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Cornelius Castoriadis

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Cornelius Castoriadis (griechisch Κορνήλιος Καστοριάδης, *11. März 1922 in Konstantinopel (heute Istanbul); † 26. Dezember 1997 in Paris) war libertär-sozialistischer Theoretiker und Aktivist, politischer Philosoph, Psychoanalytiker und Ökonom.


Biografie

In Athen aufgewachsen, beschäftigte er sich schon sehr früh mit Politik, entdeckte im Alter von 12 Jahren die Philosophie und den Marxismus, trat 1937 der unter der Metaxas Diktatur illegalen Organisation der Kommunistischen Jugend und 1941 der Kommunistischen Partei (KKE) bei. Schnell stellte er fest, dass "die Kommunistische Partei nichts Revolutionäres an sich hatte, sondern eine chauvinistische und durch und durch bürokratische Organisation war". Nach nur einjähriger Mitgliedschaft und einem gescheiterten "Reformversuch", brach er mit der KKE. Er trat der griechischen trotzkistischen Gruppe unter Führung Spiros Priftis' (auch bekannt unter dem Pseudonym Aghis Stinas) bei und schloß sich dem Widerstand gegen die deutsche Besatzung an. 1945 wurde Castoriadis sowohl von Faschisten als auch Stalinisten bedroht, nach dem Abschluss seines Studiums in Wirtschaftslehre, sowie Rechts-und Politikwissenschaft an der Universität in Athen, immigrierte er nach Paris und setzte dort seine Studien, finanziert durch ein Stipendium, am Institut de France fort. Ende 1945 tritt Castoriadis in die französische Sektion der Trotzkistischen Vierten Internationale ein, die er 1948 wieder verließ. Zusammen mit Claude Lefort und anderen GenossInnen gründete er die Zeitschrift (1949-1965) und gleichnamige politische Gruppe (1948-1967) Socialisme ou Barbarie. Mit dieser Gruppe entwickelte er eine radikale Kritik der westlichen wie östlichen Gesellschaftssysteme und der traditionellen Arbeiterbewegung und formulierte die Grundzüge einer auf der Idee der Arbeiterselbstverwaltung und der Rätedemokratie beruhenden gesellschaftlichen Alternative. Nach der Revolte des Mai '68, zu deren Inspirationsquellen die Gruppe gehörte, praktizierte Castoriadis als Psychoanalytiker und war später als Forschungsdirektor an der École des Hautes Études en Sciences Sociales tätig. Er arbeitete die ursprünglichen Konzeptionen im Sinne einer Kritik des herrschenden kapitalistischen Projekts und der Aufklärung und des Weitertreibens des gegen dieses Projekt opponierenden Entwurfs kollektiver wie individueller Autonomie weiter aus. Am Leitfaden der Kategorie des radikalen Imaginären skizzierte er die Umrisse einer originellen Sozial- und Subjekttheorie, die das kreative Element des Sozialen wie des Subjekts in den Mittelpunkt stellt.

Deutsche Werkausgaben

Die Verlag Edition AV , Lich in Hessen, Ausgabe, Ausgewählte Schriften.

Weitere Werke

Weitere Literatur

  • Gabler, Andrea: "Antizipierte Autonomie. Zur Theorie und Praxis der Gruppe "Socialisme ou Barbarie" (1949-1967)", Offizin Verlag, Hannover 2009. ISBN: 9783930345649 [5]
  • Claude Lefort: "Die Bresche. Essays zum Mai 68" (Einleitung: Hans Scheuelen), Verlag Turia+Kant, Wien 2008. ISBN 9783851325201. www.turia.at

Zitate

  • "Wenn soviele Menschen ein oberflächliches Interesse für falsche Propheten zeigen, wieviel besser wäre es, diesem wahren Denker wirkliche Beachtung zu schenken." Nicolas Walter, in: "FREEDOM. Anarchist Fortnightly" 15. August 1998.

Weblinks

siehe auch

Kategorie:PhilosophInnen Kategorie:Revolutionär