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Georg Elser

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Georg Elser I

Georg Elser war ein Widerstandskämpfer, der am 4.1.1903 in Hermaringen (bei Heidenheim/Brenz) geboren und am 9.4.1945 im KZ Dachau ermordet wurde. Elser gewann schon 1936 die Überzeugung, dass Hitler einen neuen Weltkrieg herbeiführen werde. Mehr als ein Jahr, bevor Hitler nach der Hoßbach-Niederschrift (https://de.wikipedia.org/wiki/Ho%C3%9Fbach-Niederschrift) seinem internsten Kreis seine Weltkriegsabsicht offenbarte (5. November 1937). Seit Sommer 1938 war sich Elser durch die Beobachtung der Aufrüstung und Hitlers ständiger Konflikts- und Expansions-Politik gegen Nachbarstaaten sicher, dass ein Weltkrieg nur durch die gründliche Beseitigung der politischen Führung (http://www.bpb.de/apuz/33017/politische-fuehrung) verhindert werden könne. Elser suchte einen Weg, Hitler und seine Führungskräfte nachhaltig am Krieg zu hindern. (http://tibs.at/content/%E2%80%9Eich-habe-den-krieg-verhindern-wollen-materialien-zu-georg-elsers-attentatsversuch-auf-adolf) Die entscheidende Einsicht in seine technischen Chancen gewann er bereits am 9. November 1938 bei der Besichtigung des Bürgerbräukellers in München, wo Hitler jedes Jahr am 8. November mit den „alten Kämpfern“ des Putsches von 1923 (https://de.wikipedia.org/wiki/Hitlerputsch) den Tag der Niederlage feierte. Nachdem Elser Anfang August 1939 nach München übergesiedelt war und seine Arbeit an dem Attentat begonnen hatte, brach Deutschland am 1. September den Zweiten Weltkrieg durch den Angriff auf Polen vom Zaun.

Elser installierte in drei Monaten Nachtarbeit (https://de.wikipedia.org/wiki/Nachtarbeit) im Pfeiler hinter Hitlers Rednerpult eine Bombe. Er ließ sich dafür nach 22 Uhr in den stets unbewachten Saal einschließen und bohrte auf der Altane im ersten Stock mit einfachen Werkzeugen (Handbohrer [1] und Stechbeitel [2]) eine Sprengkammer (https://de.wikipedia.org/w/index.php?search=Sprengkammer&title=Spezial%3ASuche&go=Artikel) in den Pfeiler hinter Hitlers Rednerpult. Deshalb brach mit der Explosion der tragende Pfeiler (https://de.wikipedia.org/w/index.php?search=tragender+Pfeiler&title=Spezial%3ASuche&go=Artikel) weg und brachte die ganze Decke zum Einsturz. Sprengfachleute (https://de.wikipedia.org/w/index.php?search=Sprengfachleute&title=Spezial%3ASuche&go=Artikel) des Militärs erkannten, dass Elser den entscheidenden Punkt erwischt hatte. Den Sprengapparat mit zwei Pendeluhren einer Schwarzwälder Uhrenfabrik (Villingen) konstruierte er selbst, was die Gestapo (https://de.wikipedia.org/wiki/Geheime_Staatspolizei) lange nicht glauben wollte. Um der Geheimpolizei seine Fähigkeiten und zudem seine alleinige Verantwortung für den Anschlag zu beweisen, ließ Elser sich in der Gestapohaft noch einmal alles Material geben. In kurzer Zeit baute er unter strengster Gestapo-Aufsicht den Sprengapparat nach, allerdings leider ohne Sprengstoff.

Elser bewies seine hohe handwerkliche Präzision (https://de.wikipedia.org/w/index.php?search=handwerkliche+Pr%C3%A4zision&title=Spezial%3ASuche&go=Artikel), indem er alle Maße noch auswendig kannte, bis auf den Millimeter. Diese Leistung ist so hoch zu bewerten wie die Leistung eines Forschungsingenieurs (https://de.wikipedia.org/w/index.php?search=Forschungsingenieur&title=Spezial%3ASuche&go=Artikel). Kurz bevor der Sprengapparat, genau wie er von Elser eingestellt war, am 8. November 1939 um 21.20 Uhr explodierte und die Decke herunterkam, hatte Hitler den Bürgerbräukeller um 21.07 Uhr verlassen. Die Explosion verfehlte ihn und die Führungsgruppe der Nazis nur um 13 Minuten. Gewöhnlich sprach Hitler zwei Stunden, dieses Jahr nur knapp eine, weil er sofort mit seinem Sonderzug nach Berlin zurückfahren wollte: Abfahrt 21.31 Uhr. Zur gleichen Zeit, während Hitler in München seine Zuhörer gegen England aufstachelte und den Zweiten Weltkrieg herbei schrie, versuchte Elser, bei Konstanz (https://de.wikipedia.org/wiki/Konstanz) in die Schweiz zu gelangen. Er wurde Opfer einer vom Grenzschutz (https://de.wikipedia.org/wiki/Grenzschutz) bei Kriegsbeginn eingerichteten Lichtfalle. In seiner Jackentasche fanden die Grenzer eine Postkarte des Bürgerbräukellers, Teile eines Zeitzünders (https://de.wikipedia.org/wiki/Zeitz%C3%BCnder) und Spionagematerial (https://de.wikipedia.org/wiki/Spionage). Das alles machte den Grenzgänger aber erst später verdächtig. Elser wurde an die Gestapo nach München überstellt und dort nach langen Folterungen (https://de.wikipedia.org/wiki/Folter), unter anderem durch Heinrich Himmler (https://de.wikipedia.org/wiki/Heinrich_Himmler) persönlich, zu einem Geständnis gezwungen. Andernfalls wäre Elser totgeschlagen worden, wie es bei der Polizei damals in einem so gravierenden Fall leicht möglich war.

