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Difference between revisions of "AnArchiv"

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*[[Bibliothek der Freien]] - anarchistische Bibliothek in Berlin.
 
*[[Bibliothek der Freien]] - anarchistische Bibliothek in Berlin.
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*http://ficedl.info/ - Fédération internationale des centres d’études et de documentation libertaires (FICEDL)

Revision as of 15:24, 23 October 2014

1971 gründete Horst Stowasser „Das AnArchiv“ als anarchistisches Dokumentationszentrum. Es zählt zu den größten Sammlungen von deutschsprachigen Büchern, Zeitschriften, Bilder, Filmen und schriftlichen Dokumenten zu anarchistischen Themen. Darüber hinaus finden sich auch ungezählte schriftliche Archivbestände in anderen Sprachen. Sowohl die Sammlung als auch die Unterbringung dieses libertären Archives hat Horst Stowasser über viele Jahre weitestgehend alleine finanziert, bis ihn eine finanzielle Krise, danach die Spätfolgen der Kinderlähmung und schließlich Horst Stowassers zu früher Tod im Jahr 2009 daran hinderten. Nach Horst Stowassers Tod bildete sich ein Verein, das Horst-Stowasser-Institut um den Bestand des Archivs zu sichern. Das AnArchiv befindet sich in Neustadt an der Weinstraße.

Warum ein Anarchiv?

Die Geschichte wird von den Herrschenden geschrieben und wurde bzw. wird mit viel staatlicher Unterstützung in öffentlichen Museen, Staats- und Parteiarchiven bestens konserviert. Die Geschichte des Anarchismus findet dort keinen Platz. Es ist die Geschichte von Menschen in einer Bewegung, die sich gegen menschenunwürdige Verhältnisse zur Wehr setzten, sich Gedanken über die Wurzeln dieser Probleme machen und offen das aussprechen was sich viele andere nicht trauen. Diese Menschen wurden und werden noch heute Radikale genannt, was auch erst einmal richtig ist, denn das Wort ‚radikal‘ ist vom lateinischen radix (Wurzel) abgeleitet und beschreibt das Bestreben, gesellschaftliche und politische Probleme „an der Wurzel“ anzugreifen und von dort aus möglichst umfassend, vollständig und nachhaltig zu lösen. Dies sind Gründe, warum anarchistische Dokumentationszentren und ähnliche Einrichtungen eher selten aber nicht weniger wichtig sind.

Hierzu ein Auszug aus einem Interview mit Horst Stowasser: „Es ist ein Gedächtnis der Bewegung, denn Anarchismus findet normalerweise in der offiziellen Geschichtsschreibung keinen Platz, und dieser Erfahrungsschatz wäre wahrscheinlich für alle Zeiten verloren, wenn es solche Archive nicht gäbe. Das AnArchiv ist ein anarchistisches Archiv, wie das Wortspiel schon verrät: eine riesige Bibliothek mit Monographien und Büchern, vor allem auch eine Sammlung von seltenen Dingen, wie Flugblätter, Diskussionspapiere, Aufkleber, Plakate, Filme, Musik und Zeitschriften. Der Schwerpunkt ist deutschsprachiger Anarchismus. Wir haben aber auch schöne Exponate aus aller Welt“.

Ziele - Das AnArchiv dient

Ziel des AnArchivs ist es, Publikationen zur anarchistischen Praxis und Theorie für die Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Denn Vieles, was unter großem Tam Tam neu entdeckt wird, wie etwa die Zauberworte „Nachhaltigkeit“ und „Ökologie“, haben Anarchistinnen schon vor hundert Jahren vertreten. Auch die Idee des Tauschhandels anstatt Geldwirtschaft, die heute in vorerst wenigen Euroländern wieder aufblüht und den Menschen das Überleben sichert, ist ein Kernthema der anarchistischen Wirtschaftskritik. Auch der Wunsch nach dezentralen und basisdemokratischen Strukturen ist nicht neu. Das libertäre Gedankengut muss „nur“ für die Gegenwart verwertbar aufgearbeitet werden. Das AnArchiv dient... als Quelle für akademische und andere wissenschaftliche Arbeiten, als Fundgrube für Biblio- und Biographien, als Recherchequelle für historische Romane, als Leihbücherei für interessierte Menschen, als Begegnungsstätte für Menschen, die sich libertär vernetzen möchten, als Multiplikator für freiheitliche, friedliche, menschenwürdige und vielerlei andere positive Gedanken, …und zu vielem mehr.

Von uns betreut sind: Circa 50 m2 Ausstellungsfläche auf 3 Stockwerken.

Mit derzeit rund:

   65 Regalmeter im Keller (Zeitungen, Magazine u.ä.)
   35 Regalmeter im EG (Bücher),
   60 Regalmeter im Bücherzimmer,
   18 Regalmeter im Schriftwechselarchiv (ausbaubar),
   Ein ausbaubarer Speicher für ungefähr weitere 60 Regalmeter (derzeit zur Lagerung von Randliteratur genutzt),
   Ein Bett zur Übernachtungen von fleißigen Helfern,

gefüllt mit:

   ca. 2.000 Bücher und Broschüren mit direktem libertärem Bezug,
   ca. 1.000 weitere Bücher mit Randliteratur (z.B. Arbeiterbewegung, Revolutionen, Alternativen) und kritischen Betrachtungen zur Anarchie,

sowie

   ca. 270, bereits katalogisierte deutsche Zeitungen und Zeitschriften mit direktem anarchistischen Bezug (ganze Jahrgänge und Einzelnummern),
   ca. 100, bereits katalogisierte spanische Presseerzeugnisse mit direktem anarchistischen Bezug (ganze Jahrgänge und Einzelnummern),
   Ungezählte anderssprachige Presseerzeugnisse mit direktem anarchistischen Bezug,
   Ungezählte deutsche Presseerzeugnisse mit positiven und negativen kritischen Betrachtungen zur Anarchie,

aber auch

   Schriftverkehr und persönliche Unterlagen von deutschsprachigen Anarchisten, dokumentarische Dossiers in ca. 100 Ordnern.


Darin enthalten sind:

   Sammlungen von verstorbenen deutschsprachigen Anarchisten

Wie die die Sammlung Souchy mit

   Filmen,
   Dias,
   Originalfotos.

Darüber hinaus

   unveröffentlichte Dissertationen,
   andere unveröffentlichte wissenschaftliche Arbeiten,
   Flugplätter und andere kurzlebige Publikationen.

Horst Stowasser Institut

Der Verein soll über Mitgliedsbeiträge, Spenden und eigene Veranstaltungen dazu beitragen, dass die Unkosten für Ausstellungsräume und das ganze Drumherum gesichert sind. Damit die Spenden in Zukunft auch reichlich fließen und alle Spendenwillige dies dann auch noch von der Steuer absetzen können, wurde beim Finanzamt die Gemeinnützigkeit beantragt und nach einigem hin und her auch durchgesetzt. Das Horst Stowasser Institut will die wirklichen anarchistischen Gedanken weitertragen, die sich ganz im Gegensatz zum Klischee um Solidarität, Herrschaftslosigkeit und Frieden drehen. Wir laden dehalb alle interessierten Menschen ein, sich selbst ein Bild zu machen. Dies soll mit Hilfe der im AnArchiv befindlichen Schrift- Bild- und Tondokumenten erfolgen.

Literatur

Website

http://anarchiv.de/

Siehe auch: