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Ökonomie

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Die Ökonomie umfasst sämtliche Prozesse eines Systems, die zur Deckung der (menschlichen) Bedürfnisse mit Gütern dienen, wobei Güter nicht mit Waren zu verwechseln sind. Ursprünge der Warenideologie sind zwar bereits vor 15.000 Jahren (anhand archäologischer Güterfunde, die keiner direkten Bedürfnisbefriedigung dienten) nachweisbar, aber erst im Kapitalismus hat die Dominanz der Ware eine totalitäre Form erreicht, daß sie als einzig gültige Güterform anerkannt wurde.


Dabei unterscheiden wir 4 Formen:

  1. Monetärer Handel (z.B. Kapitalismus)
  2. geldloser Tauschhandel (z.B. Barter, Tauschringe - Warenform, kapitalismuskonform)
  3. Geschenkökonomie (basiert auf Mäzentum - bedingt warenförmig, kapitalismuskonform)
  4. Umsonstökonomie (alle Güter sind frei, wie die Luft, das Meer etc. - Überwindung der Warenform, kapitalismustranszendierend)


Die ersten beiden Erscheinungsformen sind eindeutig auf Gegenleistungen angewiesen, womit einE MonopoleignerIn die Möglichkeit hat, Menschen in ein Abhängigkeitsverhältnis zu zwingen; sie sind somit anti-anarchistisch. Die dritte Form läßt sich nicht genau bestimmen, aber da der/die SchenkerIn die Möglichkeit hat zu sagen, wem das Gut zukommen soll, hat er/sie auch die Möglichkeit Güter nur Menschen zukommen zu lassen, die sich freiwillig in ein Abhängigkeitsverhältnis begeben. Genauso hätte er/sie auch die Möglichkeit die Herausgabe von Gütern zu verweigern und die Menschen damit zu erpressen, d.h. es wäre gegenüber dem kapitalistischem System aus anarchistischer Sicht wenig gewonnen. Erst die 4. Form gibt den Menschen die Möglichkeit sich frei zu entscheiden und sich selbst zu verwirklichen, da sie sich nur nach eigener Maßgabe, Qualifikation und Interessenkonformität in die Produktionsprozesse einbringen werden. Somit ist die (anarchokommunistische) Umsonstökonomie die einzige Form der Ökonomie, die in einer künftigen anarchistischen Gesellschaft Bestand haben kann.

Produktion

Mit der englischen bürgerlichen Revolution (etwa 1640-1688) [1] begann der Kapitalismus seinen weltweiten Siegeszug als dominierendes ökonomisches System. Im selben Rahmen setzte sich die Marktwirtschaft als Planungssystem für die Produktion durch. Die Elemente der sogenannten Planwirtschaft, die das dominierendes System im sogenannten Realsozialismus bildete, waren dabei keine Gegenpole zur Marktwirtschaft sondern sehr wohl in jener enthalten. (... denn natürlich plant jeder "Chef", was er produzieren will und was er dafür an Immobilien, Rohstoffen, Maschinen und Arbeitskräften braucht.) Der wesentliche Unterschied zwischen der realsozialistischen Planwirtschaft und der Marktwirtschaft war eigentlich, dass die Entscheidungsmechanismen stärker zentralisiert wurden und so sich über das in der Marktwirtschaft dominierende Prinzip von Angebot und Nachfrage stellten. Dieses wurde von den Staatsverfechtern als notwendig empfunden, um den Einfluß in die Wirtschaft zu sichern und diese als politisches Steuerunginstrument zu mißbrauchen. Dabei war sie bei allen Verstaatlichungen und Enteignungen keineswegs kapitalismusfeindlich, da das kapitalbasierende Warentauschsystem in allen Ostblockstaaten erhalten blieb. Der Realsozialismus kann also in diesem Zusammenhang auch als Spielart des Kapitalismus gesehen werden.

Das nun scheinbar obsiegende Prinzip der Marktwirtschaft basiert, wie oben erwähnt, auf dem Prinzip von Angebot und Nachfrage, welches aber nun gerade mit Entstehen der Werbeindustrie und der damit verbundenen Konditionierung an seine Grenzen gelangt ist. Da ja bekanntlich nicht produziert wird, was von den Menschen benötigt wird, sondern jenes was mit einer guten Rendite (Kapitaleinsatz-Gewinn-Verhältnis) verkauft werden kann, kommt es zu Verwerfungen, die sich nicht nur als Überproduktionskrisen (mit entsprenden Folgen: z.B. bildete die Weltwirtschaftskrise 1928/29 den Grundstein für den Machtübernahme der Nationalsozialisten und den 2. Weltkrieg und forderte somit 60.000.000 Todesopfer) präsentieren, sondern auch Mangelversorgung mit sich bringen, nämlich in den Bereichen, in denen kaum "Kaufkraft" vorhanden ist. Nun wurde der Vorzug der Marktwirtschaft gegenüber der realsozialistischen Planwirtschaft aber gerade an der Nichtexistenz von Mangelwirtschaft fest gemacht, dieses Argument wird also damit als reines politisches Palaver zur Rechtfertigung kapitalistischer Strukturen entlarvt.

Die Produktion in einer künftigen anarchistischen Gesellschaft muss sich also wieder an den Bedürfnissen der Menschen orientieren. Dies kann nur gewährleistet sein, wenn die Produktion von Zwangs- und Abhängigkeitsverhältnissen befreit ist. Eine selbstverwaltete Wirtschaft, die maximale Möglichkeiten zur Selbstentfaltung gibt und sich somit von der Markt- und Planwirtschaft stärker unterscheidet als eben jene sich je voneinander wird also das Charakteristikum dieser anarchistischen Bedürfniswirtschaft sein...

siehe auch

  • 5-Stunden-Woche (Wenn Tätigkeiten entfallen, die ausschließlich dem Systemerhalt dienen, genügt eine Wochenarbeitszeit von 5 Stunden um den heutigen "Lebenstandard" zu halten, was natürlich dann an sich schon ein höherer Lebensstandard ist...)
  • Wertkritik
  • Wer ist im Anarchismus Müllmann?
  1. Wikipedia: Englischer Bürgerkrieg und Wikipedia: Glorious Revolution

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