Vor einigen Jahren erhoben zwei Berliner Professoren (Peter Steinbach https://de.wikipedia.org/wiki/Peter_Steinbach_%28Historiker%29 / Johannes Tuchel https://de.wikipedia.org/wiki/Johannes_Tuchel) den Vorwurf, die persönliche Folterung durch Himmler könne es nicht gegeben haben, deren Behauptung stelle eine "Nachkriegsdämonisierung" dar, deren Opfer der Biograph Hellmut G. Haasis geworden sei. Daraufhin ist es Haasis gelungen, durch das Scannen der Gestapofotos ein tiefes Hämatom (https://de.wikipedia.org/wiki/H%C3%A4matom) unter Elsers linkem Auge digital nachzuweisen. Damit bestätigt sich die Zeugenaussage des einstigen Münchener Kripochefs Albrecht Böhme nach dem Krieg, eines integren Zeugen, der nach 1945 sich bemühte, Reinhard Heydrichs (https://de.wikipedia.org/wiki/Reinhard_Heydrich) Gestapokommissare am Eintritt in das Bundeskriminalamt (https://de.wikipedia.org/wiki/Bundeskriminalamt_%28Deutschland%29) zu hindern. Leider mühte Böhme sich nach dem Krieg vergeblich, das BKA wurde aufgebaut mit alten SD-Leuten Heydrichs und unter dem Segen der reaktionären Kräfte in CDU und FDP. Die nachgewiesenen Folterungen Elsers sind in der Forschung nie untersucht worden: ein Wegsehen (https://de.wikipedia.org/w/index.php?search=Wegsehen&title=Spezial%3ASuche&go=Artikel) der Historikerzunft (https://de.wikipedia.org/w/index.php?search=Historikerzunft&title=Spezial%3ASuche&go=Artikel), das zu denken gibt und zu dieser Berufsgruppe leider passt. Ja, Folter überhaupt wird von vielen Historikern überlicherweise übersehen, ausgeklammert, bis geleugnet.

Eine Rezension von Haasis' Biografie beleuchtete das eigenartige Schweigen über die Folterungen Elsers. "Es ist das Verdienst von Hellmut Haasis, jüngst z.T. neue und unbeachtete Aspekte der Geschehnisse um Georg Elser präsentiert zu haben (vgl. Haasis, Den Hitler jag ich in die Luft, 1999). So hat bisher die Forschung die Tatsache der systematischen Folter bei den tagelangen Verhören weitgehend ignoriert oder nur am Rande erwähnt. Selbst bei Gruchmann, der sich bereits sehr früh um die politische Rehabilitierung Elsers verdient gemacht hat, heißt es 1970 lediglich an einer Stelle lapidar, Elser sei „verschärften Vernehmungen“ unterzogen worden, „d.h. körperlich misshandelt“ (Gruchmann 1970, S. 14). Über Ausmaß und Form erfahren wir nichts. Hingegen legt Haasis in seiner jüngsten Publikation ein Dokument von Dr. Albrecht Böhme, Chef der Kripo München, vor, das die Atmosphäre beschreibt, die bei Elsers Verhören herrschte: „Nur einmal habe ich ihn [Elser] gesehen, nie mit ihm gesprochen. Als ich den Inhaftierten sah, war ich zufällig Zeuge einer ....." [Zitat selber nachlesen] http://www.wissenschaft-und-frieden.de/seite.php?artikelID=0008)

Die Gestapo suchte in endlosen Verhören nach Elsers Hintermännern (https://de.wikipedia.org/w/index.php?search=Hinterm%C3%A4nner&title=Spezial%3ASuche&go=Artikel), die sie auf Anweisung Hitlers im britischen Geheimdienst SIS finden sollten. Hitler und Himmler wollten nicht glauben, dass Elser alleine gehandelt hatte; er müsse Drahtzieher (https://de.wikipedia.org/wiki/Drahtzieher_%28Metapher%29), Geldgeber und Materiallieferanten gehabt haben. Alles ein Irrtum. Ein Umstand, der noch Jahrzehnte lang die Historiker unrettbar verwirrte. Den entscheidenden Schlag gegen Hitler, wodurch der Weltkrieg samt Holocaust (https://de.wikipedia.org/wiki/Holocaust), Krankenmorden (https://de.wikipedia.org/w/index.php?search=Krankenmorden&title=Spezial%3ASuche&go=Artikel) und weiteren Massenmorden sehr wahrscheinlich verhindert worden wären, hatte ein Handwerker alleine geplant und ausgeführt. Elsers Versuch ist nicht nur durch seinen frühen Zeitpunkt, sondern auch durch die technische Perfektion den Generalstäblern um den Staatsstreich-Versuch vom 20. Juli 1944 (https://de.wikipedia.org/wiki/Attentat_vom_20._Juli_1944) haushoch überlegen.

