitler gesellte und die unzähligen von der Ustascha unter Beihilfe der italienischen Okkupationstruppen begangenen Grausamkeiten segnete.

Karol Woytila hat Kardinal Pio Laghi, apostolischer Nuntius in Argentinien während der 30.000 Menschen massakrierenden Diktatur, geschützt und unterstützt. Laghi segnete und schützte die Folterer und Mörder.

Karol Woytila war Chef eines multinationalen Unternehmens mit in der ganzen Welt verzweigten Ablegern und höchsten Profiten – in einer Welt in der die Mehrheit der Bevölkerung mit weniger als zwei Dollar am Tag überlebt.

Karol Woytila, ein „Schützer des Lebens“, der eine zwiespältige Haltung zur Todesstrafe einnahm, war Herold einer Unterdrückungskultur. Einer Kultur, die die Opferung weiblichen Lebens wollte. Frauen sollten verdammt sein, um jeden Preis zu gebären: behinderte Kinder oder zum Hungertod bestimmte. Einer Kultur, die ein Leben in Schmerzen einem in Freuden und Gesundheit vorzieht, die Homosexuelle kriminalisiert, die Begehren und Liebe in Schuld verwandelt, die die Ungeborenen verteidigt und die Lebenden verfolgt.

Karol Woytila hat die spanischen Priester heiliggesprochen, die sich bewaffnet den Truppen des Katholo-Faschisten Francesco Franco zur Seite stellten. Diese heiligen Märtyrer wollten zu den Taten der Kirche Torquemadas und zu den „quemaderos“ zurückkehren – zu jenen Kollektivscheiterhaufen, wo Häretiker auf kleinem Feuer verbrannt wurden.

Wie die Anarchisten und Libertären von 1936, die gegen Faschismus und klerikale Unterdrückung für Leben und Freiheit kämpften, beugen wir, die heutigen Anarchisten und Libertären, uns nicht, trotz der Achtung vor dem Tod eines Menschen vereinigen wir uns nicht zu dem Chor unzähliger Rechter wie Linker, die vor dem Sarg des Oberhaupts einer der grausamsten, blutrünstigsten und freiheitsfeindlichen Organisationen der Geschichte auf die Knie sinken.

Unser Kampf gegen die Religionen und die Kirchen beruht auf dem Bewusstsein, dass nur die Emanzipation vom religiösen Wahn und von den diesen nährenden Priestern Männern und Frauen unser Ziel gewähren kann: ein erfülltes, glückliches Leben - in Freiheit, in Anerkennung der Unterschiede, in Solidarität unter Gleichen.


Correspondence Commission of the Italian Anarchist Federation -- FAI