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Revision as of 22:29, 27 June 2010

Alexej Alexejewitsch Borowoj (geboren am 30.10.1875 in Moskau – gestorben am 21.11.1935 in Vladimir) – war russischer Philosoph, Jurist, Ökonom, Journalist, Theoretiker des Anarchismus. Hing dem Anarcho-Individualismus, später auch Anarchosyndikalismus an.

Biographisches

Aleksej Borowoj ist in Moskau aufgewacjsen, studierte Recht an der Moskauer Universität (absolviert 1898), arbeitete als Privatdozent an der Uni bis er 1911 die Universität verlassen hat. 1903-1905 machte er eine Auslandsreise, wo seine anarchistischen Ideen ausgereift sind. In seinen Jugendjahren war er Anhänger der sozialistischen Ideen, mitunter des Marxismus, von dem er sich später enttäuscht distanzierte. Außer Marxismus übten Herni Bergson, Nietzsche, Philosophie des Personalismus und des Intuitivismus Einfluss auf sein philosophisches Denken.

1906 – 1910 leitete er den Verlag "Logos" in Moskau. Ab Apriel 1906 trat er ander Universität mit den Vorträgen über Anarchismus auf bis er aufgrund der politischen Repressionen Russland verlassen musste. 1910 – 1913 lebe er in Frankreich. Nach seiner Rückkehr nach Russland arbeitete er hauptsächlich als Journalist, zur Politik kam er erst 1917, nach der Februarrevolution. Dann war er Redaktuer der Zeitschrift "Klitsch" (Der Ruf) und eine der leitenden Persönlichkeiten im Moskauer Bund für Propaganda des Anarchismus. Unterhielt Beziehungen zur anarchosyndikalistischen Exilzeizschrift "Delo Truda".

1921 wurde Borowoj einer der Mitinitiateure des Allrussischen Komitees für Pflege des Andenkens P.A.Kropotkins, ab 1923 arbeitet er im Kropotkins Museum in Moskau. Im selbern Jahr musste auch die von Studierenden der Kommunistischen Universität veranstaltete öffentliche Diskussion "Anarchismus vs Marxismus" stattfinden, zu der Borowoj und Bucharin eingeladen wurden, was von der Popularität Borowojs zeugt. Die Diskussion wurde von Obrigkeiten verboten. Nach 1921 setzte sich die Repression gegen Borowoj fort: man verbietet die Lehrertätigkeit und schließt ihn aus dem Lehrkörper der Moskauer Universität. 1929 folgt die Verbannung nach Wjatka (Kirower Gebiet), dann 1932 – nach Vladimir, wo Borowoj starb.

Ideen

Borowoj verglich gesellschaftliche Modellen des Liberalismus, Sozialismus und Anarchismus, wobei er zum Schluss kam, dass der letzte eher „den Ansprüchen des menschlichen Geistes entspricht“, weil nur im Anarchismus es um „die vollständige Befreiung des / der Einzelnen“ gehe. Seine Hoffnung galt dabei dem technischen Fortschritt, der an die Stelle der arbeitsteiligen Differenzierung in der Gesellschaft die Integration der Arbeit setzten würde. Der technische Fortschritt würde dem Menschen ermöglichen alle Produkte, die er / sie will, selbst herzustellen, was die Möglichkeit dessen schaffen würde, dass alle äußerlichen Zwangsinstitutionen unbrauchbar werden würden.

Erst wird der Fortschritt Sozialismus möglich machen, der eine gesetzmäßige Stufe in der Menschheitsgeschichte darstellt. Dann wird aber der „geistige Hunger“ der saturierten Individuen die höchste gesellschaftliche Stufe ins Leben rufen: Anarchie.

Der „späte“ Borowoj ging vom Individualismus zum Anarchosyndikalismus über. Borowoj gilt als einer der Vertreter des so genannten post-klassischen russischen Anarchismus, der das philosophische Erbe Bakunins aufgefrischt und dem naiv-positivistischen Gesellschaftsbild des Anarcho-Kommunismus gegenübergestellt hat. Sein Manuskript über Dostojewski blieb unvollendet und unveröffentlicht.

Kritik am klassischen Anarchismus

Mängel der anarchistischen Theorie Anfangs des 20. Jhds. sieht Aleksej Borowoj in ihrer Bindung an die sozialistische Idee der Abhängigkeit des Individuums von der Gesellschaft, was notwendigerweise politische und wirtschaftliche Abhängigkeit des Individuums zu Folge hätte. Diese Abhängigkeit ist nicht nur im Anarcho-Kommunismus zu merken, sondern auch bei Max Stirner, der zugeben musste, dass die Gesellschaft von der „egoistischen Vereinigung“ abgelöst wird. Eine weitere Schwäche des Anarchismus besteht laut Borowoj im Fehlen jeglicher seriöser theoretischer Argumentation.

Borowoj entwickelt die Idee des Anarcho-Humanismus, die sich durch den Bruch mit dem Rationalismus des 19. Jhds. mit seinem blutleeren, abstrakten Menschenbild kennzeichnet. Neue Philosophie des Anarchismus ist die auf der Lebensphilosophie H.Bergsons und Intuitivismus gegründete „Philosophie des revolutionären Syndikalismus“, die sich in der syndikalistischen Praxis niederschlägt. Anarcho-Humanismus glaubt an die Unendlichkeit der Entwicklung. Das ist der Grund, warum das anarchistische Ideal Borowojs keine Endformen der Gesellschaft kennt und weigert sich, genaue Beschreibungen der künftigen Gesellschaft zu geben.

Schriftenauswahl

  • «Революционное творчество и парламент» (Revolutionäre Schöpfung und das Parlament). 1906—1907
  • «Общественные идеалы современного человечества. Либерализм. Социализм. Анархизм» (Gesellschaftliche Ideale der modernen Menschheit. Liberalismus. Sozialismus. Anarchismus) ((1906)
  • «Революционное миросозерцание» (Revolutionäre Weltanschauung) (1907)
  • «Популярный курс политической экономии» (Allgemeine Einführung in die politische Ökonomie) (1908)
  • «История личной свободы во Франции» (Geschichte der persönlichen Freiheit in Frankreich) (1910)
  • «История личной свободы во Франции. Ответ рецензентам» (geschichte der persönlichen Freiheit. Antworten an Rezensenten) (1911).
  • "К вопросу о парламентском кретинизме" (Zur Frage des parlamentarischen Kretinismus) 1917
  • “Анархистский манифест” (Das anarchistische Manifest)1918
  • «Личность и общество в анархическом мировоззрении» (Individuum und Gesellschaft in der anarchistischen Weltanschauung) (1920).
  • «Миф о Бакунине» (Der Mythos von Bakunin)(1925).
  • "Власть" (Die Macht) 1935

Siehe auch

Links

Kategorie:AnarchistInnen Kategorie:AnarchistInnen_(20._Jh.) Kategorie:Anarcho-SyndikalistInnen Kategorie:Individualismus