Bis 1933 hatte Elser immer die KPD (https://de.wikipedia.org/wiki/Kommunistische_Partei_Deutschlands) gewählt, in Ermangelung einer anderen Partei für die kleinen Leute und ihre sozialen Interessen. Außer der traditionell sozialistisch orientierten Holzarbeitergewerkschaft (https://de.wikipedia.org/w/index.php?search=Holzarbeitergewerkschaft&title=Spezial%3ASuche&go=Artikel) gehörte er keiner politischen Organisation an. Elsers heutige Gegner halten sich an seiner Anstecknadel des Rotfrontkämpfer Bundes (https://de.wikipedia.org/wiki/Roter_Frontk%C3%A4mpferbund) auf, die er beim Übergang in die Schweiz auf der Rückseite des Revers seines Jackets angesteckt trug. Aber selbst die Gestapo, die Elser als Befehlsempfänger Moskaus und bezahlten Parteifunktionär (https://de.wikipedia.org/wiki/Funktion%C3%A4r) überführen wollte, vermochte keine Mitwirkung Elsers bei kommunistischen Aufstandsvorbereitungen (https://de.wikipedia.org/wiki/Aufstand) oder ähnlichem nachzuweisen. Elser war nur einem Freund zuliebe in den Rotfrontkämpfer Bund eingetreten und hatte ihm monatlich 30 Pfennige Beitrag gegeben. Wahrlich eine FURCHT (https://de.wikipedia.org/wiki/Furcht) ERREGENDE SUMME für den Sturz von Nationalsozialismus und Kapitalismus.

Aus den acht Toten von Elsers Anschlag suchen seit Jahren stark rechts orientierte Gegner jedes Attentats ("Revisionisten") (https://de.wikipedia.org/w/index.php?search=Revisionisten&title=Spezial%3ASuche&go=Artikel) auf Hitler einen Grund zur Herabwürdigung Elsers zu machen. Sieben Opfer gehörten zu Hitlers gefürchteten Totschlägertrupps, die 1923 beim Hitlerputsch mit der Waffen dabei gewesen und schon früher gegen andersdenkende Arbeiter und andere Demokraten zur blutigen Geißel (https://de.wikipedia.org/wiki/Seuche) der jungen Demokratie geworden waren. Viele machten seit dem von sozialistischen Arbeitern niedergeworfenen rechtsradikalen Kapp-Putsch (1920) (https://de.wikipedia.org/wiki/Kapp-Putsch) mit, demokratische Kräfte im Blut zu ersticken. Als Belohnung erhielten sie von Hitler den BLUTORDEN (https://de.wikipedia.org/wiki/Blutorden) verliehen. Und nur wer an diesem Abend diesen Orden angesteckt hatte, durfte am 8. November 1939 den Bürgerbräukeller betreten und sich zusammen mit Hitler an der gelungenen Zerstörung der Demokratie freuen.

Dennoch schreiben weiterhin Gegner von Elsers Anschlag, es seien "acht unschuldige Opfer" gewesen. Dabei hatte im Jahr 1939 niemand über die Blutopfer geklagt, sie waren sogar willkommen, weil es für einen Nationalsozialisten nichts Ehrenvolleres gab, als das eigene Leben für die Bewegung und für Hitler zu opfern. Zwei Witwen drückten dies vor der Totenkundgebung Rudolf Hess (https://de.wikipedia.org/wiki/Rudolf_He%C3%9F) gegenüber aus: "Was der Tod unserer Männer uns bedeutet, das kann nur ermessen, wer selbst sein Liebstes verloren hat. Wichtiger aber, als dass unsere Männer leben, ist, dass der Führer lebt." (Völkischer Beobachter, 12. Nov. 1939; Mitschnitt der ganzen Kundgebung im Rundfunkarchiv Frankfurt) Lediglich ein einziges Todesopfer war eine am Nazitreiben unbeteiligte Kellnerin. Sie hätte allerdings wissen müssen, dass es grundsätzlich lebensgefährlich ist, sich im Umfeld eines gehassten Massenmörders aufzuhalten. Wer sich in diese Gefahr begibt, ist selber dafür verantwortlich. Elser selbst konnte nach seinen glaubwürdig ermittelten Informationen sicher sein, dass Hitler zwei Stunden reden würde, wie jedes Jahr. Es gehört zur gefährlichen Naivität damaliger wie heutiger Zeitgenossen, dass sie Hitlers Umgebung für absolut sicher hielten, nicht gemeingefährlich und nicht kriminell. So wie sich die meisten Deutschen keinen berechtigten Tyrannenmord (https://de.wikipedia.org/wiki/Tyrannenmord) vorstellen konnten, so verschwendeten sie keinen Gedanken daran, dass man in der Umgebung eines solchen Massenmörders grundsätzlich gefährlich lebte. Und wer sich in solche Gefahr begab, konnte darin umkommen. Bezeichnend ist übrigens, dass sich bei den Elser-Gegnern im Kontext nie eine Erwähnung von Hitlers Massenmorden findet. Zum verräterischen Kontext zählt auch, dass die fünf Todesopfer (hohe Generäle) bei Stauffenbergs Attentat vom 20. Juli 1944 tapfer verschwiegen werden. Im Grunde geht es darum, jedes Attentat moralisch zu disqualifizieren. Moralisch legitim (https://de.wikipedia.org/w/index.php?search=Moralisch+legitim&title=Spezial%3ASuche&go=Artikel) dagegen sei nur die Duldung jedes Gewaltregimes.

