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APO-Calypse:Herrschaftsfreie Welt? (Seminar) Artikel
Utopien unter der Lupe
Eine Gruppe junger Leute will Mitte September in Magdeburg Utopien entwickeln und Gesellschaftsentwürfe kritisch analysieren.
Aus dem Magdeburger Jugend-Umweltbüro wird vom 13. bis 16. September zu einem „Vernetzungs- und Perspektiven-Entwicklungstreffen“ unter dem Titel „Herrschaftsfreie Welt“ eingeladen. Dort soll ein wissenschaftlich gehaltener Überblick zu Utopien und Möglichkeiten einer Klassifizierung gegeben werden. Außerdem sollen Kriterien herausgearbeitet werden, anhand derer solche Gesellschaftsmodelle auf ihren emanzipatorischen Gehalt abgeklopft werden können.
Die Veranstaltung setzt sich große Ansprüche: Aspekte, die von VerfechterInnen des „Eine andere Welt ist möglich“ in ihren politischen Vorschlägen oft vernachlässigt werden, sollen zur Sprache kommen. Beispiel: wie geht diese (utopische) Gesellschaft mit Andersdenkenden um, wenn deren Verhalten für das Funktionieren der Utopie nachteilig ist? Kommen Erziehungsmaßnahmen oder Sanktionierungen ins Spiel? Die entstehenden Widersprüche zum Freiheitsdenken will die Veranstaltung scharfzeichnen, ihre Ursachen erkennbar machen.
Das Treffen soll auch die Vernetzung politischer AktivistInnen und von Menschen mit utopischen Ideen fördern. Die TeilnehmerInnen sind eingeladen ihre Vorstellungen einer anderen, besseren Welt vorzustellen und weiter zu entwickeln. Ergebnis sollen konkrete Ansätze für die Umsetzung utopischer Ideen sein. Sei es in Form von Organisierungsmodellen, die Selbstbestimmung und eigenständiges Leben fördern oder auch als experimentelle Projekte, die Offenheit, Kontrollfreiheit, Eigenverantwortung und Entfaltung kreativer Potentiale erproben.
Bereits im Vorfeld der Veranstaltung versuchen sich die OrgansatorInnen in Transparenz und gleichberechtigten Beteiligungsmöglichkeiten. Auf der Internetseite http://herrschaftsfreie-welt.de.vu befindet sich ein Wiki mit Informationen und Absprache-Möglichkeiten zur Gestaltung des Treffens. Alles ist veränderbar, bedarf aber auch der Kommunikation mit denen, die bereits Ideen eingebracht haben.
Zu der Veranstaltung gibt es einen Reader mit Hintergrundwissen über Utopien, der TeilnehmerInnen vorab kostenlos zugeschickt wird. Die Anmeldung erfolgt über das Magdeburger Jugend-Umweltbüro.
Falk Beyer
