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Difference between revisions of "Anarchismus"

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*[[Anarchie]]
 
*[[Anarchie]]
 
*[[Vivir la Utopia]] Die Utopie leben! Der Anarchismus in Spanien. '''Film''' von Juan Gamero 1997.
 
*[[Vivir la Utopia]] Die Utopie leben! Der Anarchismus in Spanien. '''Film''' von Juan Gamero 1997.
[<united anarchists>[http://www.freegermany.de/anarchie-united-anarchists.html Ziele von United Anarchists]</united anarchists>]
 
 
Den Darstellungen unter "Was ist Anarchismus?" kann ich im Großen Ganzen nur zustimmen, bis auf zwei Dinge, die ich anders sehe: Frauen und Männer sind verschieden, so müssen sie auch verschieden behandelt werden. Gesund eingestellte Männer sind wundervoll, gesund eingestellte Frauen sind, das sehen alle Naturvölker so, göttlich:
 
 
"Die Menschheit richte sich nach dem, was die gerechten und vernünftigen unter den Frauen am Ende des freien und für alle offenen Streites der Argumente wollen, im Kleinen, im Großen, in allem!"
 
 
[http://www.freegermany.de/enzyklpaedie-der-deutschen-anarchisten.html]
 
 
Das wird ja auch von Tacitus bestätigt, der damals noch naturgemäß lebende Stämme der Westgermanen beschrieb. Der zweite Punkt ist der folgende: Man sollte Menschen auch hinsichtlich ihrer Fähigkeiten und ihrer Verbrauchseigenschaften unterschiedlich behandeln. Wer schwer tragen kann, muss schwer tragen, wenn schwer zu tragen ist. Wer mit geringem Energieaufwand eine bestimmte Arbeit verrichten kann, für die ein anderer viel mehr Energie brauchte, der sollte diese Arbeit tun, solange ihm nicht zuviel aufgebürdet wird. Das gilt tatsächlich auch in Naturgesellschaften, das eine wie das andere. Tacitus beschreibt zum Beispiel bezüglich der Westgermanen, dass gerade die größten Draufgänger in der Verteidigung gegen Feinde im Alltag die größten Faulpelze gewesen seien. Das ist bei den Löwen auch so, und hat den selben Grund, weshalb man nicht mit einem LKW zum Bäcker fährt, um Brötchen zu kaufen: Energiesparen. Hunger war über Millionen von Jahren Todfeind Nr.1, entsprechend sind wir triebgerecht darauf eingestellt, den gesamten Energieverbrauch in Sippen zu minimieren.
 
 
Das ist auch der Grund dafür, dass die leichtere Frau tatsächlich fleißiger ist als der Mann, wir kennen das alle aus der Schule. Das dürfte auch der Grund dafür sein, dass nicht alle Menschen Genies sind: Ein geniales Hirn verbraucht mehr Energie, und für die Sippe reichte es, wenn sie ein, zwei oder drei sehr kluge Köpfe hatte. Energiesparzwang ist auch ein Grund dafür, dass Senioren, die leichte Arbeiten ebenfalls ökonomischer verrichten können als 25-jährige Kraftprotze, unbedingt etwas nützliches tun wollen. Auf all diese Dinge muss ein gesundes Sozialleben eingerichtet sein, weil wir es triebgemäß so wollen. Künstliche Bedürfnisse lassen sich übrigens nur solange schaffen, wie Trieberfüllung nicht gegeben ist. Sobald sie gegeben ist, fehlt jede Motivation, irgendetwas im Grunde unsinniges zu tun.
 
 
Winfried Sobottka, United Anarchists
 
  
 
== Weblinks ==
 
== Weblinks ==

Revision as of 16:42, 12 July 2009

Anarchismus

Inhalt

  1. Systematik der Richtungen
  2. Symbole
  3. Literatur
  4. AnarchistInnen

Unter Anarchismus werden in der Anarchopedia folgende Strömungen verstanden: Grüner Anarchismus, Anarcho-Pazifismus, Libertärer Kommunalismus, Primitivismus, post-linker Anarchismus, Anarcha-Feminismus, Solidarischer Anarchismus, Anarcho-Syndikalismus, Kollektivismus, Anarcho-Kommunismus, Plattformismus, Folk Anarchy, Postanarchismus, Anarchismus ohne Adjektive (strömungsloser Anarchismus) und libertärer Individualismus.


Was ist Anarchismus?

AnarchistInnen wollen eine herrschaftsfreie, gewaltlose Gesellschaft, in der Menschen miteinander leben können, ohne zu befehlen oder Befehlen folgen zu müssen. Sie nennen diese (künftige) Gesellschaft einer herrschaftsfreien Menscheit, in der sie selbst entscheiden was zu tun und was notwendig ist, in der nur noch die Bedürfnisse der Menschen (und nicht mehr die eines abstrakten Marktes oder eines auf Gewalt begründeten Staates) zählen, in der auch keine abstrakten Herrschaftsorganisationen mehr existieren Anarchie (deutsch: die herrschaftsfreie Gesellschaft). Ein Mensch, der nach diesen Prinzipien lebt oder eine herrschaftsfreie Gesellschaft anstrebt, wird als Anarchist bezeichnet. Bisweilen wird das Adjektiv libertär (dt. freiheitlich) als Synonym für „anarchistisch“ benutzt.