Eine vor Jahren entdeckte Gedenkschrift der SA (https://de.wikipedia.org/wiki/Sturmabteilung) Konstanz aus dem Jahr 1934 (Auflage 5.000 Stück, einziges Exemplar heute in der Stadtbibliothek Singen/Hohentwiel; da dieses Original danach in der Bibliothek verstellt wurde und nicht mehr zu finden ist, kann man sich zum Glück an einen frühzeitigen Nachdruck durch den Biografen Hellmut G. Haasis halten: Elser, Nachträge zur Biographie. Nachtrag Nr. 34. AUFSTIEG DER NAZIS UND DER SA IN KONSTANZ - mit dem unrühmlichen Ende mancher Mordbanditen; http://haasis-wortgeburten.anares.org/elser/bio_nachtrag_34.php). Dieser glückliche Quellenfund ermöglicht, Elsers völlig unwichtige Mitgliedschaft im Rotfrontkämpfer Bund mit dem AUFHALTSAMEN AUFSTIEG der SA in Konstanz zu vergleichen. Obwohl der SA-Trupp von Konstanz noch 1928 bloß acht Mann umfasste, waren diese Wenigen dennoch in der Lage, den Wahlkampf zu terrorisieren, unter Duldung des gesamten Bürgertums, der Polizei und der staatlichen Behörden. An die Justiz (https://de.wikipedia.org/wiki/Rechtspflege) braucht gleich gar nicht gedacht zu werden. Noch 1930 zählte die Konstanzer SA nur 40 Mitglieder, die freilich bei SPD-Versammlungen (https://de.wikipedia.org/wiki/Sozialdemokratische_Partei_Deutschlands) diese weit zahlreicheren Demokraten aus dem Saal prügeln durften. 1931 kam der gewünschte Dammbruch, der Massenansturm führte zu 500 Mitgliedern. In Konstanz, einst in der 1848er Revolution (https://de.wikipedia.org/wiki/Deutsche_Revolution_1848/1849) eine Hochburg der rebellischen badischen Demokratie, befanden sich die Straßen und Versammlungslokale in brauner Hand. Der badische SA-Führer Hanns Elard Ludin (1905-1947; https://de.wikipedia.org/wiki/Hanns_Ludin), in Konstanz trotz einer Verurteilung als Krimineller noch lange hoch gefeiert, ließ bei Kriegsbeginn in der Slowakei (https://de.wikipedia.org/wiki/Slowakei) 60.000 slowakische Juden zur Ermordung abholen. Alle diese braunen Konstanzer Umtriebe sind für Elsers heutige Gegner nicht der Rede wert, moralisch höchst verwerflich dagegen nur Elsers kurzzeitige Mitgliedschaft und bedeutungslose Existenz als Karteileiche (1928) im Rotfrontkämpfer Bund. Braune Spuren reichen bei vielen Geschichts-Verbiegern bis in die aktuelle Gegenwart.

Nur dieser Einzelne hatte früh genug erkannt, dass Hitler und seine Führungsgruppe bloß mit Gewalt (https://de.wikipedia.org/wiki/Gewalt) gestoppt werden könnten. Zur selben Zeit gab sich die recht schmale Militäropposition (https://de.wikipedia.org/w/index.php?search=Milit%C3%A4ropposition&title=Spezial%3ASuche&go=Artikel) noch immer als begeisterte Hitler-Anhänger. Die Erkenntnis, dass Hitler unbedingt beseitigt werden müsse, dämmerte selbst nach der Niederlage von Stalingrad (Januar 1943) (https://de.wikipedia.org/wiki/Wolgograd) nur einer kleinen Gruppe im Generalstab. Und selbst dann wurde noch unerträglich lange gezögert, der Anschlag ständig verschoben. Angeblich sei die Stimmung im desinformierten und von der Gestapo terrorisierten Volk noch immer nicht günstig. Schließlich trieb die ängstliche christlich-konservative Opposition quer (Kreisauer Kreis https://de.wikipedia.org/wiki/Kreisauer_Kreis), so gut sie konnte. So kam es zu Stauffenbergs (https://de.wikipedia.org/wiki/Claus_Schenk_Graf_von_Stauffenberg) Anschlag erst am 20. Juli 1944, peinlich spät, kaum fünf Minuten vor zwölf. Geschlagene viereinhalb Jahre nach dem Schreiner von der Schwäbischen Alb (https://de.wikipedia.org/w/index.php?search=Schw%C3%A4bischen+Alb&title=Spezial%3ASuche&go=Artikel), was die besseren Kreise dem Handwerker lange nicht verzeihen wollten.

