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Containern

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Containern ist eine Praxis, Lebensmittel kostenlos zu organisieren, die mittlerweile innerhalb verschiedenster Szenen genutzt wird. Dabei werden Produkte angeeignet, die in der kapitalistischen Verwertung abfallen, da sie geringe Normmängel haben oder bei denen das Mindestverkaufs- resp. Mindestverkaufshaltbarkeitsdatum bald abläuft und in der Folge nicht mehr regulär verkauft werden dürfen. Da das Mindestverkaufsdatum jedoch meist sehr eng gesteckt ist und lediglich angibt, bis wann der Hersteller den regulären und somit kommerziellen Verkauf von Lebensmitteln zuläßt, damit keinerlei sichtbare, geschmackliche oder andere Qualitätseinbussen zu erwarten sind, lassen sich Lebensmittel 'auf jeden Fall' ohne wesentliche Geschmacks- und Qualitätseinbußen sowie gesundheitliches Risiko auch über das Mindestverkaufs- resp. Mindesthaltbarkeitsdatum hinaus verzehren.

Hintergründe[edit]

Gecontainerte Lebensmittel (Quelle:[1] Dumpsterdiving Switzerland)

Herkömmlicherweise wird ein Mensch durch ökonomische Realitäten zum Containern gezwungen. In den 90er Jahren entsprang der Antiglobalisierungs- und Erdbefreiungsbewegung dann der Freeganismus, ein Anti-Konsum-Lebensstil, der das Containern als politisches Statement verbreitete.

"Es geht darum, ein Überleben zu sichern, ohne die konventionelle Wirtschaft zu unterstützen und ein Minimum an Ressourcen zu verbrauchen. Freegane Grundsätze sind Grosszügigkeit, Solidarität, Freiheit, Kooperation und Teilen - sie stehen im krassen Gegensatz zu den Prinzipien unserer Gesellschaft, wie Materialismus, moralische Apathie, Wettbewerb, Konformität, Gier..."[2]

Containern ist auch Teil einer ökologischen Bemühung um einen Lebensstil, für den möglichst wenige Ressourcen aufgewandt werden, denn die weggeworfenen Güter sind aus dem Verwertungskreislauf der kapitalistischen Volkswirtschaft ausgeschieden; ihre Produktion wird nicht unterstützt. Mit diesem Argument wird auch der vegane Anspruch hinter dem Containern gestützt: während Tonnen von Tierprodukten weggeworfen werden, ist der Gebrauch oder Verzehr dieser Produkte nicht mit ökonomischer Gratifikation verbunden. Das Prinzip des Veganismus als Boykott von Tierprodukten lässt sich so erfüllen. Kritisch hingegen sind viele Tierrechtsaktivist_Innen gegenüber der Tatsache, dass gegen Aussen gewissermassen der Eindruck vermittelt wird, dass der Konsum von Tierprodukten unproblematisch sei.

In Deutschland kann selbst Abfall noch einem Eigentümer zuzurechnen sein, so dass diese Handlung rechtlich ein Diebstahl ist. Bei Entdeckung durch Mitarbeiter wird allerdings meist nur ermahnt, zumal sich die nur selten eingeschaltete Polizei wenig für einen Diebstahl von „wertloser“ Ware interessiert. Trotzdem ist Vorsicht geboten, denn viele Supermarktbetreiber_Innen o.ä. befürchten Gewinneinbussen durch Dumpsterdiver_Innen, weswegen sie dafür sorgen werden, dass es beim nächsten Mal nicht so einfach ist, sollten sie Hinweise für eine solche Aktion entdecken.

Containern für Einsteiger/Innen[edit]

Containern ist eine schnelle und effektive Methode an Essen zu gelangen. Hinter vielen Geschäften stehen die Mülltonnen (Container) in die die nicht mehr befriedigend zu vermarktenden Lebensmittel gelangen. Das Containern wird häufig von den Angestellten nicht gern gesehen. Manchmal läßt sich aber auch ein Gespräch aufbauen, nach dem selbige abgelaufene Lebensmittel aufheben. Hat den Nachteil, dass du dort dann regelmäßig auflaufen musst, ansonsten machst du für dich und andere diese Connection kaputt. Klappt aber im Normalfall nicht.

Wenn du bei Angestelltenkontakt Stress kriegst, ist das egal. Geh einfach weg, dann geht's bestimmt ohne Polizeikontakt.

Die Container sollten immer möglichst sauber hinterlassen werden (also nicht den ganzen Inhalt auf dem Boden verteilen). Ansonsten ist die Wahrscheinlichkeit größer, dass in Zukunft der Container abgeschlossen wird.

Viele Container sind mit nem Dreikantschlüssel (Seitenlänge 1cm) abgeschlossen. Den gibt es im Werkzeugladen(zum Beispiel für Schaltschränke). Es gibt auch Container die mit Innenvierkant zu öffnen sind, die lassen sich am einfachsten mit einer Türfalle öffnen. Die großen Plastetonnen sind häufig recht simpel seitlich mit nem Vorhängeschloß versehen, wobei es viele Möglichkeiten gibt den Zentimeter Plastik, der das Schloß hält, zu zerlegen( Feuer, Säge, Messer...)

Ne Kette bei nem Container, der häufig genutzt werden soll wird nach dem durchkneifen (Bolzenschneider) oder sägen (Puk-Säge mit Metallsägeblatt ausser Innentasche) mit eigenem Schloß versehen. Beim durchtrennen mit einem Bolzenschneider Jacke drumlegen, dann machts nicht son Lärm. So haben sowohl die Angestellten als auch du ihren Schlüssel zum Erfolg und alle sind glücklich. Kannste dann natürlich nur ausserhalb der Öffnungszeiten benutzen,damits nicht auffällt. Wenn du die Kette nach dem durchtrennen wegschmeißt kann es passieren, dass am nächsten Tag die nächste Kette, die dann noch fetter sein kann, dran hängt. Ist dann ja auch blöd für andere. Der Trick hat übrigens mit nem kleinen Schäkel anstelle eines zweiten Schlosses schon mal fast ein Jahr hingehauen.

Brot,daß zurrückgeht steht auch oft auf der Laderampe oder in Schränken in der Nähe. Die Entnahme wird nicht gern gesehen, da das zurückgehende Brot abgerechnet wird.

Manchmal sind die Container nur Tags draußen und werden nach den Öffnungszeiten reingeholt oder abgeschlossen. Einmal pro Woche kommt dann die Müllabfuhr. Manche Geschäfte schließen dann zu Geschäftsschluss ihre Container auf oder sind so freundlich, sie aus ihren Verschlag zur Straße zu rollern.

Siehe auch[edit]


Kategorie:Konsum