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Difference between revisions of "APO-Calypse:Herrschaftsfreie Welt? (Seminar) Reader Moderation"

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==Moderation==
 
==Moderation==
Moderation ist weitverbreitet. Sie ist vor etlichen Jahren in vielen Gruppen eine Reaktion gewesen auf zähe Dominanzen, z.T. sehr mackriger Art. Allerdings wird Moderation selten hinterfragt - ist bei vielen Treffen inzwischen so etwas wie ein Standard. Dabei gibt es viele Gründe Moderation kritisch zu betrachten, weiterzuentwickeln und vor allem nur als Zwischenschritt zu begreifen. Denn Moderation kann zwar mackrige und formale Hierarchien brechen, ist aber selbst ein Mittel der Steuerung und Dominanz. Ziel der Moderation sollte nur das Strukturieren und Organisieren des Diskussionsprozesses sein. Die moderierende Person sollte nach Lehrbuch frei von Eigeninteressen und bestimmten Sympathien für Anwesende sein. Das aber ist bereits unmöglich und gar nicht wünschenswert, wenn Selbstentfaltung der Menschen als Ziel der Emanzipation begriffen wird. ModeratorInnen unterliegen vielen Einflüssen und steuern notwendigerweise nach ihren Überzeugungen. Gute ModeratorInnen sind meist die, deren Machtausübung weniger auffällig ist. Ob sie nach eigenen Vorlieben entscheiden oder Teil einer die Verfahrensabläufe so steuernden Elite sind, ist von Fall zu Fall unterschiedlich. Ziel der Moderation sollte der gleichberechtigte Gruppenprozess sein. Einige ModeratorInnen sind ausgesprochene MethodenspezialistInnen, d.h. sie sind auf bestimmte Abläufe fixiert. Die Verfahrensvielfalt kann dadurch erheblich eingeschränkt werden. (1)
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Moderation bedeutet die Lenkung eines Diskussionsprozesses durch eine Person, den/die Moderatorin. Sie strukturiert und visualisiert dabei den Diskussionsverlauf, ordnet die Wortmeldungen und besitzt die höchste Autorität. Konflikte können so auch öffentlich gemacht werden.  
==Quellen==
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1 http://www.projektwerkstatt.de/hoppetosse/hierarchNIE/reader/methoden.html
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''Moderation hebt darauf ab, die Kreativität der Teilnehmer zu fördern, ihre Ideen dem jeweiligen Kreis zugänglich zu machen und schließlich zu Ergebnissen und Entscheidungen zu gelangen, die von der Gruppe mitgetragen und mitunterstützt werden. Dabei ist es entscheidend, die Teilnehmer zu beteiligen, ihnen Raum für die Artikulation ihrer Meinungen, Ideen, Vorbehalte zu schaffen und die unterschiedlichen Perspektiven der Beteiligten zu würdigen. Alle Moderationsmethoden / - techniken basieren auf dieser Grundidee. Dabei sind für das Ergebnis und den Verlauf die diskutierten Inhalte bedeutsam, aber entscheidend für das Gelingen sind die Atmosphäre, die Rollen in der Gruppe, die Offenheit und der Umgang mit abweichenden Meinungen.'' (2)
  
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Moderation kann helfen, extreme Dominanz einzelner Beteiligter und formale Hierarchien zu brechen, sie ist aber selbst ein Mittel der Steuerung und Dominanz. Die moderierende Person sollte nach Lehrbuch frei von Eigeninteressen und bestimmten Sympathien für Anwesende sein. Das aber ist bereits unmöglich und gar nicht wünschenswert, wenn Selbstentfaltung der Menschen als Ziel der Emanzipation begriffen wird. ModeratorInnen unterliegen vielen Einflüssen und steuern notwendigerweise nach ihren Überzeugungen.
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Eine Moderation unterdrückt Dominanzen nur, sie hebt diese nicht wirklich auf. Sie eignet sich eventuell für Gruppen, die im Strukturieren noch ungeübt sind. Sie schafft aber auch Unverantwortlichkeit, bremst die Dynamik und birgt auch die Möglichkeit, manipulierend einzugreifen. (1)
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Moderation sollte also höchstens als Übergangsstadium zur Selbstorganisation begriffen werden, weitere Möglichkeiten sind: Rotation der Moderation, Selbstmoderation (alle achten auf den Gruppenprozess). (1)
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==Quellen==
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# http://www.projektwerkstatt.de/hoppetosse/hierarchNIE/reader/methoden.html
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# http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Moderation&oldid=36474444
  
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Latest revision as of 18:55, 10 June 2008

Moderation[edit]

Moderation bedeutet die Lenkung eines Diskussionsprozesses durch eine Person, den/die Moderatorin. Sie strukturiert und visualisiert dabei den Diskussionsverlauf, ordnet die Wortmeldungen und besitzt die höchste Autorität. Konflikte können so auch öffentlich gemacht werden.

Moderation hebt darauf ab, die Kreativität der Teilnehmer zu fördern, ihre Ideen dem jeweiligen Kreis zugänglich zu machen und schließlich zu Ergebnissen und Entscheidungen zu gelangen, die von der Gruppe mitgetragen und mitunterstützt werden. Dabei ist es entscheidend, die Teilnehmer zu beteiligen, ihnen Raum für die Artikulation ihrer Meinungen, Ideen, Vorbehalte zu schaffen und die unterschiedlichen Perspektiven der Beteiligten zu würdigen. Alle Moderationsmethoden / - techniken basieren auf dieser Grundidee. Dabei sind für das Ergebnis und den Verlauf die diskutierten Inhalte bedeutsam, aber entscheidend für das Gelingen sind die Atmosphäre, die Rollen in der Gruppe, die Offenheit und der Umgang mit abweichenden Meinungen. (2)

Moderation kann helfen, extreme Dominanz einzelner Beteiligter und formale Hierarchien zu brechen, sie ist aber selbst ein Mittel der Steuerung und Dominanz. Die moderierende Person sollte nach Lehrbuch frei von Eigeninteressen und bestimmten Sympathien für Anwesende sein. Das aber ist bereits unmöglich und gar nicht wünschenswert, wenn Selbstentfaltung der Menschen als Ziel der Emanzipation begriffen wird. ModeratorInnen unterliegen vielen Einflüssen und steuern notwendigerweise nach ihren Überzeugungen. Eine Moderation unterdrückt Dominanzen nur, sie hebt diese nicht wirklich auf. Sie eignet sich eventuell für Gruppen, die im Strukturieren noch ungeübt sind. Sie schafft aber auch Unverantwortlichkeit, bremst die Dynamik und birgt auch die Möglichkeit, manipulierend einzugreifen. (1)

Moderation sollte also höchstens als Übergangsstadium zur Selbstorganisation begriffen werden, weitere Möglichkeiten sind: Rotation der Moderation, Selbstmoderation (alle achten auf den Gruppenprozess). (1)

Quellen[edit]

  1. http://www.projektwerkstatt.de/hoppetosse/hierarchNIE/reader/methoden.html
  2. http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Moderation&oldid=36474444


Kategorie:APO-Calypse:Herrschaftsfreie Welt (Seminar) Reader