Genau wie die Nationalsozialisten begrüßten die beiden großen Kirchen, dass Hitler das Attentat überlebt hatte. Theophil Wurm (1868-1953) (https://de.wikipedia.org/wiki/Theophil_Wurm), der evangelische Landesbischof Württembergs und damit der höchste Geistliche von Elsers Bekenntnis, erklärte in Übereinstimmung mit seiner nationalistischen und antisemitischen Grundeinstellung: "Mit dem ganzen [!] deutschen Volk sind wir tief erschüttert über den verbrecherischen Anschlag auf das Leben des Führers in München. Die Geistlichen werden Gelegenheit nehmen, im Gottesdienst am kommenden Sonntag dem Dank gegen Gott für sein gnädiges Bewahren Ausdruck zu geben, und fortfahren in der ernstlichen Fürbitte, dass Gott seine schützende Hand auch fernerhin [!] über dem Führer und unsrem Volke halten möge." (Haasis, Den Hitler jag ich in die Luft, S. 169) Christen wie Nationalsozialisten Hitlers nannten das Überleben "ein Wunder", für das sie am nächsten Sonntag in ihren Gottesdiensten massenweise Dankgebete zum Himmel schickten. So leider auch der Vater des Biographen Haasis (http://haasis-wortgeburten.anares.org/ErwinHaasis/predigten.php).

Den klügsten Zeitungsbericht zu Elsers Attentat veröffentlichte sofort völlig überraschend die "Appenzeller Zeitung" (https://de.wikipedia.org/wiki/St._Galler_Tagblatt) (die zwei zentralen Texte nachgedruckt bei Haasis: Georg Elsers Attentat im Spiegel der NS-Presse und des Schweizer Journalismus, Konstanz 2000, S. 109-113). Der bis heute unbekannt gebliebene Schweizer Journalist - vielleicht aus St. Gallen? - bewies, wie ein scharfsinniger, nicht gebräunter Journalist unter der Verwertung aller internationalen Korrespondentenberichte die Irreführung durch die NS-Presse präzise widerlegen konnte. Nur wegen des geringen Gewichts einer Zeitung im Kanton Appenzell (https://de.wikipedia.org/wiki/Kanton_Appenzell) entging diese höchstwichtige Quelle der rigorosen Zensur durch die eidgenössische Militärabwehr. (https://de.wikipedia.org/w/index.php?search=Milit%C3%A4rabwehr&title=Spezial%3ASuche&go=Artikel) Merkwürdigerweise blieben die Schweizer Quellen zu Elsers Rezeption bis ins Jahr 1999 völlig ausgeklammert.

Die früheste Rezeption (https://de.wikipedia.org/wiki/Rezipient) Elsers beginnt mit dem Attentat vom 20. Juli 1944. Zwei Mitstreiter, der Kripochef Arthur Nebe (1894-1945) (https://de.wikipedia.org/wiki/Arthur_Nebe) und Hans Bernd Gisevius (1904-1974) (https://de.wikipedia.org/wiki/Hans_Bernd_Gisevius), schlugen sich am Tag danach auf der Flucht durch die Mark Brandenburg (nachzulesen bei Hans Bernd Gisevius: Wo ist Nebe? Erinnerungen an Hitlers Reichskriminaldirektor, Zürich 1966). Erst jetzt begriffen sie, dass Elser der Einzige gewesen war, der rechtzeitig gehandelt hatte: so früh wie möglich Hitler beseitigen. Was Nebe dem Abwehrbeauftragten Gisevius erzählte, wurde zum Vermächtnis des bald hingerichteten Kripochefs. „Mit seiner schmächtigen Figur, die welligen dunkelblonden Haare nach hinten aus dem hageren Gesicht gekämmt, kluger, scharfer Blick, feinnervige Handwerkerhände, wirkte er keinesfalls wie ein Fanatiker. Mitglieder von kommunistischen Terroristengruppen sahen anders aus.“ (Haasis, Den Hitler jag ich in die Luft, S. 6-7) Von den führenden Militärs, deren Unfähigkeit Nebe bei diesem Attentatsversuch erneut erleben musste, hielt Nebe nichts: „Das sind doch keine Charaktere, keine in sich geschlossene Persönlichkeiten.“ Den Elser empfand Nebe dagegen ganz anders: „Nimm diesen Elser – das ist ein Kerl! Das ist der einzige unter uns, der es erfasst hatte und demgemäß handelte. Das ist ein Held unserer Zeit – und deswegen werden die Nazis, nein, gerade deine feinen Leute [!] alles tun, um jede Erinnerung an ihn auszulöschen.“ Elsers Schicksal sei „das eines ausgestoßenen Einzelgängers, an dem sich selbst noch die Historiker verlegen vorbei drücken würden, weil er sich in keines der gängigen Schemata von denen, die ‚dafür’, ‚dagegen’ oder aber vollständig indifferent waren, einfügen ließ.“ Nebe, der als Kripochef ohne weiteres viele Verbrechen Hitlers unterstützte, hatte Elser beim Verhör so gut kennen gelernt, dass er ihm einen würdigen Nachruf hinterließ: „Aber weißt du [gemeint ist Gisevius], was mit ihm [Elser] wirklich los war? Dieser Mann aus dem Volke liebte das einfache Volk; er legte mir leidenschaftlich und in simplen Sätzen dar, Krieg bedeute für die Massen aller Länder Hunger, Elend und millionenfachen Tod. Kein ‚Pazifist’ im üblichen Sinne, dachte er ganz primitiv: Hitler ist der Krieg, und wenn dieser Mann weg ist, dann gibt es Frieden…“ (Haasis, S. 80-81)

