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Difference between revisions of "APO-Calypse:Herrschaftsfreie Welt? (Seminar) Reader Gleichheit"
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| + | "Gleichheit" kann bedeuten, dass niemand anders ist. Diese Interpretation des Begriffs wäre aber unscharf bzw. unzutreffend und leicht zu widerlegen, da davon auszugehen ist, dass jeder Mensch sich von allen anderen in irgendeiner Weise unterscheidet. Sinnvoller - und gebräuchlicher - ist daher der Bezug auf einen bestimmten Kontext, beispielsweise "Gleichheit vor dem Gesetz", "Gleichheit im Sinne des Anspruchs auf Menschenrechte", "Gleichheit als Menschen", "Gleichheit als gleiche Möglichkeiten beim Gestalten des Lebens" etc. | ||
Es gilt als "tolerant", wenn Menschen, die angeblich "anders" sind, respektiert werden. Doch ist in dem Label, "anders" zu sein als andere, eine Normalität vorausgesetzt, von der diejenigen, die als "anders" deklariert werden, angeblich abweichen. Diese Normalität zeichnet sich im Allgemeinen dadurch aus, dass sie sich nicht erklären muss. | Es gilt als "tolerant", wenn Menschen, die angeblich "anders" sind, respektiert werden. Doch ist in dem Label, "anders" zu sein als andere, eine Normalität vorausgesetzt, von der diejenigen, die als "anders" deklariert werden, angeblich abweichen. Diese Normalität zeichnet sich im Allgemeinen dadurch aus, dass sie sich nicht erklären muss. | ||
Revision as of 14:02, 7 September 2007
Gleichheit
"Gleichheit" kann bedeuten, dass niemand anders ist. Diese Interpretation des Begriffs wäre aber unscharf bzw. unzutreffend und leicht zu widerlegen, da davon auszugehen ist, dass jeder Mensch sich von allen anderen in irgendeiner Weise unterscheidet. Sinnvoller - und gebräuchlicher - ist daher der Bezug auf einen bestimmten Kontext, beispielsweise "Gleichheit vor dem Gesetz", "Gleichheit im Sinne des Anspruchs auf Menschenrechte", "Gleichheit als Menschen", "Gleichheit als gleiche Möglichkeiten beim Gestalten des Lebens" etc.
Es gilt als "tolerant", wenn Menschen, die angeblich "anders" sind, respektiert werden. Doch ist in dem Label, "anders" zu sein als andere, eine Normalität vorausgesetzt, von der diejenigen, die als "anders" deklariert werden, angeblich abweichen. Diese Normalität zeichnet sich im Allgemeinen dadurch aus, dass sie sich nicht erklären muss.
Beispiel: In vielen rassistischen Romanen werden "Weiße" Figuren nicht als "Weiß" gekennzeichnet. Nur bei "Schwarzen" Figuren wird angegeben, dass sie "Schwarz" sind. Aus der Verschiedenheit der Hautfarben wird dadurch ein Anderssein "Schwarzer" gegenüber einer Normalität des "Weißseins".
"Gleichheit" - herrschaftsfrei verstanden - bedeutet daher, dass niemand anders ist, und zugleich, dass alle verschieden sind.
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