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APO-Calypse:Offene Räume Probleme

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Wie die meisten Dinge im Alltag haben auch Offene Räume mit Problemen zu kämpfen und es treten immer wieder Konflikte auf, die manchmal auch das ganze Projekt in Frage stellen. Allerdings ist der Anspruch, zu einer emanzipatorischen Lösung zu finden in Offenen Räumen höher, da sie bestenfalls visionäre Orte sind, an denen versucht wird, die Utopie einer herrschaftsfreien Gesellschaft zumindest im Rahmen des möglichen zu erreichen.

Aber Offene Räume sind auch Plätze, die deutliche Konfliktlinien aufmachen und die nur funktionieren, wenn ein hohes Maß an Transparenz und Kommunikation geschaffen wird. Offene Räume bilden außerdem einen deutlichen Widerspruch zu häufig konditionierten Verhaltensmustern wie Konkurrenzdenken, Machtorientierung oder Ellenbogenmentalität. Allerdings werden hier zwangsläufig Menschen mit solcherart sozialisierten Umgangsweisen auf einen Raum treffen, in dem ihnen erstmal keine Vorschriften gemacht werden. Bei manchen Leuten tritt dann ein "Fuchs-im-Hühnerstall-Effekt" auf: ohne das eigene Handeln und den letztendlichen Sinn zu reflektieren wird sich ausgetobt, abgeräumt bzw. gezogen, was nur geht. Auch sind die meisten Menschen nicht geübt im Problemlösen auf gleichberechtigter Basis. Sehr schnell wird auf formale Rechte geklopft oder getrickst, um die eigenen Ziele zu erreichen. Den emanzipatorischen Prozess im Auge zu haben und das eigene Verhalten sowie die Gesamtsituation zu reflektieren, muss trainiert werden.

Da es keine formalen Vorrechte gibt und die Entscheidung über die Nutzung des Raumes horizontal gefunden wird, müssen Bedürfnisse und Umgangsweisen miteinander ausgehandelt und vereinbart werden. Da es auch kein formales Recht gibt, auf das mensch sich beziehen kann, erfolgen diese Absprachen sinnvollerweise als Freie Vereinbarungen. Offene Räume gehören damit zu den seltenen Orten, an denen mit herrschaftsfreier Gesellschaftsgestaltung im Hier und Jetzt experimentiert werden kann. Sie können durch offensives Vermitteln der Ideen und Vertreten von Herrschaftsfreiheit aber auch zum Erreichen herrschaftsfreier Utopien beitragen.

Wozu diese Seite dienen kann

Eigentlich haben alle Offenen Räume mit mehr oder wenig großen Schwierigkeiten zu ringen. Häufig wiederholen sich an verschiedenen Orten ähnliche Konflikte. Diese wollen wir hier sammeln und - wo es diese gab - die Lösungsansätze zusammentragen bzw. überlegen, welche emanzipatorischen Lösungen denkbar wären. Davon werden hoffentlich weitere Projekte profitieren, die entweder von vornherein bestimmte Probleme auflösen oder dann zumindest einfacher klären können.

Wir werden hier auch ähnliche Probleme sammeln, die denen Offener Räume ähneln, um emanzipatorische Lösungen zu debattieren. Ihr seid aufgerufen, eure Erfahrungen einzubringen und zum kreativen, herrschaftskritischen Problemlösen beizutragen!

Beispielfälle

In dieser Rubrik sollen Beispiele für Konflikte in Offenen Räumen oder in ähnlichen Projekten gesammelt, eine Beschreibung des Problems, der Lösungsansätze und eine Analyse mit herrschaftskritischem Blickwinkel erfolgen.

FreiRaum in Husum

beGRENZt in Giessen

Kassiopeia in Darmstadt

Der Wagenplatz Kassiopeia ist formal eher das Gegenteil eines Offenen Raumes. Zeitweise gab es mehrere gleichberechtigte MieterInnen des Platzes, der sich in einer Kleingartensiedlung befindet. Vor mehreren Jahren zogen die meisten der MieterInnen weg und die neu hinzugekommenen waren scheinbar nicht daran interessiert, formale Verpflichtungen und Anstrengungen einzugehen, indem sie sich als HauptmieterInnen beteiligen. Momentan gibt es einen Hauptmieter, die anderen WagenplatzbewohnerInnen führen mit diesem Untermietverträge. Damit sind schon formal keine gleichberechtigten Verhältnisse gegeben.

Allerdings gibt es dort Menschen, denen es wichtig ist, eine emanzipatorische Lösung zu finden und die auf verschiedenen Stufen von Auseinandersetzung versuchne vorhandene Konflikte zu klären.

Der Konflikt

Seit mehr als einem Jahr gibt es einen Konflikt mit eineR der dortigen BewohnerInnen. Dieser ist gekennzeichnet von Umgangsformen, mit die einige PlatzbewohnerInnen nicht akzeptieren können. Dazu gehören regelmäßig wiederkehrende Beschimpfungen und Bedrohungen durch diese eine Person. Mehrfach wiederholten sich solche Vorgänge und führten bereits dazu dass zwei WagenplatzbewohnerInnen psychisch regelrecht fertig waren und allein die Angst vor Wiederholungen schlaflose Nächte und verschiedene teils psychosomatische Effekte verursachte. Die anderen beiden PlatzbewohnerInnen interessierten sich für den Konflikt nicht, obwohl sie manchmal auch unter den Zornausbrüchen der einen Person zu leiden hatten.

Mehrfach wurde nach solchen aggressiven Ausfällen versucht, zu klären, dass diese nicht akzeptabel sind und es schien immer wieder, dass die betreffende Person dies auch so sieht. Die wiederkehrenden Vorfälle führten aber dazu, dass die zwei wesentlich betroffenen Personen kein Vertrauen in Zusagen und das zukünftige Verhalten der problematischen Person mehr aufbauen konnten. Mehrfach versuchten sie, auch die anderen BewohnerInnen für das Grundproblem zu sensibilieren, scheiterte aber komplett. Vielmehr wurde der Konflikt individualisiert und das Leiden von zwei Menschen unter diesen Zuständen ausgeblendet. Sinngemäß sollten diese sich nicht so haben, müssten sich damit abfinden, dass es solche Ausraster gibt.

Umgang mit der Problematik

Nachdem sich die Zusagen, sich nicht mehr aggressiv gegen PlatzbewohnerInnen zu verhalten, als

Offenes Büro in Magdeburg

Kategorie:Offene_Räume