Gisevius war nach dem Krieg der erste, der Elser als Alleintäter anerkannte. Elsers politische Motivation begriff er freilich so wenig wie Nebe. Der Heidenheimer Journalist Erwin Roth (geb. 1929) kam 1956 durch die Befragung der sonst schweigsamen Verwandten Elsers Motivation sehr nahe. Als er aber Rudolf Augstein (1923-2002) (https://de.wikipedia.org/wiki/Rudolf_Augstein) vom Spiegel seine Ergebnisse anbot und empfahl, das Thema Elser selbst zu bearbeiten, lehnte Augstein ab, man könne da zu keinem Ergebnis kommen. Die ersten grundlegenden Forschungen leisteten Anton Hoch (1969) und Lothar Gruchmann (https://de.wikipedia.org/wiki/Lothar_Gruchmann), der erstmals das Gestapo-Verhör herausgab (1970), leider unter ängstlicher Unterdrückung aller Namen und Örtlichkeiten. Dieses entscheidende Protokoll war schon 1958 im alten Archiv des Bonner Justizministeriums gefunden und sofort dem Bundesarchiv Koblenz (https://de.wikipedia.org/w/index.php?search=Bundesarchiv+Koblenz&title=Spezial%3ASuche&go=Artikel) übergeben worden. Die von Amts wegen zuständigen Historiker und Archivare hatten so wenig Interesse an Georg Elser und seiner Tat, dass sie sich noch geschlagene zwölf Jahre Zeit ließen, um diesen Grundtext zu veröffentlichen.

Elsers beispiellose Tat passte der Nachkriegsgesellschaft in keine ideologische Schublade. Pfarrer Martin Niemöller (1892-1984) (https://de.wikipedia.org/wiki/Martin_Niem%C3%B6ller), wie Elser Häftling in Sachsenhausen und Dachau, hielt es ab 1946 für notwendig, den toten Mithäftling als SS-Mann und bezahlten Attentäter im Auftrag von Himmler und Heydrich zu verleumden. Als Chauvinist, der als Häftling 1939 die Nazis sogar gebeten hatte, mit ins Feld ziehen zu dürfen, war Niemöller bis zu seinem Lebensende informations- und wahrheitsresistent. Obwohl er 1965 in einer Fernsehsendung des NDR zugeben musste, dass er mit Elser nie über das Attentat hatte reden können, behauptete er weiter, Elser habe im Auftrag der Nazis gehandelt. Diese Verleumdungskampagne (https://de.wikipedia.org/w/index.php?search=Verleumdungskampagn&title=Spezial%3ASuche&go=Artikel) fiel in der Täter- und Mitläufergeneration (https://de.wikipedia.org/wiki/Mitl%C3%A4ufer) lange auf fruchtbaren Boden.

Georg Elser II

Elsers Biograf Hellmut G. Haasis interpretierte als erster den schwäbischen Schreiner aufgrund seines politischen Verhaltens und nach den Aussagen von Zeitgenossen als einen libertären Sozialisten (https://de.wikipedia.org/w/index.php?search=libert%C3%A4rer+Sozialist&title=Spezial%3ASuche&go=Artikel). Im Verständnis seiner Königsbronner Mitbürger blieb Elser abgetan als "Sonderling", wenn nicht gar als Verbrecher am Leben des Führers. Obwohl Elser inzwischen anerkannt ist, heißt er häufig auch bei wohlmeinenden Autoren nur "der einfache Schreiner". Nicht ohne Absicht werden Elsers hohe Qualifikation und seine einmalige Tat herunter geredet.

Bezeichnenderweise blieb Elser in der breiten DDR-Forschung zum Widerstand konsequent ausgeschlossen. Im Archiv des KZ Sachsenhausen wurden durch Eingriff der Staatssicherheit (https://de.wikipedia.org/wiki/Ministerium_f%C3%BCr_Staatssicherheit) die Erinnerungen von Paul Sakowski (geb. 1920, Kalfaktor Elsers in Sachsenhausen; https://de.wikipedia.org/wiki/Paul_Sakowski) entfernt und vernichtet. Haasis fand sie inzwischen in einer Kopie in einem nichtgesäuberten Teil der Stasi-Akten. Aufgescheucht von einem DKP-orientierten Informanten aus Heidenheim [der Name lässt sich bei Kenntnis des DKP-Umfeldes leicht vermuten, der jahrzehntelange und noch lebende Anführer U. H.], wurde Elser seit 1979 von der Staatssicherheit Berlin (Ost) gesucht, im Westen. Für die kenntnisfreie DDR-Behörde schien Elser noch zu leben, womöglich als lohnendes Beispiel, wie ein alter SS-Mann im Westen lustig vor sich hin lebe. Der konspirative Geheimdienstauftrag wurde kabarettreif notiert: „Operative Auskunft vor unbefugter Einsichtnahme sichern“. Der Auftrag selbst: „Hinweise zur Überprüfung: soll Attentat auf Hitler ausgeführt haben.“ Von da an blieb die Stasi-Akte leer, der angeblich allmächtige DDR-Geheimdienst war nicht mal in der Lage, das Attentat zu klären. Zugang zu wissenschaftlicher Literatur überforderte die allmächtige Staatssicherheit. Ein Beispiel für die Effektivität dieses Geheimdienstes, inmitten eines unüberschaubaren Gebirges von Einzelbeoachtungen. (Haasis, Wortgeburten, Nachtrag zu Elser, Nr. 4; http://haasis-wortgeburten.anares.org/elser/bio_nachtrag_4.php)