Anarchismus ist eine politische Philosophie, die grundsätzlich alles in Frage stellt und fortwährend danach strebt, Strukturen aufzudecken, aus denen Herrschaft hervor geht. Die ständige Weiterentwicklung im eigenen Denken ist essentiel für die Mitglieder der Bewegung. Anarchismus stellt den Glaubenssätzen anderer Theorien die Überwindung von Dogmen gegenüber und grenzt sich damit von Ideologien ab. Anarchismus stellt keine bloße Aneinandereihung von Beliebigkeiten dar, sondern beinhaltet die Verneinung jeder Herrschaftsstruktur und eine kleine Reihe von Prinzipien:

Selbstbestimmung. Keine Mehrheit soll über Minderheit, keine Gruppe über Einzelne entscheiden dürfen
Selbstorganisation. Gemeinschaftliche Selbstverwaltung statt Unterordnung oder Wahl von Entscheidungsträgern
Gleichberechtigung. Keine Stimme wird stärker gehört, nur weil sie einer Person gehört, die bestimmte Merkmale oder besseres Wissen aufweist, oder weil sie sich besser artikuliert

Da Anarchismus auch als Theorie der Anarchie[1] verstanden wird, stehen einige Anarch(o/a)s diesem Begriff kritisch gegenüber. Sie betrachten nur das konsequente Leben der Anarchie als zielführend. Erich Mühsam schrieb dazu:

Anarchismus ist die Lehre von der Freiheit als Grundlage der menschlichen Gesellschaft. Anarchie, zu deutsch: ohne Herrschaft, ohne Obrigkeit, ohne Staat, bezeichnet somit den von den Anarchisten erstrebten Zustand der gesellschaftlichen Ordnung, nämlich die Freiheit jedes einzelnen durch die allgemeine Freiheit. In dieser Zielsetzung, in nichts anderem, besteht die Verbundenheit aller Anarchisten untereinander, besteht die grundsätzliche Unterscheidung des Anarchismus von allen andern Gesellschaftslehren und Menschheitsbekenntnissen.

AnarchistInnen wollen weder Chaos noch Krieg, wie oft behauptet bzw. bewußt in Anerkennung des Gefahrenpotentials, welches von der herrschaftsfreien Idee für die Herrschenden ausgeht, verbreitet wird. AnarchistInnen sind auch nicht prinzipiell gegen jeder Form von Organisierung (siehe z.B. FAU), wie z.B. von KommunistInnen häufig spekuliert wird, sondern sie wenden sich in erster Linie gegen Hierachiestrukturen in (und durch) Organisationen.

Der Anarchismus strebt also eine gesellschaftliche Organisationsform an, die von den Menschen gelebt wird und frei von Hierarchien ist, deshalb bestehen u.a. Ähnlichkeiten zwischen Anarchie, Rätekommunismus, dem "Verein freier Produzenten" (Pohrt) und/oder Basisdemokratie.

Prinzip

Wichtigstes Prinzip des Anarchismus ist die Selbstorganisation auf gleichberechtigter Grundlage.

Das Leben kann auf kleinstmöglicher sozialer Ebene geregelt werden.

Jeder Mensch soll die ihn betreffenden Entscheidungen selbst gemeinsam mit anderen fällen. Deshalb wenden sich AnarchistInnen auch immer gegen den Staat, da auch in heutigen (parlamentarischen) Demokratien die Entscheidungen nur von wenigen in der Regierung, in Parteien, Unternehmen etc. getroffen werden.

Zu einer gerechten Gesellschaft gehört auch ein gerechtes Wirtschaften. Deshalb lehnen AnarchistInnen autoritäre Wirtschaftsordnungen wie den Kapitalismus ab, egal ob als Marktwirtschaft oder als Staatssozialismus, und streben eine selbstorganisierte Wirtschaft an, die bedürfnisorientiert produziert, ohne künstliche Bedürfnisse zu erzeugen (wie es oft durch Werbung oder Künstliche Verknappung geschieht). Hierfür gibt es unterschiedlichste Modelle und Ideen, die nebeneinander und miteinander existieren können. Das Prinzip von gleichberechtigter Selbstorganisation gilt ökonomisch für die Produktions-, Zirkulations-, Konsumtions- und Rekreationssphäre und gesellschaftlich für alle anderen Bereiche.

AnarchistInnen wollen nicht die Macht übernehmen (im Gegensatz zu Partei-KommunistInnen), sie wollen auch nicht für andere Menschen entscheiden – ihr Ziel ist es, dass die Menschen ihr Leben in die eigene Hand nehmen und sich ihrer selbst bewusst werden. Freiwillig angenommene, wechselnde Machtstrukturen, die nicht zu Herrschaft gerinnen, sind mit Anarchie vereinbar. TrainerInnen, Lehrende, Ratgebende; aber auch im Idealfall wechselnde Arbeitsteilung haben Sinn.

AnarchistInnen streben eine Gesellschaft an, in der jeder Mensch gleich behandelt wird, d.h. auf gleicher Ebene mit anderen lebt, eine horizontale Gesellschaft. Äußerlichkeiten wie Herkunft, soziales oder biologisches Geschlecht, Behinderungen, Alter o. ä. sollen nicht als Kriterium gelten, nach denen mit anderen umgegangen wird.

Aufgabe anarchistischer TheoretikerInnen kann es sein, eine neue Strategie für die Auseinandersetzung gegen Macht zu entwickeln. Wie kann eine nachhaltige anarchistische Netzstruktur mittels der neuen Medien aufgebaut werden und wie kann die soziale Bewegung weiter in die anarchistische Richtung, weg von Hierachien und Sozialstaatsglauben, aufgerichtet werden?


Anarchismus = Freiheit + Sozialismus (M. Bakunin)
Leben einzeln und frei wie ein Baum und geschwisterlich wie ein Wald ist unsere Sehnsucht (Nazim Hikmet)

siehe auch

Weblinks

Kategorie:Anarchismus Kategorie:Politologie

Fußnoten

  1. Anarchie vom Griechischen αναρχία - an archia; deutsch: ohne Herrschaft
sh:Anarhizam