Elser wurde in der zweiten Jahreshälfte 1940 oder Anfang 1941 als „Sonderhäftling des Führers“ (https://de.wikipedia.org/w/index.php?search=Sonderh%C3%A4ftling+des+F%C3%BChrers&title=Spezial%3ASuche&go=Artikel) ins KZ Sachsenhausen eingeliefert und Anfang Februar 1945 vor der anrückenden Roten Armee (https://de.wikipedia.org/wiki/Rote_Armee) nach Dachau verlegt. Hitler hatte geplant, Elser nach dem Krieg in einem Schauprozess (https://de.wikipedia.org/wiki/Schauprozess) als Kronzeugen zu verwenden. Weil Elser sich jedoch konstant weigerte, bei dieser Farce mit zu spielen, musste der von Roland Freisler (1893-1945) (https://de.wikipedia.org/wiki/Roland_Freisler) geplante Hochverratsprozess 1942 aufgegeben werden. Einer der vielen Triumphe von Elser, die bisher untergegangen sind. Am 9. April 1945, kurz vor Kriegsende, wurde der schwäbische Schreiner im KZ Dachau ermordet. Theodor Heinrich Bongartz (1902-1945, SA und SS-Mitglied seit 1928 aus Krefeld) (https://de.wikipedia.org/wiki/Theodor_Heinrich_Bongartz) tötete Georg Elser auf Befehl von Hitler und Heinrich Himmler nachts von hinten durch Genickschuss. Der Mörder wurde erst 1999 durch die Elser-Biographie von Haasis bekannt. Der Münchner Untersuchungsrichter Naaff hatte durch die Befragung des letzten Häftlingskommandos am Krematorium 1954 Elsers Tod ermittelt, doch die Münchner Justiz unterließ es absichtlich, an Elser zu erinnern. In der BRD wie in der DDR verfolgten die Behörden dieselbe Linie: Elser vergessen, seine Tat wirkte als Vorwurf an Tätergeneration wie Mitläufer. Bongartz hatte 1945 im alten Friedhof von Heilbronn-Böckingen (https://de.wikipedia.org/wiki/B%C3%B6ckingen) ein Ehrengrab bekommen. Das Heilbronner Friedhofsamt hielt nach Erscheinen der Haasis-Biographie die Ehre dieses Toten für nicht mehr gegeben und beendete die "Totenruhe", indem es die Grabplatte entfernte. Sie befindet sich heute in einer Rumpelkammer der Elser-Gedenkstätte Königsbronn, zusammen mit dem (völlig falschen) Nachbau des Sprengapparats für den Film von Klaus Maria Brandauer. (https://de.wikipedia.org/wiki/Klaus_Maria_Brandauer)

Erst Ende der 1970er Jahren begann langsam die Anerkennung Elsers als des fähigsten Widerstandskämpfers (https://de.wikipedia.org/wiki/Widerstandsk%C3%A4mpfer) gegen Hitlers Regime. Seit 1995 existiert in der Gedenkstätte Deutscher Widerstand (Berlin) (https://de.wikipedia.org/wiki/Gedenkst%C3%A4tte_Deutscher_Widerstand) eine Sonderabteilung für Georg Elser. Eine Wanderausstellung kursiert durch deutsche und österreichische Städte, darüber hinaus ist Elser für die Geschichtsbildung noch nicht gefragt. In der deutschsprachigen Schweiz war bisher niemand dafür zu gewinnen, die kleine Alpenrepublik hat mit den nie abreißenden Bankenskandalen offenbar vollauf zu tun.

Zitat Georg Elser nach dem Verhörprotokoll der Gestapo Berlin: "Die seit 1933 in der Arbeiterschaft von mir beobachtete Unzufriedenheit und der von mir seit Herbst 1938 vermutete unvermeidliche Krieg beschäftigten stets meine Gedankengänge. Ich stellte allein Betrachtungen an, wie man die Verhältnisse der Arbeiterschaft bessern und einen Krieg vermeiden könnte. Die von mir angestellten Betrachtungen zeitigten das Ergebnis, dass die Verhältnisse in Deutschland nur durch eine Beseitigung der augenblicklichen Führung geändert werden könnten."

Ohne so etwas zu beabsichtigen, schuf ein NS-Journalist am 3. Tag des einwöchigen Gestapoverhörs November 1939 ein wunderschönes Denkmal Elsers, indem er ungefiltert beschrieb, wie Elser in dem langen Verhör auf ihn wirkte. Anwesend war die ganze NS-Prominenz, außer Hitler, der als der "Erlöser der Nation" ständig fehlte. Der Bericht erschien im "Völkischen Beobachter", wurde also von Millionen gelesen und allenthalben nachgedruckt.

"Wir haben diesen Mann gesehen. Das ist der Mörder der Opfer jenes furchtbaren Planes, das ist der Mann, der den Führer und mit ihm die Führerschaft des Reiches treffen wollte. Man muss sich das alles immer wieder vor Augen halten, denn dieser Mann dort hat keine [!] auffällige Verbrecherphysiognomie, sondern intelligente Augen [!], leise vorsichtig abwägende Ausdrücke, die Vernehmungen dehnen sich endlos, jedes Wort überlegt [!] er lange und genau, bis er Antwort gibt, und wenn man ihn dabei beobachten kann, vergisst [!] man im Augenblick, vor welchem satanischen Untier [!] man steht, welche Schuld, welche grausige Last dieses Gewissen dort scheinbar so leicht zu tragen imstande ist." (Haasis, Den Hitler jag ich in die Luft, S. 228f)

Die am weitesten reichende Würdigung nahm in seinem Buch "Elser als Kriegsgegner" der Biograf Hellmut G. Haasis vor, im Kapitel "Hätte Elser Erfolg gehabt - was wäre der Menschheit erspart geblieben?" "Über 70.000 Kranke und Behinderte ließ Hitler ab 1940 ermorden. Wenn er aber selbst bereits begraben gewesen wäre, hätten diese Krankenmorde nicht mehr stattgefunden. Die Erschießung und Vergasung von Millionen europäischer Juden begannen erst, als die Nazitruppen die Sowjetunion überfielen. Hätte Hitler bereits 1939 ins Gras gebissen, so hätte es die Todeslager im Osten nicht gegeben. Ohne Hitler wäre der Krieg, falls er überhaupt noch weitergeführt worden wäre, nie an allen denkbaren Fronten zugleich vorangetrieben worden. (.....) Diesen militärischen Irrsinn hätte es ohne Hitler sicher nicht gegeben. So hätten viele Millionen Soldaten aller Völker nicht zu sterben brauchen. Und die Truppen der westlichen und östlichen Alliierten hätten sich nie an der Elbe getroffen, die Spaltung Europas in Ost und West hätt es so nicht gegeben, der Kalte Krieg hätte den Kontinent nicht so scharf zerrissen. Damit wäre auch die Verelendung Osteuropas nicht gekommen, die erst unter der wegen Hitler erstarkten Diktatur Stalins entstand. Am Ende wäre der Menschheit der Atomkrieg (https://de.wikipedia.org/wiki/Atomkrieg) mit den Bomben auf Hiroshima und Nagasaki 1945 erspart geblieben." (Hellmut G. Haasis: Georg Elser. Ein schwäbischer Kriegsgegner. Eine Einführung mit Grafiken von Uli Trostowitsch. Ulm 2012, S. 110-112)

Literatur

  • Peter-Paul Zahl: Johann Georg Elser. Ein deutsches Drama; Bühnenstück, Trotzdem Verlag, Grafenau 1996; (uraufgeführt im Naturtheater Heidenheim, Regie: Peter-Paul Zahl).
  • Hellmut G. Haasis: Den Hitler jag' ich in die Luft. Der Attentäter Georg Elser, Rowohlt-Verlag, Berlin 1999. Vollständig überarbeitete Ausgabe, Nautilus Verlag Hamburg 2009 (5. Aufl.) 400 S. ISBN 9787-3-89401-606-7
  • Hellmut G. Haasis: Georg Elser. Ein schwäbischer Kriegsgegner. Eine Einführung mit Grafiken von Uli Trostowitsch. Klemm & Oelschläger, Münster-Ulm 2012. 120 S. ISBN 978-3-86281-043-7
  • Hellmut G. Haasis: Georg Elsers Attentat im Spiegel der NS-Presse und des Schweizer Journalismus. Regionale Aspekte zum Anschlag im Bürgerbräu am 8. November 1939, in: Andreas Grießinger (Hg.): Georg Elser. Verfolgte – Flüchtlinge – Opportunisten, Konstanz UVK 2000, S. 91-114 (darin Wortlaut von 3 interessanten Schweizer Zeitungsartikeln über Elsers Widerstandstat)
  • Hellmut G. Haasis: Georg Elser schwäbisch bei der Gestapo. Ein Stück mit 20 Szenen. Paris Reutlingen usw., Freiheitsbaum, 2007. 4. Aufl. 2010 ISBN 3-922589-31-6
  • Hellmut G. Haasis: Georg Elser ein libertärer Sozialist. in: Neues Deutschland, 9. November 2009. http://haasis-wortgeburten.anares.org/elser/elser3a.php
  • Hellmut G. Haasis: DER SCHNURRBART AUGUST. Georg Elsers Freundin Elsa Härlen acht Stunden im Verhör bei Hitler. http://haasis-wortgeburten.anares.org/surrealistische/surr_10.php
  • Steinbach, Peter / Tuchel, Johannes: Georg Elser: der Hitler-Attentäter. Berlin, be.bra-Verl., 2010. 368 S. ISBN 978-3-89809-088-9 (darin findet sich Elsers Gestapoverhör von 1939 komplett nachgedruckt)


Elser, Georg

Film

Gedenkstätte

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